Eichstätt
140 Musiker zeigen ihr Können

Eichstätter Stadtkapelle gab in der voll besetzten Uni-Aula mit vier Gruppen das Jahreskonzert

02.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Foto: - kx

Eichstätt (wei) Eine Demonstration musikalischer Stärke erlebten die Besucher des Jahreskonzertes der Stadtkapelle Eichstätt in der voll besetzten Aula der Katholischen Universität Eichstätt.

Mit "Welcome to the world" oder, wie Vorsitzender Albert Weindl sehr frei übersetzte, "Willkommen beim Jahreskonzert der Stadtkapelle hier in Eichstätt" - dargebracht von der Bläserklasse der Stadtpfeifer unter Leitung von Harald Eckert - wurde die musikalische Expedition rund um den Globus eingeläutet. Begleitet hat diese Reise Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel als Moderatorin. Für die Stadtpfeifer, die seit Herbst 2014 zusammenspielen, war es der erste Auftritt bei einem Jahreskonzert, wovon sie aber völlig unbeeindruckt schienen. Konzentriert und mit viel Spielfreude brachten sie ihre weiteren Stücke zur Aufführung - "Fluch der Karibik" und die Titelmelodie zu "Pippi Langstrumpf".

Schwungvoll starteten anschließend auch die Tontauben unter Leitung von Lukas Weindl mit dem "March of the Trouts" und der Ballade "Irish Dream" des schwäbischen Komponisten Kurt Gäble. Einen beeindruckenden Schlusspunkt setzten die Tontauben mit "The Final Countdown".

Auf einem hohen Niveau erlebten die Zuhörer dann die Jugend-Stadtkapelle mit ihrem Dirigenten Sebastian Golder. Die Jungmusikanten begannen mit dem "Kärntner Liedermarsch" und brachten anschließend die festliche Ouvertüre "A Huntingdon Celebration" dar, ein Jubiläumsstück für die englische Huntingdonshire Concert Band. Wie Fanfaren erklangen die Klarinetten mit dem Grundthema, das nach und nach vom gesamten Orchester übernommen wurde. Abgelöst wurde das Thema von einem ruhigen feierlichen Choral, der in ein fulminantes Ende überleitete, bei dem die Trompeten nochmals triumphal zur Geltung kamen. Es folgte mit "Skyfall" der Superhit von Adele zum gleichnamigen James-Bond-Film. Kraftvoll verbanden die Musikanten den kühnen Soul mit dem Stil der alten James-Bond-Hits. Ihr Konzertteil schloss die Jugendstadtkapelle mit der rasanten Zugabe "Uptown Funk" von Bruno Mars und Mark Ronson. Nicht fehlen durfte auch bei diesem Konzert ein Stück des berühmten tschechischen Komponisten Julius Fucik, dessen Todestag sich heuer zum 100. Mal jährt. Die Stadtkapelle brachte Fuciks wohl bekanntesten Marsch, den Florentiner, dar. Mit "Valhalla" gab es dann eine klangvolle Ouvertüre, geschrieben im Stile von Wagners Opernwerken. Nach der majestätischen Fanfare der Blechbläser, nach dem "Ritt der Wallküren", folgte eine wunderschön gespielte Arie, die sich mehr und mehr kraftvoll entfaltete und sich dann langsam zu einem mächtigen Finale entwickelte.

Sicher mit ein Höhepunkt des Abends war "Festive Dance From Faust". Nach "Sons of the Brave", dem Marsch der Söhne und Tapferen, einer der schönsten Märsche Großbritanniens, verbeugte sich die Stadtkapelle mit dem Stück "Moment for Morricone" vor dem Altmeister der Filmmusik, Ennio Morricone, der Anfang des Jahres den begehrten Oscar erhalten hatte.

Mit dem Stück "Music", dem größten Erfolg von John Miles, wurde das Finale des Konzertes eingeläutet. Lukas Weindl am Flügel und Josef Schwarz an der Bassgitarre gaben dem Stück, dessen Text die nie endende Liebe zur Musik ausdrückt, das gewisse Etwas. Den Schlusspunkt des Konzertes bildete traditionell die Bayernhymne - gespielt von allen vier Klangkörpern.

Über 140 Musikanten boten dem Publikum über zwei Stunden Musik vom Feinsten. So wurde das Konzert von den Mitwirkenden auch als Botschaft an die Verantwortlichen im Eichstätter Rathaus gesehen, doch zeitnah für eine Raumlösung für das Ensemble zu sorgen.