Egweil
Der Zwist geht weiter

Nach Abberufung von Kaplan Weise in Egweil: Schreiben der "Kreuzbrüder" Bischof kommt Montag

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Setzen sich nach wie vor für den Verbleib von Pater Johannes Weise und den "Kreuzbrüdern" in Egweil ein und haben dafür fast 500 Unterschriften gesammelt (von links): Thomas Heinrich, Sepp Schimmer, Harald Frey, Josef Straßer und Lorenz Schmidt. - Foto: Schneider

Egweil (EK) In der kleinen Pfarrei Egweil schwelt es nach der Abberufung von Kaplan Johannes Weise und seiner Gemeinschaft der "Kreuzbrüder" weiter. Die Initiative "Pro Weise" gibt sich mit einem veröffentlichten Brief des Generalvikars nicht zufrieden. Auch die Brüder haben sich zu Wort gemeldet.

Die Vorgeschichte ist hinlänglich bekannt: Bischof Gregor Maria Hanke hatte dem Egweiler Kaplan Johannes Weise in einem persönlichen Brief mitgeteilt, dass sein Dienst im Bistum Eichstätt im Sommer enden werde. Zudem wollte Hanke auch das "Experiment" der Gemeinschaft der Kreuzbrüder beendet wissen. Gegen diese Entscheidung formierte sich rasch Widerstand in der kleinen Gemeinde. Man fühle sich durch Weise und die beiden anderen Männer, die in der Gemeinschaft im Pfarrhof lebten, seelsorgerlich hervorragend versorgt.

Vor zwei Wochen wandte sich Generalvikar Isidor Vollnhals mit einem Schreiben an die Gemeinde; die Initiative "Pro Weise" schüttelte danach mit dem Kopf. Vollnhals hatte in dem Brief betont, dass nur der Kaplan mit der Seelsorge beauftragt worden sei, nicht aber die beiden Kreuzbrüder. "Egal, ob beauftragt oder nicht, die haben ihre Arbeit gemacht", sagte Lorenz Schmidt unserer Zeitung.

"Ich frage ich mich, wer hier eine Spaltung provoziert hat", schimpfte Sepp Schimmer in Bezug auf eine Stellungnahme des Ordinariats nach einem Gespräch mit Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, in der es hieß: "Für Generalvikar Vollnhals hat das Gespräch bestätigt, das in der Gemeinde Spaltungen und Verletzungen entstanden sind." Schimmer zeigte sich überzeugt, dass es dazu nicht gekommen wäre, "hätte man uns die Chance gegeben, mit den Verantwortlichen in Eichstätt zu reden".

Thomas Heinrich bedauerte, dass man auf Anfragen zu Gesprächen mit der Bistumsleitung nicht oder zurückweisend reagierte. "Wir wollen auch das Positive herausstellen." In Egweil manifestiere sich der Eindruck, dass "nur das Negative" nach Eichstätt getragen werde. Man habe sich bemüht, den Vertretern des Pfarrgemeinderats, die zum Gespräch mit dem Generalvikar gefahren seien, "auch unsere Meinung mitzugeben". Offenbar sei man damit aber nicht durchgedrungen. Viele Argumente seien "fadenscheinig". Man habe zudem schriftlich um Pfarrversammlungen gebeten: "Nichts ist passiert", sagte Heinrich.

Lorenz Schmidt betonte, dass sich etwa 95 Prozent der Egweiler für den Verbleib der "Kreuzbrüder" aussprächen. Das zeige auch eine Unterschriftenliste, die man in den vergangenen Wochen geführt habe. Dort seien fast 500 Unterschriften zusammengekommen. Die wolle man gerne dem Bischof übergeben. "Alle anderen blocken doch ab", sagte Harald Frey.

Gelegenheit dazu könnte es am kommenden Montag geben: Bischof Gregor Maria Hanke hat sich zum Pastoralbesuch im Pfarrverband Nassenfels angesagt, zu dem auch Egweil gehört. Am Abend will Bischof Hanke den Egweilern begegnen und auch zu den "Kreuzbrüdern" Stellung beziehen. Die haben derweil in einem neunseitigen Schreiben, das sie auch im Internet veröffentlichten, auf den Brief von Generalvikar Vollnhals reagiert. Darin moniert Kai Röder (Bruder Clemens), dass man dem Bischof offenbar ein negatives Bild kolportierte. Man habe einen Konflikt wahrgenommen, aber nicht auf den Inhalt geachtet. Röder erklärte: "Wir Kreuzbrüder wünschen uns eine Kirche der Vielfalt." Man stehe aber im Dienst an der Einheit der Kirche: "Wir würden uns wünschen, dass der Bischof das erkennt."