Dollnstein
Hindernisse für Lkw

Dollnstein will unzulässiges Abkürzen eindämmen

12.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr

Trotz eines Verbotsschildes für Lkw wird die Strecke Beixenhartstraße/Försterweg/Obere Talleite als Abkürzung genutzt. Auch halten sich einige Verkehrsteilnehmer nicht an Tempo 30, wie Messungen ergaben. Dagegen will der Dollnsteiner Marktgemeinderat nun etwas unternehmen. - Foto: Mayer

Dollnstein (EK) Der Marktgemeinderat Dollnstein hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Problem befasst, dass Lkw unerlaubt durch ein Wohngebiet abkürzen. Dagegen helfen sollen nun künstliche Fahrbahnverengungen. Ein weiteres Thema war der Breitbandausbau.

Breiten Raum nahm die Diskussion über die Verkehrsregelung im Bereich Beixenhartstraße, Försterweg und Obere Talleite ein. Anwohner hatten sich in der Vergangenheit massiv über die Zunahme des Verkehrs beschwert und sich auch ans Landratsamt gewandt, da diese Strecke durch das Wohngebiet als Abkürzungsstrecke von vielen Fahrzeugführern, insbesondere von Lkw, aber auch landwirtschaftlichen Fahrzeugen, die zudem viel Schmutz hinterlassen, genutzt wird. Die momentane Beschilderung sagt aus, dass Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nicht durch die auf Tempo 30 reduzierte Zone fahren dürfen. Doch daran halten sich viele offenbar nicht, wie auch eine amtliche Messung vom 1. Mai bis 5. Mai 2017 ergeben hat. Einzelne Fahrzeuge rauschten mit über 70 Kilometern pro Stunde durch das Wohngebiet.

Nach Stellungnahme des Landratsamtes dürfen hinterliegende Flächen, die landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, von den Eigentümern über die Beixenhartstraße und Untere Talleite angefahren werden. Doch wie ist dem zunehmenden Durchgangsverkehr beizukommen? Bürgermeister Wolfgang Roßkopf brachte Barrieren in Form einer künstlichen Fahrbahnverengung ins Spiel, um Beschleunigungsstrecken zu verengen. Außerdem soll ein Geschwindigkeitsmessgerät mit Smileys zum Einsatz kommen. "Wichtig ist, dass weiter gemessen wird", meinte dazu Anton Risch (FW). Helga Liepold (SPD) wollte wissen, ob die Regelung auch für die Angerstraße angewandt wird, während Ines Mader (CSU) die Frage stellte, wer entscheidet, wo die Fahrbahnverengungen hinkommen. "Über die Barrieren entscheiden wir, natürlich in Absprache mit der Verkehrspolizei, während man die Angerstraße natürlich dann wie die Thorleitenstraße behandeln muss", gab Bürgermeister Roßkopf zur Antwort.

Letzten Endes beschloss der Rat künstliche Fahrbahnverengungen sowie die Errichtung eines Geschwindigkeitsmessgeräts mit Anzeige der tatsächlichen Geschwindigkeit. Um eine Geschwindigkeitsbegrenzung ging es auch in einem mehrteiligen Antrag von Petra Fresse-Klein zur Verkehrssituation im Pfaffenbügel. Beschlossen wurde für das Baugebiet Pfaffenbügel die Verkehrsbeschränkung 30er-Zone anzuordnen, ebenso soll das Piktogramm "Spielende Kinder" auf der Straßenoberfläche angebracht werden. "Dies ist sinnvoll, denn nachdem es jetzt jahrelang ruhig war, sind nun durch Zuzüge wieder vermehrt Kinder beim Spielen auf der Straße", meinte Anton Risch. Die Geschwindigkeit wird von Hausfeld kommend auf 60 reguliert, ebenso von Dollnstein nach Hausfeld, wo die Begrenzung nach der Einmündung ins Baugebiet Pfaffenbügel wieder aufgehoben ist.

Die Beschränkung von 80 Kilometern pro Stunde bei der Biogasanlage soll Richtung Ried bis nach dem Parkplatz am Rieder Weiher erweitert werden. Dafür ist ein Antrag beim Staatlichen Bauamt notwendig, da es sich um eine Staatsstraße handelt.

Der Breitbandausbau in der Marktgemeinde Dollnstein nimmt Fahrt auf, denn die Versorgungslücken in den Ortsteilen sollen nun in absehbarer Zeit geschlossen werden. Der Marktrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung unterversorgte Gebiete in Eberswang, Ried/Groppenhof, Hagenacker und das Gewerbegebiet Rieder Wegfeld durch entsprechende Erschließungsarbeiten auf eine Versorgungsleistung mit Bandbreiten von mindestens 30 Mbit auszubauen. Diese Maßnahmen sind in einem ersten Los zusammengefasst, während in einem zweiten Los die Ausschreibung für den Anschluss der Attenbrunner Mühle erfolgen soll. "Wir sind es unseren Bürgern schuldig, dass wir dies in Angriff nehmen", meinte denn auch Bürgermeister Wolfgang Roßkopf. Der Ausbau wird im Zuge der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden Wellheim und Mörnsheim auf den Weg gebracht. Bereits im Juni hatte Ingenieur Michael Räbiger vom beauftragten Planungsbüro Corwese den Marktgemeinderat über den aktuellen Stand der Lücken in der Breitbanderschließung informiert.

Der Fördersatz für das Gebiet der Marktgemeinde Dollnstein beträgt 70 Prozent der förderfähigen Kosten, das Gesamtvolumen des Förderbetrages liegt bei 750 000 Euro sowie weiteren 50 000 Euro wegen der interkommunalen Zusammenarbeit mit Mörnsheim und Wellheim. Die Kostenschätzung liegt bei 799 000 Euro, der Gemeindeanteil wird demzufolge bei 239 970 Euro liegen.

In der Kläranlage Dollnstein muss die Elektrotechnik dringend erneuert werden. Der Schaltschrank muss dabei nach außen verlagert werden, da die Betriebssicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Die Kostenschätzung liegt bei 61 870 Euro, wie das Planungsbüro Siegle mitteilte.

Weiterhin beschloss der Marktgemeinderat einstimmig, den Hochbehälter Dollnstein für die Wasserversorgung mit einer Be- und Entlüftung umzurüsten, da die Lüftungs- und Filteranlage nicht auf dem neuesten Sicherheitsstand ist. Das Ingenieurbüro Riedrich (Feucht) legte dazu Planunterlagen und eine Kostenschätzung von rund 50 000 Euro vor.