Dollnstein
"Menschliche Zuwendung besser als Tabletten"

Sterbehilfe Thema beim Krankenpflegeverein Dollnstein/Obereichstätt – Marco Fürsich Vorsitzender

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Dollnstein (khe) „Sterbehilfe – Hilfe zum Sterben“ war Thema bei der Mitgliederversammlung des Krankenpflegevereins Dollnstein/Obereichstätt. Außerdem wurde Marco Fürsich zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er löst Pfarrer Franz Baumeister ab.

Caritasdirektor Franz Mattes nahm anhand Stellung zu den verschiedenen Auslegungen des Begriffs Sterbehilfe. So unterschied er zwischen erlaubter und verbotener Sterbehilfe. Erlaubt sei Sterbehilfe beispielsweise bei einem Sterbenskranken auf dessen ausdrücklichen Wunsch, wenn eine medizinische Weiterbehandlung keinen Besserungszustand, höchstens ein verlängertes Leiden bis zum Tod bedeuten würde. Verboten ist die aktive Sterbehilfe in Deutschland auf Wunsch des Patienten ohne medizinischen Grund. Die Ärzte hätten sich daher in Deutschland gegen diese Art von Sterbehilfe verwahrt. Ihre Verpflichtung sei Leben zu bewahren und nicht Leben zu beenden. „Einem Sterbenden kann mit tröstenden Worten und menschlicher Zuneigung bei der Sterbebegleitung besser geholfen werden als mit Tabletten“ so Mattes.

Auch vom christlichen Standpunkt her sei jegliche Art von aktiver Art von Sterbehilfe verpönt. Als Sterbebegleitung empfiehlt Caritasdirektor Mattes menschliche Zuwendung, die dem Todkranken ein würdevolles Sterben ermöglicht.

Zuvor hatte Pfarrer Franz Baumeister neben dem Referenten die Krankenschwestern und die Mitglieder begrüßt. Zweiter Vorsitzender Matthias Karch gab den Rechenschaftsbericht des Vorstands ab. Dabei ging er auf die immer schwieriger werdende finanzielle Situation für die Krankenpflege ein. Er dankte deshalb den Krankenschwestern des Vereins für ihre unermüdliche Betreuung der Kranken. So hatten im vergangenen Jahr zehn Krankenschwestern und Pflegerinnen 43 Patienten betreut und dabei 8531 Hausbesuche gemacht. Mit den Dienstfahrzeugen wurden dabei rund 62 000 Kilometer zurückgelegt. Gleichzeitig beklagte Karch einen ständigen Mitgliederschwund und bat um Werbung von neuen Mitgliedern. Als Dank an die Schwestern überreichte er zusammen mit Kassenführerin Angela Mödl jeweils einen Blumenstock.

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen gab es einige personelle Änderungen. Pfarrer Franz Baumeister gab den Vorsitz an Marco Fürsich ab. Zweiter Vorsitzender bleibt Matthias Karch. Das Amt der Schriftführerin übernahm Hildegard Nieberle, nachdem sich Heinz Kröplin aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stellte. Annemarie Böswald trat ebenfalls von ihrem Amt als Kassenprüferin zurück. Kassenführerin bleibt Angela Mödel. Zu Beisitzern wurden Hannelore Fritsch, Doris Graf und Johann Regler bestellt.

Krankenschwester Bernadette Würzburger stellte abschließend den Antrag, wieder ein Auto für den Krankenverein zu spenden, da eines der Fahrzeuge ersetzt werden müsste. Dem Antrag wurde einstimmig stattgegeben, sodass für die Krankenschwester auch künftig die Fahrt zu den Patienten gesichert ist.