Dollnstein
In Gemeinschaft unterwegs

Pilger aus Dollnstein und Preith machen sich seit vielen Jahren zu Fuß auf den Weg zum Grab des Bistumsgründers

05.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Die langsam erwachende Natur erlebten die Pilger bei ihrem Fußmarsch nach Eichstätt (links beim Dohlenfelsen). Die Preither machten sich gestern mit Domvikar Mmaju Eke auf den Weg (oben). - Fotos: ner/max

Dollnstein/Preith (EK) Seit Jahren machen sich – neben vielen anderen – Pilger aus Dollnstein und Preith und auf den Wallfahrtsweg zum Willibaldsfest nach Eichstätt.

Trotz der Hitze stehen am Sonntagmorgen tatsächlich sechs Unentwegte am Laurentiushaus in Dollnstein, um sich auf den Weg zu machen. Pfarrer Franz Baumeister ist auch da. Zwei Frauen aus Mühlheim sind mit dem Auto gekommen, um sich den Dollnsteinern anzuschließen. Sie sind erfahrene Wallfahrer. „Irgendwie muss man ja Buße tun“, meint Christine Böheim. Zusammen zu wallfahren, Gemeinschaft zu erleben, die Sorgen und Nöte vor Gott zu bringen, das ist es auch, was Monika Mittermeier aus Dollnstein antreibt mitzugehen. Sie war vor Pfingsten mit der Beilngrieser Gruppe in Altötting. Das sei schon hart gewesen.

Sonja Harrers Motivation, sich der Wallfahrt anzuschließen, begründet sich im Gebet in der freien Natur. „Das ist einfach schön!“ Sepp Vogel bekommt von Pfarrer Baumeister das von Hans Rehm geschnitzte kleine Wallfahrerkreuz in die Hand gedrückt.

In Preith führt Domvikar Mmaju Eke den Pilgerzug an. „Aus der Tradition heraus und zur Förderung der christlichen Gemeinschaft“ gehen Bernhard Geyer und Alfred Margraf aus Preith bei dem 40-minütigen Fußmarsch vom Jura hinunter ans Grab des Bistumsheiligen mit.

Schon beim Verlassen der Ortsgrenzen beginnen die Wallfahrer, den Rosenkranz zu beten. Die ersten Sonnenstrahlen streifen den Dohlenfelsen. Am Maibaum in Breitenfurt warten zwei weitere Pilgerinnen. Sepp Vogel intoniert den Hymnus „Komm Schöpfer Geist, kehr bei uns ein“. Die Pilger überqueren die Bahnlinie, biegen nach links auf den alten Eichstätter Stadtweg ab und nehmen Obereichstätt, Wasserzell und schließlich Rebdorf ins Visier.

Die Wallfahrt verläuft zum größten Teil im Schatten der mächtigen Laubbäume, so dass die aufkommende Hitze den Walfahrern scheinbar nicht sonderlich zu schaffen macht. Die Zeit vergeht wie im Flug. Auf dem Weg diskutieren die Dollnsteiner die neueste Enzyklika des Papstes.

Es wird immer wärmer, die Klosterkirche in Rebdorf ist bereits in Sichtweite. Dort halten die Dollnsteiner zusammen mit den Pilgern aus dem Bistum Statio und marschieren Richtung Dom – angeführt von der Stahlblosn. „So ein Pilgermarsch an frischer Luft und das Vogelgezwitscher“ entschädige für das frühe Aufstehen und ersetze den Morgensport, resümieren die Preither nach der Ankunft am Dom. Dort feiert Bischof Gregor Maria Hanke den Pilgergottesdienst.