Dollnstein
Handlungsbedarf bei Kinderbetreuung

Gemeinderat schlägt mehrere Lösungsmöglichkeiten vor Dollnstein lehnt Beitritt zu "iKommZ" ab

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Dollnstein (ldh) Die schon länger anhaltende angespannte Situation bei Kindergartenplätzen sowie die fehlenden Krippenplätze beschäftigten die Gemeinde von Dollnstein auf ihrer jüngsten Sitzung. Bürgermeister Wolfgang Roßkopf stelle einige Lösungsansätze vor.

Das Thema war auf Wunsch einiger Eltern auf die Tagesordnung der Sitzung gesetzt worden, da für das nächste Kindergartenjahr bereits eine Warteliste mit etwa 23 Kindern besteht. Bürgermeister Wolfgang Roßkopf erklärte hierzu, dass sich der Marktgemeinderat mit der Thematik intensivst befasse. Es habe in der Vergangenheit bereits immer wieder Gespräche mit der Kirche, dem Ordinariat und dem Landratsamt gegeben. Ein Handlungsbedarf sei unumstritten.

Wie Roßkopf weiter ausführte, ist die Kirchenstiftung Dollnstein Träger des Kindergartens Mariengrund, wobei die Gemeinde durch eine Vereinbarung das jährliche Defizit trägt und auch bei Baumaßnahmen nicht unerhebliche Baukostenzuschüsse übernimmt.

Folgende Möglichkeiten zur Betreuung der Kinder stellte Roßkopf vor: Die Kirchenstiftung sollte den Kindergarten erweitern, die Gemeinde würde einen Kostenanteil übernehmen. Auch die Gründung einer Waldspielgruppe mit Kleinkindbetreuung sei zu überdenken; hier müssten aber zuerst die Belegungszahl abgeklärt und Gespräche mit dem Jugendamt geführt werden. Ebenso könnte die Gemeinde Räumlichkeiten für die Tagespflege mit Tagesmutter zur Verfügung stellen. Eine Containerlösung wäre auch noch eine vorübergehende Lösung, so Bürgermeister Roßkopf, aber diese werde nicht favorisiert.

Als letzte Lösung schlug Roßkopf die Errichtung einer gemeindlichen Kindergrippe vor. Ein Gespräch mit der Regierung von Oberbayern habe ergeben, dass es ein komplett neues Förderprogramm für Kinderbetreuungseinrichtungen gebe. Hier wären Fördergelder in Höhe von 70 Prozent zu erwarten zuzüglich Zuschüsse für die Ausstattung möglich.

Wilhelm Radmacher erklärte, man brauche jetzt endlich eine verbindliche Aussage der Kirchenstiftung, nachdem die Angelegenheit schon Ende vergangenen Jahres angesprochen worden sei. Gerlinde Wirsing meinte hierzu, die Gemeinde solle sich auf alle Fälle über die Fördermöglichkeiten informieren und zweigleisig fahren, um endlich in dieser Angelegenheit weiter zu kommen.

Das Gremium beschloss, dass die Gemeinde weiterhin Gespräche mit den zuständigen Genehmigungsbehörden bei Kirche, Landkreis und Regierung führen wird. Gleichzeitig soll die Zuschusssituation mit der Regierung im Detail abgeklärt werden.

Der Beitritt der Gemeinde Dollnstein zum Kooperationsprojekt "iKommZ" der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Urdonautal war ein weiteres Thema der Sitzung. Derzeit sind, wie der Bürgermeister erklärte, sieben Gemeinden aus der ARGE Urdonautal diesem Projekt beigetreten, das durch ein eigenes Kommunalunternehmen abgewickelt werden soll. In diesem Kommunalunternehmen sollen Arbeiten organisiert und ausgeführt werden, die alle Gemeinden zu übernehmen hätten wie beispielsweise Arbeitsschutz, Gebäudemanagement, Klärschlammentsorgung, Verkehrssicherheit, EDV-Betreuung und Beschaffungswesen. Die Kosten für das benötigte Personal müssten von den Mitgliedern des Kommunalunternehmens getragen werden.

Die bisher beigetretenen Gemeinden sind die Gemeinde Bergheim, der Markt Burgheim, die Gemeinde Ehekirchen, die Gemeinde Oberhausen, der Markt Rennertshofen, die Gemeinde Rohrenfels und der Markt Wellheim.

Einig waren sich die Dollnsteiner Gemeinderäte, dass hier keine Nahbereichsbindung vorliege und die Entfernung innerhalb des Einzugsgebietes zu weit sei. Grundsätzlich wäre ein solches Kooperationsprojekt im Auge zu behalten, vielleicht würde sich ja im Landkreis Eichstätt etwas ähnliches ergeben, so Wilhelm Radmacher. Der Gemeinderat lehnt den Beitritt zum Kooperationsprojekt "iKommZ" ab.