Denkendorf
Wechsel bei den Führungskräften

Herbstversammlung in Denkendorf: Kreisverband der Feuerwehren mit seinen knapp 7000 Aktiven zeigt sich gut aufgestellt

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Martin Lackner (rechts) freute sich über die Bereitschaft von Michael Drätzl, Michael Wittmann, Anna Hackner und Theresia Heckl (von links), neu im Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes mitzuwirken. - Fotos: Patzelt

Denkendorf (EK) Er war der erste und auch der bisher einzige Kassenverwalter des Kreisfeuerwehrverbands Eichstätt: Wolfgang Buchner. Seit der Verbandsgründung 1993 war er für die Finanzen verantwortlich. Auf der Herbstversammlung in Denkendorf wurde Buchner nun am Samstag verabschiedet.

Mit rund 280 Kommandanten, Vereinsvorsitzenden, Führungskräften, Ehrenführungskräften, Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle und Mitarbeitern des Landratsamtes konnte sich der Vorsitzende Martin Lackner über einen ausgesprochen guten Besuch der Versammlung freuen. Insgesamt zählt der Kreisfeuerwehrverband knapp 7000 Aktive (siehe Infokasten).

Die stellvertretende Landrätin Rita Böhm ging in ihren Grußworten kurz auf den Großeinsatz der Feuerwehren am 3. März beim Kirchenbrand in Steinsdorf ein. Der Kreisfeuerwehrtag am 22. Juli in Hepberg hat erstmals unter der Federführung des Kreisbrandrats Stephan Schießl stattgefunden. Rund 200 Kräfte, so Böhm in ihrem Grußwort weiter, haben an der Regionsübung für Gefahrengut Ende September in der Kaserne Münchsmünster teilgenommen. Böhm bedankte sich bei allen Führungskräften, den Vorstands- und Ausschussmitgliedern und allen Feuerwehrmitgliedern für ihr großes Engagement.

Die Denkendorfer Bürgermeisterin Claudia Forster rief die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf der unfallträchtigen Teilstrecke der Autobahn A9 zwischen Greding und Stammham ins Gedächtnis. "Die Begrenzung der Geschwindigkeit war meiner Meinung nach die wirksamste Maßnahme. Es wäre fatal, diese wieder aufzuheben", betonte Forster. Anschließend stellten sich der neue Leiter der Beilngrieser Polizeiinspektion, Maximilian Brunner, und der neue Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes Eichstätt, Michael Gorum, den Versammlungsteilnehmern vor. Brunner bezeichnete die Feuerwehren als "wichtigen Baustein, damit sich die Bürger sicher fühlen".

Seit dem 1. Juli 2017 hat der Kreisfeuerwehrverband mit Ulrich Selz von der Feuerwehr Großmehring auch einen neuen Kreisfeuerwehrarzt, der ebenfalls kurz über seine Tätigkeit berichtete. Selz hatte dieses Amt nach ihrem Rücktritt von Aida Llamas Fernandez übernommen.

Kreisbrandrat Martin Lackner und Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster nahmen auch einige Ehrungen vor: Das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands in Silber erhielt Thomas Koch. Der Geehrte ist Maschinisten-Ausbilder im Landkreis, Abnahmeberechtigter für Feuerwehrführerscheine und Gerätewart bei der Feuerwehr Gaimersheim. Über das Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbands Bayern in Silber durften sich der Kreisbrandinspektor Hans Baumeister aus Weigersdorf und der Stadtbrandmeister Helmut Urlbauer aus Eichstätt freuen. Die zweithöchste Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbands, das Ehrenkreuz in Silber, wurde Kreisbrandmeister Markus Hanrieder aus Eichstätt ans Revers geheftet. "Er war mit seinem Fachwissen auch eine tragende Säule bei der Einführung des Digitalfunks", lobte Lackner den Geehrten. Hanrieder steht an der Spitze der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung.

Es folgten einige Kurzberichte. Lackner informierte über Atem- und Strahlenschutz, Markus Hanrieder über den Digitalfunk, Kreisbrandmeister Schneider über das Fahr- und Sicherheitstraining, Wolfgang Forster über die Maschinistenausbildung und Feuerwehrführerscheine und Christoph Schermer über die Schaumtrainer.

Laut Kreisbrandmeister Markus Feßlmeier sind am 10. Februar und 24. Februar sowie am 20. April und 5. Mai 2018 am Standort Lenting wieder Motorsäge-Kurse geplant. Anfang Herbst des nächsten Jahres ist eine Motorsägen-Ausbildung für Frauen vorgesehen. Gerhard Herzner lud zum Kreisjugendfeuerwehrtag am 12. Mai 2018 nach Pförring ein. "Diesmal werden wir durch einige Neuerungen etwas mehr Schwung reinbringen", versprach der Kipfenberger.

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands ging auch kurz auf den Rücklaufverhinderer zum Trinkwasserschutz ein. "Ich rate im Moment davon ab, dieses Gerät zu kaufen. Es besteht aufgrund der Fachempfehlung kein genereller Zwang, vorhandene und funktionierende Technik unverzüglich zu ersetzen oder zu ergänzen", stellte Lackner klar. Bis Ende 2018 wurde das Sonderförderprogramm Hilfeleistungssätze verlängert. "Danach wird die Aufnahme der Hilfeleistungssätze in die allgemeinen Förderrichtlinien angestrebt", informierte Lackner weiter. Es folgten die Berichte der Schriftführerin Petra Bauer und des Schatzmeisters Wolfgang Buchner. Beide stellten sich anschließend nicht mehr für ihre Ämter zur Verfügung und wurden verabschiedet. Buchner war seit der Gründung des Kreisfeuerwehrverbands, also von 1993 bis 2017, für die Finanzen zuständig. Die beiden Rechnungsprüfer Michael Betz und Richard Gastl, die auf der Versammlung ebenfalls verabschiedet wurden, bescheinigten Buchner auch für das abgelaufene Jahr eine "einwandfreie Kassenführung". Betz bekam für seine 24-jährige Tätigkeit die Ehrennadel in Gold und Gerstl für sein 12-jähriges Engagement die Ehrennadel in Silber überreicht.

Die Neuwahlen leitete Franz Heiß vom Eichstätter Landratsamt: Neuer Schriftführer für die nächsten sechs Jahre ist nun Michael Drätzl aus Hepberg. Zum Schatzmeister wurde Michael Wittmann, ebenfalls aus Hepberg, gewählt. Die Kassenprüfung übernehmen Anna Hackner aus Böhmfeld und Theresia Heckl aus Kösching.

Christoph Bürzer aus Pförring stellte sich wieder als Vertreter der Kommandanten und Matthias Vogl aus Gaimersheim als Vertreter der Vorstände zur Verfügung. Delegierte zu den Landesversammlungen wurden Wolfgang Forster und Michael Drätzl. Als Ersatzdelegierte fungieren Miachel Wittmann, Christoph Bürzer und Matthias Vogl.

Blick in die Statistik

Der Vorsitzende Martin Lackner stellte in seinem Bericht das umfangreiche Zahlenwerk des Kreisfeuerwehrverbands aus dem Jahr 2016 dem des Vorjahres 2015 gegenüber: Die Zahl der Aktiven ist demnach um 90 Personen auf 6096 gesunken. Frauen waren es Ende des vergangenen Jahres 571. Die Zahl der Atemschutzgeräteträger stieg von 1001 auf 1003 Kräfte.

Als „tolle Steigerung“ bezeichnete Lackner den Zuwachs bei den Jugendlichen. Waren es 2015 noch 926, so erhöhte sich die Anzahl auf 1050 Personen. Darunter befanden sich 344 Mädchen.
Im vergangenen Jahr wurden die Feuerwehren des Landkreises zu 263 Bränden (2015: 260) und 1605 Technischen Hilfeleistungen (2015: 1536) gerufen. 43 Sicherheitswachen im Vorjahr standen 61 im abgelaufenen Jahr gegenüber.

Von 184 auf 247 angestiegen ist die Zahl der Fehlalarmierungen. Die Anzahl der Einsätze insgesamt erhöhte sich von 2227 auf 2431. Damit stieg auch die Anzahl der geleisteten Einsatzstunden. Betrugen diese 2015 noch 27 222 Stunden, so waren es 2016 bereits 34 580 Stunden.