Denkendorf
Geh- und Radweg statt Straße

Denkendorfer Gemeinderat will Wohngebiet "Am Fuchsberg" voranbringen Zaun am Kriegerdenkmal umstritten

21.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:39 Uhr

Ein Zaun umgibt das Kriegerdenkmal in Zandt. Eine wenig einladende Situation, finden manche Gemeinderäte. - Fotos: Kister

Denkendorf (EK) Als ersten Schritt zum neuen Baugebiet in Dörndorf beschloss der Gemeinderat Denkendorf die Änderung des Flächennutzungsplans von landwirtschaftlicher Nutzung zu Wohnbebauung.

Im Anschluss daran stellte Josef Goldbrunner vom Ingenieurbüro Goldbrunner den Entwurf des Bebauungsplans für das neue Wohngebiet "Am Fuchsberg" an der Fuchsbaustraße in Dörndorf vor. Dieser Plan sieht anstelle eines derzeitigen Feldwegs nicht eine vollwertige Straße, sondern einen Geh- und Radweg vor. So soll vermieden werden, dass Grundstücke von beiden Seiten von Straßen umgeben sind.

Diese Lösung war im Gemeinderat umstritten, da sonst mögliche Garagen auf der Nordseite betroffener Grundstücke nur über eine lange Zufahrt von Süden her genutzt werden können. Stattdessen schlugen einige Räte eine Ringstraße vor. Bürgermeisterin Claudia Forster betonte, dass es sich hier lediglich um einen Aufstellungsbeschluss handelt, damit der Bebauungsplan den zuständigen öffentlichen Trägern und Behörden vorgelegt werden kann. Änderungen sind weiterhin möglich.

Zum Bebauungsplan "Vogelfeld" in Gelbelsee waren zwei Stellungnahmen eines Grundstücksbesitzers und eines Interessenten eingegangen. Diese betreffen die südliche Grundstücksreihe, die eine starke Hanglage aufweisen. Zum einen sah der bisherige Plan vor, dass Garagen immer paarweise errichtet werden sollten. Das hätte bei dem Grundstück im Südosten, das spitz zuläuft, jedoch zu starken Einschränkungen beim Bau eines Hauses geführt. Zum anderen war eine maximale Wandhöhe von 3,75 Metern von der Straßenseite festgeschrieben; das würde nach Ansicht eines Grundstücksbesitzers zu einer "David gegen Goliath"-Situation führen, da die höher gelegenen Häuser die unteren Häuser massiv überragen würden. Der Gemeinderat entschied, die Position der Garagen freizugeben und bei den Häusern zwei Volletagen von der Straße aus zuzulassen, wobei das Dachgeschoss keine Volletage werden darf.

Ein wiederkehrendes Thema sind die gemeindlichen Kindertagesstätten und wie viel Geld die Eltern für die Betreuung zahlen sollen: Zur Diskussion standen die Beiträge für Kinder unter drei Jahren, die nicht in der Krippe, sondern im Kindergarten untergebracht sind; Kinder unter drei Jahren haben einen erhöhten Betreuungsbedarf und belegen vom Schlüssel zwei Plätze. Bisher wurde nur der Kindergartensatz veranschlagt, der die Hälfte des Beitragssatzes für die Krippe beträgt.

Forster hatte sich daher bei Kindergärten anderer Gemeinden kundig gemacht: Die Kindergärten in Appertshofen und Kipfenberg veranschlagen den vollen Krippenbeitrag, Arnsberg den eineinhalbfachen und Beilngries berechnet lediglich einen Aufschlag von zehn Euro. Der Gemeinderat beschloss, für Kinder unter drei Jahren im Kindergarten einen Beitrag um den Faktor 1,5 des Beitrags in der Kinderkrippe.

Was zum Abschluss nur eine Information über die Kosten für die Erneuerung des Zauns beim Kriegerdenkmal in Zandt sein sollte, führte zu einer kontroversen Diskussion. Peter Lehner (FW) hatte sich bei den anderen Kriegervereinen erkundigt: Der Kriegerverein Denkendorf hatte die letzten Erneuerungsarbeiten ganz auf eigene Kosten geleistet, der Kriegerverein Gelbelsee hatte von der Gemeinde einen Zuschuss von 30 Prozent erhalten. Lehner sieht ein Problem der Gleichberechtigung, wenn der Kriegerverein Zandt den neuen Zaun komplett auf Gemeindekosten erhält. Josef Mosandl (CSU) ging in seiner Kritik weiter: "Ich stelle die Sinnhaftigkeit eines solchen Zauns in Frage." Seiner Ansicht nach schreckt ein Zaun Spaziergänger ab, statt sie einzuladen, hinzugehen und das Denkmal anzusehen. Besser wäre es, eine Hecke zu pflanzen oder die bereits bestehende Bepflanzung als Abgrenzung zu nutzen. Die Diskussion wurde dann in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung verlagert.