Denkendorf
Stephan Zinner als "King Louie"

Feuerwehr Denkendorf lud ein: Kabarettabend im Gerätehaus begeisterte

06.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

Mit seinem Programm "Wilde Zeiten" kam Stephan Zinner ins Denkendorfer Feuerwehrgerätehaus und begeisterte sein Publikum. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Das Feuerwehrgerätehaus in Denkendorf verwandelte sich am Freitag in eine Kleinkunstbühne. Die Freiwillige Feuerwehr hatte zu einem Kabarettabend mit dem Schauspieler, Musiker und Kabarettisten Stephan Zinner geladen.

Den meisten dürfte Stephan Zinner als Double von Markus Söder bekannt sein, den er im Singspiel beim Starkbieranstich am Nockherberg verkörpert. Oder aus den Verfilmungen der Rita Falk-Krimis "Dampfnudelblues", "Winterkartoffelknödel" und zuletzt "Schweinskopf al Dente".

Politik gab Zinner in seinem Soloprogramm "Wilde Zeiten" kaum Raum, einen Seitenhieb auf die AfD konnte er sich jedoch nicht verkneifen. Sonst drehte sich der Abend um Alltagsgeschichten, von Zinner pointiert überzeichnet, die jeder selbst gut genug kennt: Der jährliche Campingurlaub mit der Familie in Carrara inklusive spießiger deutscher Proficamper, Autofahren in München und eine Einkaufsmission an Silvester. Überhaupt tauchte Zinners Wahlheimat München häufig an diesem Abend auf: übermotivierte Ordner beim Stadtlauf, unfreundliche SUV-Fahrer an der Ampel, der Yuppie - den es in München noch zu geben scheint - beim Bäcker, die Smartphone- und Meeting-süchtige Nachbarin. Doch Zinner glänzte immer dann besonders, wenn er zur Gitarre griff: Leidenschaftlicher Bavarian Blues trifft auf Rock'n' Roll. In den besten Augenblicken erinnerte Zinners Gesang an den des Affenkönigs Louie aus dem Disney-Klassiker "Das Dschungelbuch" (Zinner: "Das ist Jazz!"). Auch hier fehlte nicht eine gehörige Portion Selbstironie, wenn er seine mangelnden Pfeifkünste zum Besten gab.

Die etwa 220 Gäste im Feuerwehrgerätehaus waren begeistert von diesem enthusiastischen und sympathischen Auftritt und ließen Stephan Zinner nicht nach Hause, ohne ihm zwei Zugaben abzunötigen.