Denkendorf
Offene Ganztagsschule für Denkendorf

Gemeinderat folgt Initiative von Schulleiterin Christiane Sonnauer Krippenplätze fehlen

05.06.2017 | Stand 02.12.2020, 18:00 Uhr

Die Denkendorfer Schule bekommt ein offenes Ganztagsangebot. Das hat der Gemeinderat jetzt beschlossen. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Die Denkendorfer Mittelschule bekommt einen "offenen Ganztag". Das hat der Gemeinderat auf Initiative von Schulleiterin Christiane Sonnauer beschlossen. Außerdem steht die Gemeinde vor dem Problem, dass 13 Krippenplätze fehlen.

Bei der offenen Ganztagsschule werden neben dem regulären Unterricht zusätzlich verschiedene freiwillige Kurse und Aktivitäten angeboten. Dazu gehören die Hausaufgabenbetreuung, aber auch Dinge wie eine Streitschlichterausbildung und möglicherweise Kooperationen mit Sportvereinen und Unternehmen. Aus den Stufen sieben bis neun haben sich bereits 67 Schüler verbindlich angemeldet, für das Mittagessen 16. Diese 16 werden an die Bestellung für Essen beim Hort andocken, einen erhöhten Aufwand dürfte es hier also nicht geben.

Für die Bereitstellung der Betreuungspersonen und Kursleiter ist die Gemeinde verantwortlich, jedoch wird die Schule dabei mitwirken; es sollen schließlich nur Personen sein, die auch pädagogisch geeignet sind, wie Christiane Sonnauer in der jüngsten Gemeinderatssitzung anmerkte. Die Gemeinde selbst hat 5500 Euro pro Jahr und Gruppe beizutragen, der Freistaat stockt davon ausgehend auf 60 000 Euro auf.

Auch bei der Frage, wo weitere Plätze für die Kinderbetreuung herkommen sollen, spielt die Schule eine Rolle. Laut den aktuellen endgültigen Anmeldezahlen fehlen zum Herbst 13 Krippenplätze. Die Verwaltung hatte sich für eine kurzfristige Variante eine Container-Lösung in Wettstetten angesehen; damit wären Kosten von etwa 33 000 Euro für den Auf- und Abbau der Anlage verbunden und etwa 4500 Euro für die Miete im Monat. Eine Aufbereitung des Bodens wie in Wettstetten dürfte entfallen, da der dafür vorgesehene Platz hinter der Feuerwehr bereits geeignet ist. Die Einrichtung, erklärte Bürgermeisterin Claudia Forster, könne man zum Beispiel im neuen Kindergarten in Dörndorf weiterverwenden.

Vor allem aus Kostengründen stimmten fast alle Gemeinderäte gegen die Container-Lösung. Es wurde dafür plädiert, zu prüfen, ob eine Unterbringung einer Not-Kita-Gruppe im Meierhofhaus oder sogar in Räumen der Schule Denkendorf möglich sei beziehungsweise die Verlegung einer Kindergartengruppe des Kindergartens Marienheim dorthin.

Die anwesenden pädagogischen Fachkräfte sprachen sich deutlich dagegen aus: Weder seien die sanitären Anlagen dafür geeignet, noch die räumlichen Gegebenheiten. Zudem seien die "freien" Räume von Denkendorfer Vereinen wie dem Musik- und dem Faschingsverein genutzt. Christiane Sonnauer sagte dazu: "Wenn Sie das Vereinsleben in Denkendorf töten wollen, können Sie das machen."

Regina von Wernitz-Keibel sprach sich mehrfach und vehement für einen Waldkindergarten aus. Sie verteilte dabei einen Artikel aus dem EICHSTÄTTER KURIER als Kopie, in dem der Eichstätter Stadtrat zitiert wurde: "Günstiger kommen wir nicht an Betreuungsplätze." Zudem sei dort die Nachfrage an naturnaher Betreuung ungebrochen. Laut Artikel würden sich die Kosten für die Anschaffung einer Gartenhütte, einer Komposttoilette und eines Ofens auf gerade mal 22 000 Euro belaufen. Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.