Denkendorf
Hort droht Schließung

Landratsamt moniert Toilettensituation an Denkendorfer Schule - Beschwerde von Eltern

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

An der Denkendorfer Schule muss die Toilettensituation geklärt werden, sonst droht dem angegliederten Hort die Schließung. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Das Landratsamt Eichstätt kündigte noch im Dezember 2017 an, die Betriebserlaubnis des Horts an der Denkendorfer Schule zu entziehen - sollte sich die Toilettensituation nicht ändern. Grundlage war eine Beschwerde von Eltern.

Derzeit müssen die Hortkinder die Toiletten der Schule benutzen, so auch die restlichen Schüler. Wie aus dem Bescheid von 2016 zur Erhöhung auf damals 75 Plätze hervorgeht, war eine Voraussetzung für die Genehmigung, dass die Kinder die Toiletten gefahrlos benutzen können. Das müsse durch geeignete Maßnahmen wie Begleitpersonen oder Toilettengänge nur in Gruppen von zwei bis drei Kindern und entsprechende Kontrollen sichergestellt werden. Weiter gibt der Bescheid vor: "Die Erlaubnis ist zurückzunehmen oder zu widerrufen, wenn das Wohl der Kinder oder der Jugendlichen in der Einrichtung gefährdet und der Träger der Einrichtung nicht bereit oder in der Lage ist, die Gefährdung abzuwenden."

Da seit September 2017 ein Offener Ganztag eingerichtet ist, sei das Wohl der Kinder nach Ansicht des Landratsamts eben nicht mehr gewährleistet: "Bei der augenblicklichen Situation kann der Schutz der Hortkinder vor tätlichen Übergriffen durch ältere Schüler oder schulfremde Personen nicht ausreichend gewährleistet werden!"

Vor allem dieser Satz stieß dem Gemeinderat sauer auf. Insbesondere Regina von Wernitz-Keibel (CSU) und Harald Gröger (SPD) machten ihrem Unmut Luft: Damit werde allen älteren Schülern unterstellt, grundsätzlich Schläger zu sein, die es darauf anlegten, den jüngeren zu schaden. Zudem stieß es auf Unverständnis, wie es sein könne, dass dieselben Schüler, die vormittags ohne Probleme die Toiletten besuchen könnten, nachmittags jedoch im Hort auf einmal gefährdet seien.

Ein Grund für die vorausgegangene Beschwerde von Eltern beim Landratsamt dürfte die ablehnende Haltung des Gemeinderats gegenüber dem Ausbau des Hortes an der Schule gewesen sein, wie es hieß. In der letzten Sitzung 2017 kam heraus, dass eine Erweiterung des Hortes um eine vierte Gruppe inklusive des nötigen Einbaus einer eigenen Toilettenanlage über 600 000 Euro kosten würde. Der Gemeinderat - der die Erweiterung grundsätzlich befürwortet - war von dieser Summe abgeschreckt oder vielmehr erschüttert. Der Zweite Bürgermeister Alfons Weber (SPD) nutzte die Gelegenheit damals, den Offenen Ganztag auch für die Grundschule ins Gespräch zu bringen. Das ändere jedoch nichts an der Notwendigkeit von eigenen Toiletten, so das Schreiben des Landratsamts. Stephan Werner (FW) plädierte derweil für einen "vernünftigen Konsens" und pochte darauf, die zuständige Sachbearbeiterin zu einer Ortsbegehung einzuladen. Bürgermeisterin Claudia Forster (CSU/Christliche Wähler) wies jedoch darauf hin, dass schon zu früheren Gelegenheiten die Sachbearbeiterin derartige Einladungen abgelehnt habe.

Positives konnte Forster jedoch auch berichten: Aktuell ist ein neues Investitionsprogramm für die Schulinfrastruktur gestartet, das auch Maßnahmen zur Betreuung von Schülern abdeckt, wie einen Hort. Dabei kann ein Zuschuss von bis zu 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben gewährt werden, darunter Investitionen für die Sanierung, den Umbau, die Erweiterung und bei Beachtung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit ausnahmsweise für den Ersatzbau von Schulgebäuden.