Denkendorf
Globulimutter und G-Punkt

Beilngrieser Arzt und Kabarettist Michael Mathis Gast bei Senioren

25.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Symbolischer Lohn von Seniorenbeauftragtem Erich Schaufler (rechts) war die Denkendorfer Tasse für den Arzt und Vollblutkabarettisten Dr. Michael Mathis. - Foto: Wermuth

Denkendorf/Schönbrunn (wth) Durchaus zu einem Höhepunkt der bisherigen Seniorennachmittage in der Gemeinde Denkendorf gehörte der nunmehr 85. Treff im Schönbrunner Dorfhaus. Dort fand ein Arztbesuch der besonderen Art statt, denn Seniorenbeauftragter Erich Schaufler hatte zu dem Nachmittag mit Dr. med.

Michael Mathis aus Beilngries einen Arzt geladen, der als Dermatologe nicht nur seinen medizinischen Part beherrscht, sondern auch als Liedermacher und Kabarettist sein sowieso schon erwartungsvolles Publikum hellauf begeisterte.

Der sympathische Doktor hatte unter dem Titel "Wenn möglich, bitte wenden" sein Auge unter anderem auf die moderne Kunst, die Organspenden und den Schönheitswahn geworfen und stellte am Schluss die auch die Senioren interessierende banale Frage "Wo bitte geht´s zum G-Punkt". Der Kabarettist, stimmgewaltig mit bayerischem Dialekt, begleitete sich auf seiner Gitarre, und immer wieder wurden auch die begeisterten Besucher aufgefordert, mitzusingen, was auch textmäßig gut bewältigt wurde. Weil Michael Mathis, 2014 Gewinner der "Schnellertshammer Heugabel", durchaus immer wieder das Gefühl beschleicht, "dass wir auf dem Holzweg sind", "sezierte" er mit spitzer Zunge und scharfen Saiten die Fragwürdigkeiten unseres Alltags, ganz nach dem Motto "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Kabarettisten". Jedenfalls hatten es seine "Rezepte" in sich, die Pointen waren intelligent und das Ganze lag auf beachtlichem musikalischem Niveau.

Genau unter die Lupe genommen wurde die typische "Globulimutter", und als allerschlimmste Hauterkrankung habe sich der "Pickel" herausgestellt, so der Arzt. Scheinbar seinem beruflichen Alltag entnommen war auch das Lied "Hob a Beppa an da Bappen und an Plätzn aufm Kopf". Mit Seitenhieben auf die Österreicher oder die Oberpfälzer Frauenbräuche sowie die Ratiopharmzwillinge in der Werbung oder die kritische Betrachtung des Thermomixers für "Betreutes Kochen" rundete er den gelungenen Auftritt ab.

Abschließend gestand er zur Erleichterung der Männer in einem Lied "I bin a faule Sau". Das kann aber nur die Küche samt Abwasch betreffen, denn ansonsten entpuppte sich der Beilngrieser "Medizinmann" als Tausendsassa, der natürlich um Zugaben nicht herumkam und abschließend von Erich Schaufler mit der Denkendorfer Tasse beschenkt wurde.