Denkendorf
Einsatzfähigkeit der Wehr wackelt

Bedarfsplan in Denkendorf sieht Ausrückgemeinschaften vor Dörndorf bekommt neues Fahrzeug

21.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Das Dörndorfer Feuerwehrhaus: Für die Ortsteilfeuerwehr soll ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug angeschafft werden. - Foto: Kister

Denkendorf (EK) Der Feuerwehrbedarfsplan der Gemeinde Denkendorf entlarvt Schwächen in der Einsatzfähigkeit zu bestimmten Uhrzeiten. Das wurde in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich. Die Kreisbrandinspektion schlug dabei vor, Ausrückgemeinschaften zu bilden.

Den Plan erstellen zu lassen, hatte der Gemeinderat bereits vor einigen Monaten beschlossen. Beauftragt war Kreisbrandmeister Franz Waltl, der ihn in Zusammenarbeit mit den Kommandanten der Gemeinde und der Verwaltung ausgearbeitet hat. In der Analyse des Bedarfsplans, der unserer Zeitung vorliegt, kam heraus, dass die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Denkendorf gerade in der Zeit zwischen 6 und 16 Uhr eingeschränkt ist. Es sind zwar etwa zwölf Einsatzkräfte bereit, die erforderlichen acht Atemschutzgeräteträger können jedoch nicht sichergestellt werden. Selbst im besten Fall stehen höchstens sieben zur Verfügung. Kreisbrandmeister Waltl hat den Wehren daher empfohlen, Ausrückgemeinschaften mit den anderen Ortsteilen, vor allem Dörndorf, einzurichten. Dort stehen in der kritischen Zeit rund acht Einsatzkräfte zur Verfügung, die dann jedoch zwingend an Atemschutzgeräten ausgebildet werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Bedarfsplan ist die Nachwuchsförderung. Dazu regte Waltl an, vor allem gezielt Frauen anzuwerben. Er empfiehlt einen Frauenanteil von 30 Prozent. Außerdem sei eine verstärkte Jugendarbeit anzuraten. Dazu sollen in allen Ortsteilen Kinder- und Jugendfeuerwehren eingerichtet werden.

Auch die Ausrüstung der meisten Ortsteil-Wehren sollte erneuert werden, stellte Waltl fest: In Bitz, Gelbelsee und Zandt stehen derzeit noch Tragkraftspritzenanhänger. Da jedoch immer weniger Landwirtschaftsbetriebe vorhanden sind, die Zugfahrzeuge zur Verfügung stellen können, lautete die Empfehlung, Feuerwehrfahrzeuge anzuschaffen. In Denkendorf selbst steht derzeit ein Leihfahrzeug des Bundes, das gerade wegen Unwirtschaftlichkeit an die Gemeinde abgetreten wurde - 30 Jahre alt. Daher sollte die Gemeinde in den nächsten Jahren auch hier einen Ersatz beschaffen. Kreisbrandmeister Waltl regt an, ein Fahrzeug mit Wechselladersystem ins Auge zu fassen. Diese Fahrzeuge werden bereits in Lenting und Pförring eingesetzt. Bei diesem System können je nach Einsatzart verschiedene Abrollbehälter genutzt werden. Das seit langer Zeit diskutierte neue Fahrzeug für die Feuerwehr Dörndorf stand ebenfalls zur Diskussion: Gewünscht war von der Dörndorfer Feuerwehr und den dortigen Gemeinderäten ein Logistik-Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-L). Diese Variante ist jedoch länger als die reguläre und passt daher nicht in das Feuerwehrhaus in Dörndorf - zumindest nicht ohne Umbauten. Und selbst wenn die hintere Wand des Gebäudes entfernt wird - was die FFW Dörndorf in Eigenleistung übernehmen wollte -, wäre auch mit dem derzeitigen Lagerraum nicht genug Platz vorhanden. Es wäre immer noch eine Arbeitsanweisung nötig, das Fahrzeug jedes Mal aus dem Gebäude zu fahren, um es neu zu beladen. Im Bedarfsplan ist daher auch zu lesen, ein normales TSF anzuschaffen.

Während der Gemeinderat den Bedarfsplan einstimmig beschloss, herrschte über das neue Fahrzeug für die Dörndorfer keine Einigkeit: Die Abstimmung für ein reguläres TSF ging denkbar knapp mit sieben zu sechs Stimmen aus.

In Bezug auf das neue Baugebiet "Römerstraße" in Schönbrunn fragte Gemeinderat Jürgen Sendter (Christliche Wähler) mehrfach nach, ab wann denn dort gebaut werden könne. Sollte alles nach Plan laufen, sei ein Beginn ab Frühjahr 2018 möglich, sagte Norbert Haindl vom Planungsbüro Becker und Haindl.

Schließlich beschloss der Gemeinderat einen Workshop einzurichten, der sich mit der verdichteten Bebauung im Ortsteil Denkendorf beschäftigt. Derzeit sind je Wohneinheit über 60 Quadratmetern eine Grundstücksfläche von anteilig 200 Quadratmetern, unter 60 Quadratmetern Wohnfläche eine Grundstücksfläche von 150 Quadratmetern vorgeschrieben. Inzwischen liegen der Gemeinde jedoch Bauanträge vor, die auch hier Befreiungen benötigen. Wie die "verdichtete Bebauung" in Denkendorf und auch den anderen Ortsteilen in Zukunft geregelt wird, soll dieser Workshop erarbeiten.