Denkendorf
Erst der Hase, dann der Saurier

Die Region bietet viele Möglichkeiten für Ausflüge über die Ostertage Dinopark mit erster Saison

14.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr

Berüchtigter Eierdieb: Dieser Gallimimus bullatus war vor 70 Millionen Jahren ganz scharf auf das Gelege anderer Saurier. - Foto: Poese

Denkendorf (EK) Die Ostereier sind eingesammelt, langsam kehrt Langeweile ein: Jetzt ist Zeit für einen gemeinsamen Ausflug am Osterwochenende. Die Riesen, die einst aus prähistorischen Eiern schlüpften, können die ganze Familie beeindrucken: Im Dinopark in Denkendorf sind sie zu bewundern.

Das Freilichtmuseum startet gerade in seine erste vollständige Sommersaison: Erst im vergangenen August hat es eröffnet. Nun belebt sich der Wald, in dem sich Allosaurus, Tyrannosaurus und Brachiosaurus tummeln, auch wieder mit vielen Zweibeinern, die Fotos schießen und die lebensgroßen Dino-Modelle bewundern.

Geschäftsführer Michael Völker ist überzeugt davon, dass sein Konzept aufgeht, weil sich das Gelände mit dem Frühlingswetter zunehmend füllt. "Ich freue mich darauf, dass viele Leute ohne Fahrgeschäft, ohne Gebimmel und ohne Handy hier einen schönen Tag haben können." Er schwärmt davon, dass man sich hier auf die Natur und den Wald einlassen kann und eine "entspannte Atmosphäre" herrsche. Auch die Mitarbeiter sind jetzt entspannter. Nach den ersten Monaten hat das Museum sein Personal ordentlich aufgestockt. An einem Ferientag arbeiten 50 Mitarbeiter auf dem Gelände. Die Abläufe - von der Kasse bis zur Reinigung der Toiletten - haben sich jetzt eingespielt, der Sommer kann kommen.

Das Museum, das bei Bau und Konzeption schon auf regionale Materialien und Firmen setzte, versucht nun, sich noch weiter mit der Region zu vernetzen. Die Gastronomie hat vor Kurzem auf Lebensmittel aus der Region und aus biologischem Anbau umgestellt - die Kartoffeln kommen jetzt beispielsweise von einem Bauern aus dem Umland. Die Schreiner aus der Gegend bekommen immer wieder Aufträge, weil die rustikalen Sitzbänke am Restaurant und auf der Lichtung mit Waldbiergarten noch nicht ausreichen. Und die ersten Kooperationen tun sich auf: Die Suchhundestaffel Eichstätt will das Gelände für ihr Training nutzen. Und Menschen mit Behinderung oder Senioren kommen als Testbesucher, um das pädagogische Konzept des Museums zu erproben.

Vom Dinopark gehört haben inzwischen offensichtlich viele. Vor dem Stegosaurus posieren zwei Mädchen, ein Mann fotografiert sie mit dem Smartphone und sagt: "Give me that scary look!" Dass internationale Besucher da sind, kommt öfter vor, berichtet Alexander Wachauf, Mitglied der Geschäftsleitung. "Die Leute kommen von überall her", erzählt er. Finnen, Spanier und Italiener seien schon da gewesen. Viele würden wohl spontan von einem großen Schild auf der Autobahn angelockt, das den Dinopark ankündigt. Es kommen offenbar nicht nur Familien mit Kindern, auch Erwachsene interessieren sich für die Saurier.

Zu lernen gibt es jedenfalls für jede Altersgruppe etwas. Kinder freuen sich, dass sie die Modelle nicht nur anschauen, sondern auch anfassen dürfen. "Be-greifen", nennt Museumspädagogin Stephanie Babel dieses Konzept. Deswegen gibt es auch Mitmachstationen. Dort kann man selbst Fossilien klopfen, Haifischzähne im Sand suchen oder in Kästen versteckte Dinosaurierkrallen ertasten. Natürlich lassen sich da kleinere Schäden nicht vermeiden. "Hier ist der Zahnarzt am Werk", sagt Babel und zeigt auf ein Modell, das von Absperrband umgeben ist. Ein paar der Kunststoffzähne sind abgebrochen und werden gerade repariert.

Trotzdem will das Museum dabei bleiben, dass das Wissen über die Erdgeschichte greifbar wird. Wie haben sich Flossen zu Beinen entwickelt? Wann entwickelte sich Leben auf der Erde? Wie viel frisst ein Diplodocus am Tag? Wieso sind die Knochen eines Fossils nicht mehr hell, sondern manchmal sogar blau? Wer möchte, kann Antworten auf alle diese Fragen aus dem Dinopark mitnehmen.