Denkendorf
BBV-Kreisverband: Spitze im Amt bestätigt

Direktor Walther Pittroff kritisiert Darstellung der Landwirtschaft in vielen Medien

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Das Team der Ortsbäuerinnen (hinten, von links): Klara Fichtner, Dr. Michaela Stark, Regina Tyroller, Ursula Neumeyer und Rita Batz sowie (vorne von links): Kreisbäuerin Christa Weber und Irmgard Pfaller mit Walther Pittroff und Kreisobmann Josef Kroll. - Foto: Bauer

Denkendorf (zba) Mit einer großen Mehrheit wurden BBV-Kreisobmann Josef Kroll aus Ingolstadt und BBV-Kreisbäuerin Christa Weber aus Stammham wiedergewählt. Zuvor blickten die beiden auf die vergangene Periode und deren Höhepunkte zurück.

Dabei hoben sie die gelungenen Kreisbauerntage auf dem Eichstätter Volksfest, die vielen "Tage des offenen Hofes", die zahlreichen Demos und die Protestaktionen vor den örtlichen Discountern hervor.

Bei den Themen EU-Agrarreform, Düngeverordnung und Wasserrahmenrichtlinie, so der Tenor der beiden, habe immer gegolten, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dazu hätten regelmäßig Gespräche unter anderem mit Ministerpräsident Horst Seehofer und mit dem Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl stattgefunden.

Als Höhepunkt der vergangenen fünf Jahre bezeichneten Weber und Kroll das Jubiläum zum 70. Geburtstag des Bayerischen Bauernverbandes.

Bevor Wahlleiter Walther Pittroff, BBV-Direktor von Oberbayern und Schwaben, den Startschuss zur Wahl gab, ging er kurz auf die Herausforderungen der Landwirtschaft ein. Dabei kritisierte er, wie die Landwirte in der Öffentlichkeit und vor allem in den Medien dargestellt würden. Sehr häufig fielen Worte wie "Massentierhalter", "Trinkwasserverunreiniger" oder "Verursacher von Maiswüsten". Gleichzeitig gebe es aber auch Sympathien gerade bei jenen, die persönlichen Zugang zu den Landwirten und deren Höfen hätten.

Auch in Zukunft wolle der Bayerische Bauernverband bäuerliche Betriebsstrukturen erhalten, sagte Pittroff. Dass es sich in Bayern überwiegend um Familienbetriebe handelt, belegte er mit den Zahlen. So liegt der durchschnittliche Milchviehbestand im Bundesgebiet bei 70 Kühen, in Bayern bei 37 Kühen. Nur 3,6 Prozent der Betriebe halten dabei mehr als 100 Kühe. Ebenso liegt die durchschnittliche Betriebsgröße in Deutschland bei 60 Hektar, in Bayern lediglich bei 37 Hektar.

Bei den Wahlen wurden der bisherige Kreisobmann Josef Kroll und die bisherige Kreisbäuerin Christa Weber in ihren Ämtern bestätigt. Zum stellvertretenden Kreisobmann wurde wieder Johannes Scharl aus Eichstätt gewählt. Vorstandsmitglieder sind wie bisher Siegfried Böhm (Petersbuch), Markus Hiermeier (Wellheim) und Christian Kügel (Ettling), sowie die neugewählten Franz-Xaver Pfaller (Thannhausen) und Jakob Meier (Wiesenhofen). Zur stellvertretenden Kreisbäuerin wurde erneut Irmgard Pfaller aus Herlingshard gewählt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Klara Fichtner (Gaimersheim), Regina Tyroller (Gerolfing), Rita Batz (Ettling) und Dr. Michaela Stark (Schamhaupten) wurden wiedergewählt. Neu dazu kommt Ursula Neumeyer aus Petersbuch.