Denkendorf
200 Euro für ein Familienbaumgrab

Gemeinderat Denkendorf will Ortsansässige bevorzugen Bankwechsel wegen "Strafzinsen"

08.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Denkendorf (kmi) Für den meisten Gesprächsstoff im weiteren Verlauf der Denkendorfer Gemeinderatssitzung nach dem Themenfeld ISEK sorgte die Änderung der Friedhofssatzung und Friedhofsgebührensatzung für den Waldfriedhof Gelbelsee. Die neue Kämmerin Daniela Knysok, die hier ihren Einstand gab, schlug vor, 15 der 31 Bäume an Auswärtige zu vergeben und als Grabmale Bronzeschilder von fünf auf zehn Zentimeter an die Bäume anzubringen.

In diesen Punkten folgte der Gemeinderat einstimmig.

Uneinig war man sich, welche Gebühren erhoben werden sollten: Der Vorschlag von Kämmerin Knysok sah 50 Euro im Jahr für ein Einzelgrab und 200 Euro im Jahr für einen Familienbaum vor. Pro Baum wird mit acht Einzelgräbern gerechnet. Einige Gemeinderäte plädierten dafür, zwischen Ortsansässigen und Ortsfremden zu unterscheiden und bei den Ortsfremden einen höheren Satz zu veranschlagen. Der Gemeinderat beschloss, dem Vorschlag für Ortsansässige zu folgen, bei Ortsfremden jedoch 80 Euro für ein Einzelgrab und 400 Euro für ein Familiengrab im Jahr festzusetzen. Dabei blieb offen, wie "ortsfremd" definiert sein soll und wie zum Beispiel bei alteingesessenen Denkendorfern zu verfahren ist, die ihren Lebensabend in Alten- oder Pflegeheimen außerhalb der Gemeinde verbringen. Zudem ist unklar, ob eine derartige Unterscheidung rechtmäßig ist.

Ohne große Diskussion wurde eine Verlängerung der Richtlinien für Baulandsicherung für Einheimische und Ortsfremde beim Verkauf von Gemeindegrundstücken beschlossen. Hauptsächlich unterscheiden sich die Regelungen darin, dass Käufer nach dem Einheimischen-Modell das Grundstück innerhalb von zehn Jahren bezugsfertig bebauen müssen, Ortsfremde bereits innerhalb von fünf Jahren.

Die Gemeinde Denkendorf sieht sich ab 1. Januar 2017 mit "Strafzinsen" bei der Volks- und Raiffeisenbank konfrontiert für Einlagen über 500 000 Euro. Kämmerin Knysok fragte dann bei der Sparkasse nach, doch diese wollte sich noch nicht dazu äußern, da die Fusion der Sparkassen Eichstätt und Ingolstadt noch nicht vollzogen sei. Auf der Suche nach Alternativen stieß Knysok schließlich auf die Postbank, die keine "Strafzinsen" plant. Tagesgeld und Girokonto der Gemeinde sollen daher zur Postbank verlegt werden.