Eichstätt
Hanke und Schuster sprechen über Diakonenweihe

Anlass ist die Weihe für Mann, der aus Priesterseminar geflogen war

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Bischof Gregor Hanke legt heute seine Entscheidung zur Diakonenweihe dar. ‹ŒArch - foto: Schneider

Eichstätt/Würzburg (DK) Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke haben sich am Dienstag in Würzburg zu einem Gespräch getroffen. Anlass des Zusammentreffens war eine von Bischof Hanke im Juni gespendete Diakonenweihe für einen jungen Mann, der vor vier Jahren in Würzburg aus dem Priesterseminar geflogen war.

Hanke war dafür von Schuster im Namen des Zentralrats scharf kritisiert worden. Zum Inhalt des Gesprächs, das die Diözese Eichstätt am Donnerstag der Katholischen Nachrichtenagentur bestätigte, gab es zunächst keine Angaben. Kommende Woche soll es eine Erklärung des Zentralrats geben, hieß es.

Der von Hanke im Juni zum Diakon geweihte Mann hatte das Priesterseminar in Würzburg nach antisemitischen und rassistischen Vorfällen verlassen müssen. Der Eichstätter Bischof hatte im Vorfeld der Weihe auf die Barmherzigkeit verwiesen und erklärt, der Kandidat habe sich in den Jahren danach geändert. Schuster nannte daraufhin das Verhältnis zur katholischen Kirche "erheblich belastet". Das Gespräch in Würzburg habe nun "in offener, vertrauensvoller Atmosphäre" stattgefunden.

Kommendes Jahr soll der junge Mann, der derzeit in Ingolstadt seine Diakonenzeit absolviert, zum Priester geweiht werden. Als Diakon darf er in der katholischen Kirche die Taufe spenden, dem Ehesakrament assistieren und Beerdigungen halten.