Buchenhüll
Ruf nach der Solidargemeinschaft

Aufregung um Feuerwehrhaus und Abwassergebühren bei Bürgerversammlung in Buchenhüll

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Wird das der neue Standort der Buchenhüller Feuerwehr? Darüber soll bei einer eigenen Versammlung diskutiert werden. - Foto: Schmidt

Buchenhüll (EK) Fast drei Stunden diskutierten die Buchenhüller bei der Bürgerversammlung um die drastisch erhöhte Abwassergebühr und den Standort des geplanten Feuerwehrhauses.

Neben Oberbürgermeister Andreas Steppberger und Bürgermeisterin Claudia Grund waren einige Vertreter der Verwaltung und des Stadtrates erschienen.

Überraschenderweise stand zunächst nicht die Erhöhung der Abwassergebühren im Mittelpunkt der Diskussion, sondern der Standort des Feuerwehrneubaus. Nachdem der Oberbürgermeister in seiner Ansprache den Beginn der Planung für 2018 und als Standort den Ortseingang erklärte, meldete sich sofort Christoph Schüller zu Wort. Er halte den Platz für ungeeignet, da der Bau an dieser Stelle das Ortsbild negativ verändere und Übungen an dieser Stelle den Verkehr behindern könnten.

Stadtbaumeister Manfred Janner hielt dagegen, dass noch nichts entschieden sei, er den Standort aber für sinnvoll halte: Er führte den Grundstückszuschnitt, die Nähe zur Jurahochstraße und die Rücksprache mit der Feuerwehr an. Nun schalteten sich einige Buchenhüller ein, die sich übergangen fühlten - dies sei nicht nur Sache der Feuerwehr. Kommandant Christian Mayer bekräftigte seinerseits die Argumente des Stadtbaumeisters. Bürgermeister Steppberger betonte, man wolle nicht an den Buchenhüllern vorbei entscheiden. Stadtrat und Ortssprecher Christian Alberter schlug vor, zu diesem Thema eine eigene Versammlung abzuhalten, um zu einer Lösung zu kommen.

Im Anschluss kam es zu der erwarteten Diskussion um die Buchenhüller Schmutzwassergebühren, die, wie bereits berichtet, von 2,50 Euro auf 3,50 Euro erhöht werden sollen. Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Wolfgang Brandl, erklärte, dass der Betrieb der Buchenhüller Kläranlage im jährlichen Schnitt deutlich über 40 000 Euro liege und dadurch eine kostendeckende Gebühr von 3,50 Euro notwendig sei. Dies sei bereits zu Beginn der letzten Rechnungsperiode vor vier Jahren erklärt worden. Damals wurden die Gebühren allerdings, gegen Brandls Vorschlag, noch nicht kostendeckend angepasst.

Nachdem einige Anwesende die hohen Kosten der Kläranlage anzweifelten, erläuterte der Leiter der Stadtwerke bis ins Detail sämtliche Posten dieser Summe. Von den Lohnkosten (12 000 Euro) über die Entsorgung des Klärschlammes (7000 Euro) bis hin zu den Wasserkosten (66 Euro) wurden die Ausgaben transparent aufgeschlüsselt.

Nun fragten einige Bürger nach, warum Buchenhüll in diesem Fall nicht zur Solidargemeinschaft der Stadt Eichstätt gehöre und hier eine getrennte Gebührenabrechnung vorgenommen werde. Brandl erklärte, dass dies zwar rechtlich möglich, aber bei den anderen Bürgern der Stadt nur schwer darstellbar sei. Außerdem sei eine gemeinsame Abrechnung bei der klaren Trennung der Anlagen wenig sinnvoll. Anders wäre es bei einem Zusammenschluss der beiden Kläranlagen - dieser sei allerdings bautechnisch nur schwer vorstellbar und extrem aufwendig.

Dass jedoch genau so ein Ausgleich einer ungleichen Kostenverteilung, wie eben bei den Buchenhüller Abwassergebühren, aber auch bei der Wasserzeller Wasserversorgung oder der Instandsetzung der Straße am Wald, die Aufgabe einer Solidargemeinschaft sein sollte, gab Christoph Schmidt zu bedenken. Am Ende der Bürgerversammlung blieb offen, ob es zu weiteren Überlegungen kommen wird, wie die hohen Abwassergebühren möglicherweise doch noch zu senken sind.