Böhmfeld
Viele bemerkenswerte Details entdeckt

Kirchenführung zum Kirchweihfest: Böhmfelder lassen sich ihr Gotteshaus neu zeigen

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Die drei Organisatoren der Kirchenführung – Bürgermeister Alfred Ostermeier, Pfarrer Anton Schatz und die Kulturbeauftragte der Gemeinde, Petra Strehler, stellten ein Böhmfeld-Bild von 1760 vor. - Foto: nie

Böhmfeld (nie) Eine besondere Kirchenführung gab es in der Pfarrkirche St. Bonifatius am Kirchweihsonntag: Zahlreiche Besucher ließen sich die Kirche vorstellen und entdeckten dabei vieles, was bei einem Besuch der Kirche nicht unbedingt wahrgenommen wird.

Rudolf Nieberle schlug dabei einen kurzen geschichtlichen Bogen von der ersten Erwähnung des Ortes in der Gründungsurkunde der Abtei St. Walburg vom 24. Juli 1035, dem ersten Kirchenbau 1059 und den zahlreichen Um- und Anbauten, bis die Kirche 1891 ihre jetzige Form bekam. Bürgermeister Alfred Ostermeier stellte ein Gemälde des Ortes von 1760 vor, in dem bereits die Straßenzüge zu erkennen sind. Vieles darauf sei aber überzeichnet dargestellt. Franz Stadler schilderte seine Verbindung zur Figur des heiligen Stephanus: Stadler war lange Jahre Schützenmeister.

Albert Fersch erläuterte das Deckengemälde, das 1901 vom bekannten Münchner Maler Leonhard Thoma in der Kirche gestaltet worden war. In dem Bild sind viele Details aus dem Leben von Bonifatius zu sehen. Zu Lebzeiten des Apostels der Deutschen gab es Böhmfeld aber noch gar nicht.

Petra Strehler las eine Geschichte von Pfarrer Franz Federl aus dem Buch „Im Steinacker Gottes“ vor, in dem dieser die Geschichte des Stucks in der Pfarrkirche erklärte, der erst 1955 angebracht wurde und der dem Geistlichen Ärger mit den Behörden eingebracht hatte.

Steffi Meyer erklärte den Besuchern, dass man als Ministrantin vom Altar aus mehr sehe als aus dem Besucherraum. Besonders der prächtige Hochaltar biete dabei viele entdeckenswerte Einzelheiten.

Renate Witt als evangelische Mitchristin freute sich darüber, bei der katholischen Gemeinde sprechen zu dürfen. Vor nicht allzu langer Zeit sei dies nicht möglich gewesen. Während in den evangelischen Kirchen meist nur Altar und Kreuz vorhanden seien, treffe man in der Böhmfelder katholischen Kirche auf viel Gold und Schmuck an den Altären und den Bildern.

Eine Besonderheit gab es zu sehen, als Familie Koller das etwa drei Meter hohe und zwei Meter breite Altarbild auswechselte. Rudi Koller erklärte dazu, dass zu dem Originalbild des Altars nach dem Krieg von Kirchenmaler Georg Löhnert mehrere neue Bilder zu den kirchlichen Hochfesten gemalt worden seien. In die Öffnung integriert sei auch die Weihnachtskrippe, für die eigens eine Rückwand durchbrochen wurde. Musikalisch begleitet wurden die Beiträge von den jungen Bonifatiusbläsern unter Leitung von Ursula Ritthaler, dem Organisten Michael Bauer junior sowie dem Kinder- und dem Kirchenchor, jeweils unter der Leitung von Anja Lindner.

Den Abschluss machte Pfarrer Anton Schatz, der die Besucher einlud, einmal hinter den Hochaltar zu schauen und sich die uralte wuchtige Eisentür zum Turmaufgang anzusehen.