Böhmfeld
Inspektion im Gemeindewald

Forstwirtin Elke Harrer führte Böhmfelder Ratsmitglieder zu verschiedenen Aufforstungsflächen

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Informationsstunde zwischen Baumsenioren: Forstwirtin Elke Harrer (rechts) erläuterte den Teilnehmern der Waldbegehung, wie geschädigte Waldflächen für Natur und Eigentümer nachhaltig auf Vordermann zu bringen sind. - Foto: adamo

Böhmfeld (sdr) Stürme, die vom heißen und trockenen Sommer profitierenden Borkenkäfer sowie Nutzholzfällung haben erhebliche Lücken in die 54 Hektar umfassende Waldfläche der Gemeinde Böhmfeld gerissen.

Deshalb durchstreifte die freiberuflich tätige Forstwirtin Elke Harrer (Inching) den Gemeindewald und nahm ihn genau unter die Lupe. Sie begann erst im Juli im Auftrag der Gemeinde Böhmfeld ihren Dienst als Forstfachberaterin und -betreuerin und ist Nachfolgerin von Thomas Lutz (Kösching). Mit großem Interesse nahmen nun Mitglieder des Gemeinderats und Josef Pollich, Helfer des gemeindlichen Waldbeauftragten Ludwig Herzog, teil an der von Harrer geleiteten Begehung von einigen Waldgrundstücken mit Aufforstungsbedarf. Bei der mehr als zweistündigen Inspektionstour durch die Abteilungen „Hirtental“ und „Meiergraset“ in der nördlichen Gemarkung sowie „Reserveholz“ im Nordosten ging es sowohl um ökologische Nachhaltigkeit als auch um wirtschaftliche Aspekte.

Gemeinderat Johann Dieling junior betonte zu Beginn der Begehung, dass er die Zukunft des Waldes in einer gesunden Mischbepflanzung sehe. Harrer legt ihr Augenmerk auf die Einbeziehung der vorhandenen Naturverjüngung, auf engmaschige Neuanpflanzung zur Förderung von geraden Baumstämmen sowie – mit Blick auf Klimaveränderungen – auf die Auswahl von trockenheitsresistenten Baumarten.

Aufgrund von Windwurf und Käferbefall seien heuer im Wald der Gemeinde Böhmfeld insgesamt 700 Festmeter Nutzholz geschlagen worden, informierte Harrer. Und es komme noch etwas hinzu. Da jedoch der Einschlag in den Vorjahren weitaus geringer ausgefallen sei, sei die von der Forstbetriebsplanung vorgesehene jährliche Abholzungsmenge von knapp 230 Festmetern insgesamt eingehalten worden.

Im der weitläufigen Forstabteilung „Hirtental“ ging es um Durchforstung, Endnutzungshieb und Voranbau sowie den Wildverbiss. Schadflächen infolge Windwurfs und Borkenkäferbefalls, Wiederaufforstung sowie das Vorgehen in älterer Kultur waren die Hauptpunkte in der Abteilung „Meiergraset“.

Die Bepflanzung größerer Freibereiche war vor allem Thema in der Abteilung „Reserveholz“. Etwa 90 Jahre alte Baumveteranen gibt es hier auch noch in größerer Anzahl. Unter deren Kronenschirmen sollen sich junge Edellaubbaumarten und Douglasien gut entwickeln dürfen.

Zwischen 3000 und 4000 Jungpflanzen verschiedener Sorten seien erforderlich, um die „Löcher“ in den drei Gemeindewaldbereichen zu schließen, informierte Elke Harrer. Staatliche Zuschüsse für die Beschaffung seien gesichert. Für Douglasien sei allerdings keine Förderung zu erwarten. Aufgrund der Einnahmen aus dem Nutzholzverkauf könne die Gemeinde den Kostenaufwand für Jungbäume, Planung, Pflanzung und Pflege gut schultern, versicherte die Fachfrau.