Böhmfeld
Hommage auf den "Hoi Fös"

Dr. Karl Heinz Rieder präsentierte sein Buch "Der Hohle Stein bei Schambach"

06.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:57 Uhr

Freude bei der Buchpräsentation im Kotterhof in Böhmfeld: Buchautor Dr. Karl Heinz Rieder mit seinem Schriftwerk, Lektorin Christiane Abspacher vom Verlag Friedrich Pustet und der "Hausherr" im Kotterhof, Bürgermeister Alfred Ostermeier (von links). - Foto: Adamo

Böhmfeld (EK) Der Eichstätter Heimatpfleger und Archäologe Dr. Karl Heinz Rieder hat in Böhmfeld sein neues Buch "Der Hohle Stein bei Schambach" vorgestellt. Der Archäologe schreibt über die altsteinzeitliche Höhle in der Flur Böhmfelds.

"Ein fundamentales Kapitel meines Lebens - wunderbare Quelle der Informationen - unglaublich faszinierend - jeder Quadratmeter von unendlichem Wert - eine Global Chance. Man meint, es habe erst gestern stattgefunden." Diese Worte zeigen Rieders starke Verbundenheit mit der Böhmfelder Höhle "Hohler Stein".

Als leidenschaftlicher Forscher hat er sich mehr als 40 Jahre lang mit diesem einzigartigen Höhlenfundplatz beschäftigt. Jetzt gibt es von ihm darüber ein Buch mit dem Titel "Der Hohle Stein bei Schambach - Neandertaler und Eiszeitjäger in der Altmühlalb". Im Kotterhof in Böhmfeld stellte Rieder sein Werk einer großen Gästeschar vor. Reichlich zu tun hatte der Autor beim Signieren seines Buches, das ihm am Ende der Präsentation buchstäblich aus den Händen gerissen wurde.

"Als Experten schlechthin für den Hohlen Stein" bezeichnete Bürgermeister Alfred Ostermeier den Höhlenforscher und Buchautor Karl Heinz Rieder. Das Buch sei sehr schön gestaltet und in einer auch für Laien verständlichen Sprache geschrieben. Rieders Schriftwerk trage dazu bei, die etwas in Vergessenheit geratene, in Böhmfeld und Umgebung "Hoi Stoa" oder "Hoi Fös" genannte Jurahöhle ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, betonte er. Wissenschaftliche Sicherung und Pflege seien unerlässlich. Dieses archäologische Kleinod begehbar und erlebbar zu machen, sei eine Herausforderung an alle Beteiligten. Grundstückseigentümer, Kommunen und der Landkreis Eichstätt sollten dazu beitragen.

Der "Hohle Stein", ein "Leuchtturm der Frühgeschichte unserer Heimat", sei eine persönliche Herausforderung Rieders, der seit seiner Jugend "geschichts- und heimatbegeistert" sei, berichtete Rita Böhm, ehemalige Schulkameradin des Kreisheimatpflegers und Vizelandrätin im Landkreis Eichstätt. Wie die Höhle, so sei auch das Buch ein Schatz. Mit diesem Werk Rieders habe ein wichtiger kulturgeschichtlicher Höhlenfundplatz eine öffentliche und wissenschaftliche Würdigung gefunden. Der Landkreis Eichstätt habe das mit Wohlwollen unterstützt. "Dieses Buch bildet den krönenden und sehr gelungenen Abschluss Ihrer jahrzehntelangen Beschäftigung mit dem Hohlen Stein", wandte sich Christiane Abspacher, Lektorin im Verlag Friedrich Pustet (Regensburg), der das Buch gedruckt und gebunden hat, an der Verfasser. Der Band sei auch ein Auftakt zu einer neuen Buchreihe im Pustet-Verlag mit dem Titel "Archäologie in Bayern", die zusammen mit den Archäologen Dr. Karl Heinz Rieder und Professor Thomas Fischer herausgegeben werde.

Autor Karl Heinz Rieder, dessen Doktorarbeit den "Hohlen Stein" zum Thema hatte, zeigte sich als Höhlenforscher reinster Ausprägung, dessen Blick weit über die Eiszeithöhle hinausreicht. Sein fulminanter Vortrag "Neandertaler und Eiszeitjäger bei uns, historisch fern - und doch recht aktuell", ergänzt mit vielen Bildern, führte durch die geschichtswissenschaftlich, geologisch und archäologisch äußerst tiefgründig ausformulierten, ungemein informativen und zugleich lebendig und unterhaltsam dargestellten Dokumentationen auf 168 Buchseiten.

Rieder erinnert in seinem Buch an Max Künzel, Lehrer, heimatlicher Archäologe und aktiver Grabungsteilnehmer, der mit ihm die Neandertaler-Höhle als biografischen Treffpunkt geteilt und dem er sein Buch gewidmet hat. Akribisch hebt er die Verdienste seiner Vorstreiter und Vorbilder hervor, angefangen vom ersten Höhlenforscher aus dem Jahre 1901, Professor Dr. Max Schlosser, und Professor Dr. Joseph Schwertschlager bis hin zum Prähistoriker und Ausgräber Professor Dr. Ferdinand Birkner, dem Grabungsleiter Dr. Carl Gumpert, mit dem Max Künzel zusammengearbeitet hat, und anderen.

Karl Heinz Rieders Buch "Der Hohle Stein bei Schambach" kostet 22 Euro und ist im Buchhandel und der Gemeinde Böhmfeld erhältlich.