Ausgelassene Rocker in der Uni-Aula

Breites musikalisches Spektrum beim Semesterschlusskonzert Erstmals unter neuer Leitung

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Ein breites Spektrum wurde beim Semesterabschlusskonzert präsentiert: Es reichte von Hardrock (oben) über Volksmusik (links) bis hin zu afrikanischen Trommelklängen. - Fotos: Mayer

Eichstätt (EK) Bereits bei der Sommerakademie der Tun.Starthilfe waren sie der Renner: die "Nigeria Group Dancers". Nun heizten die jungen Männer beim Semesterschlusskonzert, zu dem am Mittwoch die Professur für Musikpädagogik und Musikdidaktik geladen hatte, kräftig in der proppenvollen Uni-Aula ein.

Es wäre aber viel zu kurz gegriffen und unwürdig, wenn man die vielen anderen fabelhaften Beiträge der Musikstudierenden diesem Auftritt unterordnen würde. Im Konzert eins nach der Ära von Professor Peter Brünger, der die Konzertreihe vor 18 Jahren ins Leben gerufen hatte, lag die Gesamtleitung zum ersten Mal nun bei Professor Daniel Mark Eberhard. Er hielt an Bewährtem fest. Auch die Moderation durch Studierende wurde beibehalten. An diesem Abend hatten Franziska Eitelhuber und Theresa Hürdler mit ihrer sehr viel Charme versprühenden Moderation das Publikum fest im Griff.

Der Kammerchor eröffnete unter Nico Schneidereit das Konzert mit einem wunderschönen Lobgesang: Basierend auf einem Choralmotiv von der letzten Bewegung seiner "Sonnenaufgang-Messe" hat der Komponist Ola Gjeilo die makellose Melodie in eine frei stehende Hymne verwandelt.

Der erste Satz aus Telemanns "Tafelmusik", präzise, aber doch sehr entschieden dargeboten von einem Querflöten-Ensemble mit Kozue Sato-Stiller am Cembalo, brachte kultivierten Glanz in die Aula.

Vom legendären brasilianischen Gitarristen Baden Powell stammt das Stück "O Astronauta", das von David Frey sehr stilvoll interpretiert wurde. Auf äußerst hohem Niveau bewegte sich das Jazz/Pop-Vokalensemble von Jörg Edelmann: Absolut sauber und glockenrein kam der Song "I sing your song", das von "Real-Group"-Mitglied Anders Edenroth stammt. Richtig ausgeflippt präsentierte sich das Ensemble dann beim zweiten Stück "Since you've been Gone", einer klassischen Rocknummer aus den 80er-Jahren. Eine höchst professionelle Performance wurde dazugeliefert. Präzision und Sorgfalt trifft auch auf Gruppen zu, die von Robert Erdt, dem Dozenten für Klarinette und Saxofon an der KU, geleitet werden. Das Saxofon-Ensemble präsentierte sich mit "Half past sax" (Lennie Niehaus) und "Spiritual contrasts" (Harold L.Walters)

Auch im zweiten Teil des Programms ging das muntere Wettstreiten der einzelnen Gruppen munter weiter. Da war zunächst "Noname" mit Franziska Eitelhuber, Theresa Hürdler, Alisa Sippel, David Frey, Tobias Sagolla, Magdalene Rauch und Andreas Heil, die Pop- und Rocksongs präsentierten. Einen Song der Gruppe "Hundsgrippl", die bayerischen Mundart-Rock spielt und in Altmannstein beheimatet ist, coverte "Jam a wenig".

Nicht minder interessant die "Dozenten-Fußgänger-Combo", die sich aus den Mitarbeitern des Lehrstuhls für Musikpädagogik/-didaktik zusammensetzte. "Hu - ha, geh lass mer mei Ruah", war die Botschaft der Lehrenden, aber sicher nicht an ihre Studenten gerichtet, denn zu ihnen pflegen Mark Eberhardt, Jörg Edelmann, Andreas Kehr und Eva Koch bekanntlich ein ausgesprochen harmonisches Verhältnis.

Und dann folgten auch noch die "Musideandl", jene Formation, die sich in den letzten Jahren beständig musikalisch weiterentwickelte. Die fünf ehemaligen Studentinnen, die sich vor Jahren auch im Rahmen einer Uni-"Klangreise" zusammengefunden hatten, sind fast alle der Uni entwachsen und bereits im Schuldienst, haben sich aber nochmals zu einem gemeinsamen Auftritt getroffen. Fantastisch und herzerfrischend, was Juliane Aschenbrenner, Theresa Leopold, Susanne Schiele, Evi Schropp und Franziska Ziegler auf die Bühne zauberten.

Der Abschluss war dem Universitätschor unter der Leitung von Andreas Kehr vorbehalten. Die musikalische Klammer schloss sich, denn nach "Danny Boy" war nochmals geistliche Chorliteratur angesagt, und zwar von keinem Geringeren als John Rutter. "The Lord bless you and keep you" war die frohe Botschaft, mit der die Zuhörer nach einem abwechslungsreichen und unterhaltsamen Abend in die Nacht entlassen wurden.