Anadia
Ersehnte Medaille blieb aus

Anna Knauer erreichte jedoch das Minimalziel

28.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Anadia (mhc) Die Motivation war hoch, doch am Ende haben Anna Knauers Kräfte einfach nicht mehr gereicht – die Schernfelder Radsportlerin wurde beim Omnium, dem letzten Wettkampf der diesjährigen Bahnrad-Europameisterschaft in Portugal, Fünfte. Ihre Enttäuschung ist entsprechend groß: „Ich will endlich wieder mal da oben stehen und nicht von unten zusehen“, sagte sie ihrer Familie am Sonntagabend ins Telefon.

Knauer hatte sich vorgenommen, eine Medaille im Bahnrad-Sechskampf zu holen, einer Disziplin, in der sie schon Weltmeisterin war.

Das Omnium lief über das komplette Wochenende. Am Samstag hatte Knauer schon einen schweren Start in das Turnier. Im Scratch, einem Rennen mit abschließender Wertung am Zielstrich, belegte sie den zehnten Platz, in der Einerverfolgung über 3000 Meter wurde sie sogar Zweite, doch im Ausscheidungsverfahren holte sie sich den sechsten Platz. Knauer sagt selbst, sie sei zu kraftlos gewesen. Auf ihrer Twitter-Seite schrieb sie: „Eines der schlechtesten Omnium, das ich bis jetzt gefahren bin. Ich kann nur hoffen, dass meine Beine über Nacht etwas Kraft zurückgewinnen.“ In der Zwischenwertung vom Samstagabend belegte sie zunächst Platz sechs.

Mentale Unterstützung erhielt Knauer noch am Abend von ihrer Teamtrainerin Willma Franken aus Holland, unter der sie seit diesem Jahr im RaboLiv Giant Frauen-Radteam trainiert sowie von ihrer Familie, mit der sie auch am Sonntag Morgen noch einmal telefonierte. Danach startete sie auf der Bahn mit voller Kraft durch und konzentrierte sich auf die letzten drei Disziplinen im Omnium. Mit einer sehr guten Zeit von 36,748 Sekunden wurde Knauer Zweite im Zeitfahren über 500 Meter, direkt hinter der sicheren Goldmedaillenanwärterin aus Russland.

Ebenfalls den zweiten Platz errang sie in der fliegenden Runde über 250 Meter mit ebenfalls einer Spitzen-Zeit von 14,666 Sekunden. Im abschließenden Punktefahren kam sie jedoch gegen die Konkurrenz aus Osteuropa nicht mehr an und belegte den fünften Platz. In der Gesamtwertung belegte Knauer ebenfalls den fünften Platz und erreichte damit zumindest ihr Minimalziel.

Die Goldmedaille im Omnium holte die Russin Tamara Balabolina, Silber erhielt Ina Savenka aus Weißrussland und Tetyana Klimchenko aus der Ukraine gewann die Bronzemedaille.