Altendorf
Ein "Schmuckkästerl" ist zurück

Bischof Gregor Maria Hanke feierte die Wiedereröffnung der Wallfahrtskirche Maria End

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Foto: Franz Bauer

Altendorf (EK) "Stolz" sollen die Altendorfer auf ihre frisch sanierte Wallfahrtskirche sein, sagte Bischof Gregor Maria Hanke bei der Wiedereröffnung: Der Oberhirte war dazu eigens in das kleine Örtchen gekommen, feierte Gottesdienst und segnete bei der Gelegenheit auch die Kohlmüller-Kapelle.

Nach Abschluss der umfangreichen, nahezu zwei Jahre dauernden Renovierungsarbeiten können die Gläubigen sie nun wieder als Gotteshaus nutzen. In seiner Begrüßung drückte Bischof Hanke die Freude über die "hervorragend restaurierte Wallfahrtskirche" aus: "Sie alle dürfen richtig stolz sein auf das gelungene Gemeinschaftswerk, das durch viel Arbeit und Einsatz vollendet wurde." Mit dem Abschluss der Restaurierung der Wallfahrtskirche habe Altendorf, so der Bischof, ein bedeutendes "Schmuckkästerl" zurückerhalten, eine wunderschöne Perle an einer Kette der Wallfahrtskirchen im Altmühltal. Hier verdichte sich die Wegstrecke des Glaubens der Vorfahren.

Zu dem feierlichen Gottesdienst waren nicht nur viele Gläubige gekommen. Auch deren ehemaliger Pfarrer Eduard Wittmann, die aus Mörnsheim stammenden Geistlichen Hans Zeilbeck und Kaplan Markus Müller sowie Pfarrer Franz Remberger (Rupertsbuch) konzelebrierten gemeinsam mit dem aktuellen Ortspfarrer Mieczyslaw Bobras die vom Kirchenchor umrahmte Pontifikalmesse. Von weltlicher Seite waren Landrat Anton Knapp, Bezirksrat Reinhard Eichiner und der Bürgermeister von Mörnsheim, Richard Mittl, mit seinen Vertretern Florian Rieß und Jürgen Bauernfeind gekommen. Pfarrer Bobras konnte auch Schwester Felicitas Schmidpeter vom Kloster Gnadenthal in Ingolstadt begrüßen, die lange Jahre die gute Seele des Schwesternhauses in Mörnsheim war, sowie Provinzoberin Edith Heubl.

In seiner Predigt verdeutlichte Bischof Hanke, dass das Gotteshaus kein Museum sei, sondern eine Begegnungsstätte für Gläubige und Wallfahrer. Das Ende der Restaurierung bedeute nicht, auf den Ruhepausenmodus zu schalten. Vielmehr beginne jetzt der innere Bau der Kirche, zu dem das Volk Gottes aufgerufen sei. Eine große Aufgabe komme hier den Familien, Eltern und Großeltern zu: Sie sollen Christus in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen, als Vorbild auf dem Glaubensweg für ein erfülltes Leben. Der Prediger rief die Gläubigen dazu auf, mit der Gottesmutter aufzubrechen: "Kommt immer wieder an diesen Gnadenort, um euch im Gebet und in Meditation mit Maria auf den Weg zu Christus zu machen."

Kirchenpfleger Eckhard Lehnberger berichtete den zahlreichen Festgästen über die Sanierungsarbeiten und deren Finanzierung. Die Gesamtkosten betragen demnach 953 000 Euro. Davon übernahmen der Freistaat Bayern 765 000 Euro, das Landesamt für Denkmalpflege 22 300 Euro und die Diözese Eichstätt 101 400 Euro. Durch Zuschüsse des Marktes Mörnsheim, des Landkreises Eichstätt, des Bezirks Oberbayern und der Bayerischen Landesstiftung München verbleibt der Kirchenstiftung Altendorf ein Eigenanteil von 33 300 Euro. Dazu stellte Lehnberger zufrieden fest: "Durch großzügige Spenden von Firmen, Vereinen sowie der gesamten Bevölkerung aus der näheren und weiteren Umgebung mussten keine Fremdmittel aufgenommen werden." Der Kirchenpfleger dankte der Planungsgemeinschaft Hajek/Steinhäuser, den Firmen, der Mesnerin Maria Gangl und den vielen Helferinnen und Helfern. Besonders erwähnte er Marianne Gremmelspacher vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt für deren Unterstützung über die Pflicht hinaus. Pfarrer Bobras überreichte ihr ein Abbild der Schwarzen Madonna von Tschenstochau. Auch Eckard Lehnberger bekam eine Madonna als Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz für die Wallfahrtskirche Maria End.

Nach der Messfeier erteilte der Bischof der Kohlmüller-Kapelle, die unmittelbar neben der Wallfahrtskirche steht, den Segen. Sie ist im Besitz der Altendorfer Familie Netter und wurde jüngst neu hergerichtet.