Adelschlag
Halteverbot soll Pendler vertreiben

Verkehrsthemen stehen im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Adelschlag

10.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:19 Uhr

Bereits seit drei Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat mit Pendlern, die in Pietenfeld ihre Autos am Straßenrand parken. - Foto: Kleinhans

Adelschlag (EK) Seit fast drei Jahren beschäftigen parkende Pendler im Bereich der Ziegler- und Kirchenstraße in Pietenfeld den Adelschlager Gemeinderat. Nun ist ein eingeschränktes Halteverbot geplant. Und auch die Ampelanlage an der Bundesstraße macht Probleme.

Beherrschendes Thema der Sitzung war die Verkehrssituation in Pietenfeld rund um die Ein- und Ausfahrten an der Bundesstraße B 13, sowie die An- und Abfahrtswege zur Grüngutstelle. Bereits seit dem Dorferneuerungsverfahren im Jahr 2001 ist vor allem die Situation mit parkenden Pendlern rund um die Ampel in der Zieglerstraße und Kirchenstraße immer wieder Diskussionspunkt. Wie Bürgermeister Birzer in seinem Sachvortrag berichtete, beschloss der Gemeinderat 2010 ohne Mittel der Dorferneuerung einen Pendlerparkplatz direkt vor Ort in Ampelnähe zu errichten, da außerhalb der Ortschaft keine geeignete Fläche vorhanden war. Vor allem die Anwohner der Zieglerstraße per Unterschriftenliste sprachen sich gegen einen solchen Parkplatz aus. Nachdem auch von Seiten des Landratsamtes hinsichtlich der Genehmigungspflicht mit größerem Aufwand gerechnet werden musste, verlief das Vorhaben im Sande.

Seit mittlerweile fast drei Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat daher immer wieder mit dieser Thematik. Eine optimale Lösung wurde jedoch nicht gefunden. Aufgrund einer neuen Anregung, die Bereiche Zieglerstraße und Kirchenstraße testweise für einen bestimmten Zeitraum mit Parkverbotsschildern zu bestücken, beschäftigte sich das Ordnungsamt der Verwaltungsgemeinschaft Nassenfels damit. Die zuständige Sachbearbeiterin Natalie Wunder, welche Bürgermeister Birzer in der Sitzung begrüßte, stellte die möglichen Lösungsansätze für eine Beschilderung vor.

Natalie Wunder machte den Gemeinderäten deutlich, dass die Beschilderung nicht ohne Probleme vorgenommen werden könne. So würde die Einrichtung eines absoluten Halteverbots inklusive des Seitenstreifens, auch wenn dieses auf einen Zeitraum, etwa von 8 bis 18 Uhr, beschränkt würde, das Problem nach sich ziehen, dass auch die Anwohner nicht mehr dort parken dürften. Die zweite Möglichkeit, eine sogenannte "Parkraumbewirtschaftungszone", würde bedeuten, dass eine relativ hohe Anzahl von Schildern zu beschaffen ist. Auch hier ist das Parken für Bewohner dann nur in einem eingeschränkten Zeitraum möglich.

Zudem stellte Wunder klar, dass außerhalb der ausgewiesenen Zone kein Parkverbot besteht, weshalb mit einer Verlagerung des Problems in andere anliegende Straßen gerechnet werden muss. Schnell zeigte sich in der anschließenden Debatte, dass es unterschiedliche Meinungen zur Thematik gibt. So kritisierte ein Ratsmitglied den zu befürchtenden "Schilderwald" und äußerte Besorgnis, dass das Problem damit nicht gelöst werden könne. Auch die Durchsetzbarkeit der Beschilderung und Überwachung sahen einige Mitglieder skeptisch. Wie jedoch auch deutlich wurde, ist die schwierige Verkehrssituation durch parkende Autos vor allem im Kurvenbereich an der Ampel nicht zu verkennen, weshalb die Angelegenheit nicht außer Acht gelassen werden könne. Neben den Anwohnern seien vor allem die Fußgänger und landwirtschaftliche Fahrzeuge von der Problematik betroffen.

Nach langer Diskussion wurde mit zwei Gegenstimmen beschlossen, in der Ziegler- und Kirchenstraße testweise eine Zone für eingeschränktes Halteverbot einzurichten. Diese soll für den Zeitraum von 6 bis 18 Uhr gelten. Zudem soll während dieses Zeitraums ein eingeschränktes Parken für einen Zeitraum für vier Stunden erlaubt sein.

Bevor diese Schilder jedoch zu Versuchszwecken aufgestellt werden, ist von Seiten des Bürgermeisters laut Beschluss des Gremiums ein Angebot der Kosten einzuholen.

Doch damit war die Thematik "Zu- und Abfahrt zur Bundesstraße" noch nicht vorbei. Bürgermeister Birzer sagte, dass die Ampel in der Regel gut funktioniere und seit 2014 variabel zum Verkehrsfluss schalte. Seitdem haben jedoch die Fußgänger nicht mehr automatisch gleichzeitig mit dem Querungsverkehr grün, sondern müssen die Ampel eigenständig betätigen.

In letzter Zeit gab es immer wieder Probleme mit der Ampelanlage. Die Ausfälle stellen insbesondere in den Morgenstunden für die Schulkinder ein großes Problem dar. Der Gemeinderat beschloss deshalb, dass Bürgermeister Birzer sich deswegen mit dem Straßenbauamt in Verbindung setzt. Zudem wird Kontakt mit der Polizei aufgenommen, um bei zukünftigen Ausfällen eine Verkehrsregelung anfordern zu können.

Auf Anregung von Anwohnern wird außerdem im Kreuzungsbereich Richtung Zieglerstraße ein Sackgassenschild aufgestellt, da immer wieder Lastzüge die Straße als Wendemöglichkeit nutzen wollen, was jedoch nicht möglich ist. Auch über die weiteren Zu- und Abfahrten zur B 13 am Eichstätter Weg, der ehemaligen Wittmannkapelle, sowie an der Straße zur Allee wurde beratschlagt. Hier wird jedoch akut kein Handlungsbedarf gesehen, da bereits im Rahmen einer Unfallkommission im November 2013 festgestellt wurde, dass kein Anlass für Änderungen besteht. Vom Straßenbauamt angeforderte Zahlen etwa zu Unfällen konnten nicht vorgelegt werden.

Für die Gemeinde steht auch wie bereits im Jahr 2013 fest, dass die Einhaltung der Verkehrsregelung ausreicht. Soweit bekannt lag bei einigen Unfällen der Grund eindeutig im Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer, die vorsätzlich gegen die Regeln gehandelt haben. Falls möglich wolle man verstärkte Kontrollen zu deren Einhaltung beantragen.

Im Rahmen dessen wurden auch die Anfahrtswege zur Grüngutannahmestelle in Pietenfeld thematisiert. Seit dem Jahr 2010 ist die Grüngutentsorgung der Gemeinde mit dem vorhandenen Container am Steinbügel baurechtlich, abfallwirtschaftlich und organisatorisch gesichert. Die Zufahrt ist sowohl über den Adelschlager Weg als auch über die Ampel vorbei am Bigler-Hof möglich. Problematisch stellt sich immer die Ausfahrt vom Adelschlager Weg kommend auf die Bundesstraße 13 dar, insbesondere Richtung Eichstätt (Linksabbieger), das ergab auch die kurze Erörterung im Gremium. Eine verpflichtende Einbahnstraßenregelung wurde wie bereits im Jahr 2010 verworfen, da diese auch den landwirtschaftlichen Verkehr betreffen würde. Angestrebtes Ziel wäre, dass möglichst viele Nutzer der Grüngutstelle zumindest die Ausfahrt über die Ampel wählen. Hierauf wolle man die Bürger, so der einstimmige Beschluss, außer mit Hinweisschildern auch noch einmal im Mitteilungsblatt aufmerksam machen. (Weiterer Bericht folgt.)