Adelschlag
Happy End in Adelschlag: DSL für alle

02.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

Der Sendemast am Pietenfelder Stadtberg wird erweitert. Neben vier Mobilfunkbetreibern wird dort Platz für p2-Online geschaffen. - Foto: Chloupek

Adelschlag (chl) Happy End für Adelschlag: Noch heuer wird es in der gesamten Gemeinde schnelles Internet geben. Eine Beilngrieser Firma macht’s möglich. "Seit 1996 bin ich im Amt, und seit 1998 tun wir jetzt schon mit der Telekom umeinander – ohne Erfolg."

Bürgermeister Andreas Spreng erinnert sich an zahlreiche Gespräche mit dem Branchenriesen, "Wir wurden immer und immer wieder vertröstet, nichts ging vorwärts." Im Februar hatte der DONAUKURIER von diesem "Trauerspiel" berichtet.

Das Problem für Adelschlag liegt darin, dass die Gemeinde genau im Grenzbereich der T-DSL-Verteiler Eichstätt und Nassenfels liegt. Die Folge: Nur der Ortsteil Möckenlohe wird vom Nassenfelser Telekomverteiler optimal versorgt. Für Adelschlag selbst wird die Leistung schon schwächer, Pietenfeld und vor allem Ochsenfeld sind derzeit im DSL-Funkloch. Allein das Öffnen von E-Mails dauert endlos lange Minuten – ein klarer Standortnachteil für die örtlichen Betriebe.

"Das war wirklich ein Trauerspiel, eine endlos lange Geschichte", erinnert sich der Breitbandpate der Gemeinde, Franz Schlamp, der unzählige Gespräche geführt hat. "Aus unserer Sicht ist das doch sehr schnell gegangen", bemerkt der Geschäftsführer der Firma p2-System, René Meyer: "Wir hatten im Februar den ersten Kontakt. Am 10. März hatten wir uns das erste Mal getroffen und fünf Tage später das erste Angebot geliefert, das mit wenigen Änderungen nun auch Grundlage des Vertrages ist." Am 22. März stellte sich die Firma im Adelschlager Gemeinderat vor – und diese Woche konnte Bürgermeister Michael Spreng dem Gremium die Vertragsunterzeichnung melden. René Meyer und sein Projektentwickler Karlheinz Grund setzen als erster Anbieter neben der Telekom auf die sogenannte Hybridtechnik. Die nötigen Verträge, zum Beispiel mit Vodafone zum Umbau des Funkmastes am Pietenfelder Stadtberg, sind bereits unterzeichnet.

Der 64 Meter hohen Mobilfunkmast soll bald umgebaut werden. "Der Mast wurde 1998 gebaut. Damals gab‘s Proteste, aber jetzt sind wir froh, dass wir ihn haben", sagt Franz Schlamp. Vom Turm wird p2-System die entsprechenden DSL-Signale an Verteiler in den Orten senden; dort geht es dann wie bisher auch per Kabel zu den einzelnen Haushalten.

Nach dem Startschuss wird im Juni ein Statikgutachten für den Funkmast in Auftrag gegeben; dort wird ab September bis Mitte November umgebaut. "Ab November wollen wir die ersten Kunden anschließen. Bis Weihnachten soll dann jeder Gemeindebürger die Möglichkeit haben, die Tarife zu buchen und zu nutzen", erklären Meyer und Grund ihren ambitionierten Zeitplan.

Adelschlag wird dann nach Beilngries und Kinding die dritte Gemeinde im Landkreis Eichstätt sein, die von der Beilngrieser Firma erschlossen wird. Da die staatliche Förderung nun um ein Jahr verlängert wurde, rechnet das ,Unternehmen noch mit mehreren Abschlüssen.

Insgesamt investiert p2-Systems in Adelschlag 180 000 Euro, wovon 110 600 Euro der Gemeinde in Rechnung gestellt werden. Die Tarife für die Nutzer liegen zwischen 19,90 und 44,90 Euro im Monat, je nach Funk- beziehungsweise Kabelanbindung und Leistung.