Adelschlag
Gemeinde will Bauwerber nicht belasten

Adelschlag übernimmt Kosten für archäologische Voruntersuchungen im neuen Gewerbegebiet

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Koppelbeweidung hauptsächlich mit Ziegen, hier ein Bild aus dem vorigen Herbst, soll zur Pflege der wertvollen Magerrasenflächen am Stadtbug in Pietenfeld beitragen. - Foto: klk

Adelschlag (EK) Die Gemeinde Adelschlag übernimmt die Kosten für die archäologische Voruntersuchungen im künftigen Gewerbegebiet Adelschlag-Nord. Der Gemeinderat war sich in seiner jüngsten Sitzung einig, die Bauwerber damit nicht zu belasten. Außerdem Thema: eine Koppelhaltung bei Pietenfeld.

Der Entscheidung war eine lebhafte Diskussion in der Gemeinderatssitzung am Montagabend vorausgegangen: Bereits im Herbst hatte es archäologische Voruntersuchungen gegeben – aber nur auf den Trassen für die künftigen Erschließungsstraßen. Funde oder Hinweise auf solche kamen keine zum Vorschein. Anfang des Jahres teilte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege der Gemeinde mit, dass nur der bisher untersuchte Teil zur baulichen Nutzung freigegeben werde.

Die Baufirma steht praktisch schon „Gewehr bei Fuß“, weshalb eine schnelle Entscheidung gefragt war, wie Bürgermeister Andreas Birzer erläuterte. Die Gemeinderäte beschlossen schließlich, dass die Kommune, entsprechend der Vorgehensweise im Baugebiet „Wiesenstriegel West“ in Ochsenfeld die Kosten für die archäologischen Voruntersuchungen übernimmt. Die Gemeinde wird nun einen entsprechenden Antrag für alle in Gemeindebesitz befindlichen Flächen im Gewerbegebiet stellen. Mit dieser Arbeit soll die Firma Kant aus Ingolstadt beauftragt werden. Den Bodenabtrag wird die bereits für die Erschließungsarbeiten zuständige Baufirma übernehmen.

Bei Pietenfeld gibt es „wertvolle Magerrasenflächen, die nicht mehr ausreichend gepflegt werden können“. Deshalb setzt die Untere Naturschutzbehörde auf eine Koppelhaltung mit Ziegen und hat im Rahmen eines überarbeiteten Vertragsnaturschutzprogramms ein Modul zur Förderung derartiger Weidebewirtschaftung geschaffen. Die große Heidefläche bei Pietenfeld war bereits im Jahr 2014 von der Familie Baumann aus Buxheim gepachtet worden. Die hatte mit ihren Ziegen diesen Magerrasen unentgeltlich beweidet. Allerdings halten die Baumanns dort momentan noch wenige Tiere, so dass sie Gelder aus dem Vertragsnaturschutzprogramm noch nicht in Anspruch nehmen können. Deshalb springt hier die Gemeinde ein: Sie übernimmt, wie es in der Sitzung hieß, die Finanzierung zu den Konditionen des Vertragsnaturschutzprogramms Bayern für ein Jahr.

Die Kommune als Veranstalter will am Weihnachtsmarkt festhalten, obwohl die Besucherzahlen zu wünschen übrig lassen: Bürgermeister Andreas Birzer und die Gemeinderäte hoben den „identitätsstiftenden Charakter“ einer solchen Veranstaltung hervor. Der kommerzielle Aspekt stehe eher im Hintergrund. Allerdings machten sich die Gemeinderäte Gedanken, wie der Weihnachtsmarkt mit mehr Leben gefüllt werden könnte. Dazu wurde ein Organisationsteam gegründet, welchem neben dem Bürgermeister fünf Gemeinderatsmitglieder aus verschiedenen Ortsteilen angehören. Die Vereine sollten mehr eingebunden werden, hieß es. Schließlich gab es die Überlegung, den Markt jährlich in einem anderen Ortsteil aufzubauen. Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.