Beilngries
"Echt keine Augenweide"

Robert Kneidinger will alte Gebäude an der Brunnenbäckergasse abreißen

13.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:43 Uhr

Wahrlich keine Augenweide sind die Gebäude Nr, 3 und 5 an der Brunnenbäckergasse in Beilngries. Sie sollen einem Neubau weichen. Robert Kneidinger will neue Wohnungen schaffen und sein Fotostudio erweitern - Fotos: Riedl

Beilngries (DK) Robert Kneidinger möchte die alten Gebäude mit den Hausnummern 3 und 5 an der Brunnenbäckergasse in Beilngries abreißen und durch Neubauten ersetzen. Doch das Vorhaben stößt auf Probleme, denn das Haus Nr. 3 mit gewölbten Fensterscheiben steht unter Denkmalschutz.

Der Stadtrat hatte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem „Antrag auf Vorbescheid zum Neubau von Wohnungen mit Garagen und Erweiterung des Fotostudios Kneidinger“ auf Grundstücken in der Brunnenbäckergasse zu befassen. Robert Kneidinger möchte die beiden Häuser abreißen und dort neu bauen. Der Geschäftsmann bat den Stadtrat um Zustimmung, die Hausmauern 1,50 Meter zurücksetzen zu dürfen. In einem von Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) verlesenen Begleitschreiben führte er die Begründungen dafür an: Die Straßenbreite sei wegen parkender Autos zu gering, beim Vorbeifahren spritze Regenwasser an die Wände, der Platz für Versorgungsleitungen sei beengt. Auch benötige man zur Einfahrt in eine geplante Doppelgarage einen größeren Einfahrtradius.

Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht sagte hierzu, die geplante Veränderung an der Brunnenbäckergasse sei grundsätzlich zu begrüßen. Doch habe Kreisbaumeister Christian Süppel der Verwaltung mitgeteilt, dass das Haus Nummer 3 an dieser Gasse aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stamme, noch originale gewölbte Fensterscheiben besitze und unter Denkmalschutz stehe. Der in der Sitzung anwesende Bauwerber Robert Kneidinger durfte sich zu seinem Vorhaben äußern und erklärte, dass die beiden Gebäude in sehr schlechtem baulichen Zustand und daher echt keine Augenweide seien.

Stadtrat Anton Bauer (BL/FW) erklärte zu dem Geplanten, es sollte ein Anliegen der Stadt sein, „dass die Altstadt wieder belebt wird“. Das von der Familie Kneidinger Geplante sei „sehr anerkennenswert“. Stadtrat Josef Keckl (CSU) empfahl eine Besichtigung der alten Gebäude und der Situation in der Brunnenbäckergasse durch den Bauausschuss gemeinsam mit dem Eichstätter Kreisbaumeister Süppel. Bürgermeisterin Frauenknecht nahm diesen Vorschlag auf und ließ über die Absetzung des Tagesordnungspunktes abstimmen. Einstimmig beschloss das Gremium, dass sich Bauausschuss beziehungsweise Fraktionssprecher gemeinsam mit Bürgermeisterin und Kreisbaumeister zu einem Ortstermin treffen sollen.