Berching (DK) "Es ist wie ein arabisches Märchen aus 1001 Nacht." Stolz und glücklich konnte gestern Bürgermeister Rudolf Eineder im Rathaus verkünden: Der kuwaitische Investor Ahmed Al-Neama realisiert das "New Hotel Post". Die Unterzeichnung des Kaufvertrags erfolgt am 10. März beim Notar.
"Das Projekt ,Hotel zur Post’ wird für die Stadt erfolgreich zum Abschluss gebracht. Die Entscheidung des Stadtrats im Jahre 2003, das Hotel, nachdem es in Insolvenz gegangen war, aufzukaufen, war zukunftsweisend und richtig", erklärte das Gemeindeoberhaupt vor Pressevertretern und erinnerte an die ersten Verhandlungen des Insolvenzverwalters mit möglichen Investoren. Doch es sei "nichts Zukunftweisendes" dabei gewesen. Als eine Belegung mit Asylanten im Raum gestanden sei, habe die Stadt gekauft. Rudolf Eineder: "Das Projekt wurde von der Städtebauförderung mitgetragen. Sie hat die Zinsaufwendungen für die Finanzierung mit 60 Prozent gefördert. Unser Ziel war es von Anfang an, durch den Hotelkauf langfristig eine Qualitätsverbesserung zu erreichen und einen neuen Entwicklungsimpuls für die Vorstadt zu setzen."
Das dürfte nunmehr gelungen sein. Mit Ahmed Al-Neama aus Kuwait hat die Stadt einen Investor gefunden, der laut Bürgermeister "von Berching begeistert ist und ein Gespür für die Stadt entwickelt hat, der nicht nur das Hotel, sondern auch das benachbarte Mädchenschulhaus aufkauft, um dort Funktionsräume unterzubringen, der einen fairen Preis bezahlt und der den Tourismus in Berching enorm bereichert, indem er ein Viersterne-Wellnesshotel mit zirka 180 Betten, darunter 15 Suiten, schaffen will". Dazu werde der Altbau saniert. Alle anderen, nicht denkmalgeschützten Gebäude werden laut Eineder abgerissen und nach den bereits durch das Landratsamt Neumarkt genehmigten Plänen neu aufgebaut.
Nach Auskunft des Berchinger Bürgermeisters wird die Unterzeichnung des Kaufvertrags am Montag, 10. März, vor dem Notar in Greding unter persönlicher Anwesenheit von Ahmed Al-Neama erfolgen. Für den Abend des 10. März ist eine Bürgerversammlung in der Aula der Volksschule geplant. Hier will sich der Investor den Berchingern vorstellen und die aktuellen Pläne für das "New Hotel Post" präsentieren. Mit dabei sein werden auch Vertreterinnen des kuwaitischen Planungsbüros ASEC. Wie der DONAUKURIER im Gespräch mit Rudolf Eineder, Vizebürgermeister Josef Winkler, Dr. Hans Rosenbeck, Wolfgang Strobl und Reinhard Buchberger von der Stadtverwaltung erfuhr, hat die Stadt 2003 rund 600 000 Euro für den Hotelkomplex "Post" bezahlt. In etwa die gleiche Summe bekommt sie jetzt vom Investor zurück. Eineder: "Damit kann die Stadt ihre bisherigen geldwerten Aufwendungen decken." Laut Wolfgang Strobl von der Bauabteilung soll schon in den kommenden Monaten mit den ersten Arbeiten begonnen werden. Der historische Hauptbau, der aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt, bleibt erhalten. Abgerissen werden alle Anbauten zur Sulz hin. Die Gesamtkosten für das "New Hotel Post" bezifferte Strobl auf "zehn bis zwölf Millionen Euro". Die Bauzeit werde voraussichtlich 18 Monate betragen.
60 Arbeitsplätze
Es sollen in dem Viersterne- Wellnesshotel bis zu 60 neue Arbeitsplätze entstehen. Wie weiter zu erfahren war, besitzt Ahmed Al-Neama 22 Unternehmen in der ganzen Welt, darunter auch Hotels. Passt für ein Wellnesshotel die Infrastruktur der Stadt Berching? "Da kommen wir, mit Blick auf unserer derzeitigen Tourismus, natürlich in eine andere Ebene. Das Projekt fordert auch die Stadt, den Tourismus anders zu sehen und sich Gedanken zum Angebot für die neuen Gäste zu machen. Wir müssen uns da gut positionieren in der Region", erklärte Dr. Hans Rosenbeck, bei der Stadt Berching unter anderem zuständig für die Bereiche Tourismus und Kultur. Inwiefern werden die Einheimischen von dem Wellnesshotel profitieren? Dazu sagte Rudolf Eineder: "Der Investor möchte auch die Einheimischen mit im Boot haben. Er plant unter anderem eine Konzerthalle und Räume für Ausstellungen mit ein. Diese sollen auch für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Das New Hotel Post soll absolut keine isolierte Geschichte werden."
