Wolfsbuch
Informativ und unterhaltsam

Winterwanderung des Offenen Kreises führt diesmal nach Wolfsbuch Interessante Führung durch die Andreaskirche

17.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Gemeinsam mit Hund Tommy ist der Offene Kreis/Katholischer Frauenbund gewandert. - Foto: Patzelt

Wolfsbuch (pa) Ziel der diesjährigen Winterwanderung des Offenen Kreises/Katholischer Frauenbund Beilngries ist der zweitgrößte Beilngrieser Ortsteil Wolfsbuch gewesen. Mit den Autos fuhren die 16 Teilnehmerinnen zunächst nach Amtmannsdorf und parkten dort ihre Fahrzeuge am Kapellensee.

Die kleine, idyllisch gelegene Kapelle ist seit jeher der Ort des Abmarsches für die Altöttingwallfahrer. Die Wanderung der Beilngrieser Frauengruppe wurde von Maria Kaufmann geleitet. Sie kannte sich natürlich in dieser Gegend aus - kein Wunder, schrieb sie sich doch vor ihrer Heirat Hundsdorfer und erblickte in Amtmannsdorf das Licht der Welt. "Ich kann mich noch gut erinnern - in meinem Heimatdorf war meist nur einmal im Jahr was los und zwar dann, wenn es von der Kapelle aus zur Schwarzen Madonna nach Altötting ging", erzählte Kaufmann.

Nach einer kleinen Stärkung ging es dann auf Schusters Rappen weiter. Auch die alten Flurnamen waren der Wanderführerin noch bestens bekannt: Über den "Wolfsbucher Bigl" führte die unterhaltsame Tour durch das "Goglloch" nach Wolfsbuch. Begleitet wurden die Frauen auch von einem Vierbeiner - dem Hund Tommy.

In der Wolfsbucher Andreaskirche, die sich noch in vollem weihnachtlichen Festtagsschmuck befand, erwartete die fröhliche Wandergruppe bereits der Hobby-Dorfchronist Anton Patzelt. Er wusste so einiges über das prachtvoll ausgestattete Gotteshaus zu erzählen. Die Frauen erfuhren beispielsweise, dass der Turm der Pfarrkirche in seinem quadratischen Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, also bereits rund 800 Jahre alt ist. Die Mitglieder des offenen Kreises waren erstaunt, wie sehr sich die prächtigen Altäre und auch die übrige Ausstattung zu einem geschlossenen Bild einer großzügigen, barocken Landkirche zusammenfügen. "Unser Gotteshaus ist ein Spiegel für den Wohlstand dieses damaligen alten Pfarrdorfs", so Patzelt. Zum Schluss der Kirchenführung hatte er noch einige Aufzeichnungen des damaligen Ortsgeistlichen Joseph Forster aus dem Jahr 1859 parat. Regten diese zum Ende der Führung eher zum Schmunzeln an, so waren die Berichte des früheren Geistlichen an sein übergeordnetes Ordinariat vor 160 Jahren bitterer Ernst. Forster beklagte sich darin vor allem über "die schlimmen Folgen der Tanzlust für die Sittlichkeit", das "Laster der Trunkenheit" und die Nichtbeachtung der Sperrstunde durch den Wirt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Wolfsbuch begab sich die Wandergruppe wieder auf den Rückmarsch. Diesmal ging es auf dem Weg zwischen Amtmannsdorf und Vogelthal direkt Richtung Kapelle.