Wolfsbuch
Ein Herz für historische Fahrzeuge

Zahlreiche Besucher bewundern beim Wolfsbucher Heimat- und Traditionsverein mehr als 50 Oldtimer

30.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Und los geht's: Auf dem zehn PS starken Holder von Anton Klügl aus Arnbuch hatten auch die kleinen Besucher ihren Spaß. - Foto: Patzelt

Wolfsbuch (pa) Zu einem Riesenerfolg ist die erste Oldtimerschau des Wolfsbucher Heimat- und Traditionsvereins geworden. Der sonst so lauschige Pfarrgarten wurde durch das Knattern der Traktoren und das Dröhnen der Motorräder in eine ungewohnte Stimmung versetzt.

"Mit einer derart großen Anzahl an Oldtimern hatten wir nicht gerechnet." Dem Vereinsvorsitzenden Max Randlkofer stand die Freude über die riesige Resonanz förmlich ins Gesicht geschrieben. Die Besucher konnten acht Motorräder, 15 Autos und 33 Traktoren fein säuberlich aufgereiht bewundern.

Aus Hepberg waren Johann und Angelika Seidenschwarz in ihrer herausgeputzten und auf Hochglanz polierten Borgward Isabella angereist. Nach einer mehrjährigen, gründlichen Restaurierung ist das Auto heute etwa 20 000 Euro wert. Ein echter Hingucker war der knallrote Porsche 914/6 GT von Armin Baumgart aus Wolfsbuch. Er wurde 1972 gebaut und verfügt bei einem Hubraum von 3000 Kubikzentimetern über stolze 225 PS. Als krasser Gegensatz stand dem protzigen Porsche der schlichte VW Käfer von Peter Pawlitschek aus Hepberg gegenüber. "In Einzelteilen" hatte der Zeller Thomas Schneider vor neun Jahren seinen Fiat 500, Baujahr 1970, für rund 1500 Euro in der Nähe von Pforzheim erworben. "Immerhin bringt er 18 PS und 650 Kubik auf die Fahrbahn", betonte Schneider

Aber wie sollte es in einer von der Landwirtschaft geprägten Gegend auch anders sein, waren natürlich die Bulldogs die echten Stars der Oldtimerschau. Mit 15 Pferdestärken verrichtete der Steyr T-80 von Ludwig Zölder aus Lenting vor rund 65 Jahren stets zuverlässig seine landwirtschaftliche Arbeit. Seinen Güldner G30 S mit 32 PS aus dem Jahr 1967 präsentierte Philipp Niefnecker und der Arnbucher Andreas Fehlner seinen 57 Jahre alten Porsche mit 25 Pferdestärken. 20 PS besitzt der Deutz des Wolfsbuchers Josef Pickl aus dem Jahr 1961 und 16 PS der Hanomag R16 von Franz Schmidt, ebenfalls aus Wolfsbuch, mit dem Baujahr 1956.

Zu den absoluten Stars der Oldtimerschau zählte natürlich der Lanz D-2416 aus dem Jahr 1956 von Christian Deisenrieder, mit dem der Wolfsbucher auch heute noch durch das Dorf tuckert. Der "Ackerluft"-Bulldog ist ein 24 PS starker Dieselschlepper, der bis 1960 gebaut wurde. Der Hubraum beträgt 2616 Kubikzentimeter.

Auch die ausgestellten Zweiräder konnten sich sehen lassen. Vor allem die NSU Pony 100 aus dem Jahr 1938 von Christian Zanner aus Wolfsbuch wurde immer wieder umlagert. Sie ist ebenso mit drei PS ausgestattet wie die DKW von Fritz Braun aus Paulushofen. Dessen Motorrad mit einem Hubraum von 125 Kubikzentimetern wurde im Jahr 1951 gebaut. Als wesentlich jünger erwies sich die Zündapp 50 von Josef Pickl aus Wolfsbuch aus dem Jahr 1968. Die "Zünder-Apparatebau-Gesellschaft" war einer der großen deutschen Motorradhersteller und Teil der Nürnberger Motorradindustrie. Unter anderem konnten noch eine DKW mit drei PS und 74 Kubikzentimetern aus dem Jahr 1954 sowie eine BMW mit 26 PS und 494 Kubikzentimetern von 1954 besichtigt werden. Und genau 2,25 PS vermochte eine Presto mit dem Baujahr 1938 bei einem Hubraum von 98 Kubikzentimetern zu leisten.