Wolfsbuch
Die Lampenfieberer haben Geburtstag

Wolfsbucher Bauerntheater feiert heuer 25-jähriges Bestehen Tausende Besucher angelockt

10.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Wolfsbuch (pa) Was haben das Beilngrieser Kolpingtheater und das Wolfsbucher Bauerntheater gemeinsam? Beide Bühnen feiern heuer um die Osterzeit einen runden Geburtstag. Und beide haben sich das gleiche Jubiläumsstück ausgesucht: "Die falsche Katz".

Während die Mitglieder des Kolpingtheaters auf 30 Jahre erfolgreiches Laienschauspiel zurückblicken können, feiern die Wolfsbucher Lampenfieberer ihr silbernes Jubiläum - ein Vierteljahrhundert Bauerntheater vom Feinsten.

Es war der 20. Oktober 1991, als anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Wolfsbucher Blaskapelle erstmals eine neu formierte Laienschauspieltruppe im Gasthaus zum Fuchs auf der Bühne stand. Gemeinsam suchte man sich den Vereinsnamen "D'Lampenfieberer" aus. Mit den beiden Einaktern "Die g'schmalzene Wett" und "Da letzte Schnaufa" begeisterten die talentierten Spieler auf Anhieb das Publikum.

Bei der "g'schmalzenen Wett" wirkten mit: Karl Voreck (Ägidius Kern), Gerd Höflmeier (Bauer Hauner), Martin Voreck (Steier), Luise Schweiger (Genoveva), Christine Pickl (Veronika) und Angelika Dürr (Baderin). Im "letzten Schnaufa" traten vor 25 Jahren auf: Raphael Wulfers (Bader), Hans Höflmeier (Gerichtsvollzieher), Hans Fritz (Bauer Wastl), Birgit Wolfsmüller (Magd Leni), Max Randlkofer (Bürgermeister), Angelika Dürr (Regina) und Sepp Voreck (Assistent Peter). Das Bühnenbild entwarf damals, wie auch viele Jahre danach, Anton Patzelt.

Mit der Aufführung eines überaus lustigen Bauernballetts sorgten die Laienspieler damals für viele weitere Lacher im Fuchssaal. Begleitet von Hans Höflmeier auf der "Quetschn" trabten im gemächlichen Schritt über die Bühne: Hans Fritz, Gerd Höflmeier, Karl Voreck, Raphael Wulfers, Martin Voreck, Siegfried Hofmann, Josef Pickl und Josef Hofmann.

Ein Jahr später traten die Lampenfieberer erstmals mit einem längeren Dreiakter auf die Bühne im Gasthaus Fuchs. Das Stück "Schatzerl, mach auf" - aus der Feder des Erfolgsautors Hermann Schuster - schlug auf Anhieb bei den Zuschauern ein. Die Organisatoren mussten zu ihrem Bedauern sogar so manchen Besucher heimschicken, nachdem der Theaterraum dem riesigen Andrang nicht mehr gewachsen war. Auch der damalige Bürgermeister Willy Muschaweck zollte der jungen Laienspieltruppe uneingeschränkten Respekt. Das Beilngrieser Stadtoberhaupt war vor allem von den Gesangseinlagen der Darsteller begeistert.

Unter den Gästen befand sich auch der Stammspieler des Regensburger Bauerntheaters, Alfons Sonnleitner. "Was wir hier gesehen haben, war Bauerntheater erster Klasse", bescheinigte er dem Team nach der Aufführung und ermutigte die Akteure, "genau so weiter zu machen".

Mit den weiteren Stücken "D'Eisheiligen vom Moserhof", "Zwoa harte Nüss" und "Der Susi ihr Gspusi" steigerte sich kontinuierlich die Zuschauerzahl. Einen Höhepunkt erreichte das Wolfsbucher Bauerntheater 1996 mit dem ernsten Stück in fünf Akten "Jennerweins Ende". Die neun Aufführungen im Gasthaus zum Fuchs besuchten sogar insgesamt 1170 Zuschauer, der Saal war jedes Mal voll. Insgesamt 22 Akteure, allesamt aus dem Dorf, wirkten mit. Die Bühne musste fünfmal umgebaut werden - einmal innen, dann wieder außen, einmal auf der Straße, das andere Mal im Wald. Das war eine große Herausforderung für alle Mitwirkenden. Patzelt entwarf die einzelnen Bilder zum Stück.

Auch beim nachfolgenden "Urlaub im Oberland" legten die Lampenfieberer wieder viel Wert auf den Gesang. Die beiden Brüder Hans und Gerd Höflmeier betraten nicht nur als Schauspieler die Bühne, sondern komponierten auch die Melodien und schrieben dazu die Liedtexte.

Beim Stück "D'Welt geht unter", gespielt zur Jahrtausendwende, hatte vor allem Hans Fritz als Barometersimmerl die Lacher auf seiner Seite. Ansonsten gehörten in den Anfangsjahren die lustigen Rollen stets Karl Voreck. Das Wolfsbucher Urgestein steht bis heute noch mit auf der Bühne. Konkurrenz in Sachen humoristische Rollen erhielt Karl Voreck dann hauptsächlich von seinem eigenen Bruder Sepp.

Ebenfalls zum festen Bestandteil des Wolfsbucher Bauerntheaters gehört seit mittlerweile 25 Jahren Ingrid Pickl. Sie sorgt hinter der Bühne für die Maske - in Neudeutsch für das richtige Outfit der Akteure. "Es ist leicht, einen jungen Spieler älter zu machen, aber aus einem alten Hasen wird nie ein junger Hüpfer", erzählt die Wolfsbucherin. Daher ist man bei den Lampenfieberern stolz darauf, dass doch immer wieder junge Laienschauspieler nachkommen und das Team ergänzen.

Zurzeit wird fleißig für das Jubiläumsstück geprobt. Die Zuschauer dürfen sich auf "Die falsche Katz" freuen. Zur Premiere des neuen Dreiakters öffnet sich der Vorhang erstmals am Samstag, 5. März, um 19 Uhr.