Beilngries
Großbaustelle in Hanglage

01.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr
Für die Bauarbeiter gibt es im Hang jede Menge zu tun. Der Bund investiert rund 1,4 Millionen Euro in das Großprojekt. Der neue Geh- und Radweg, der zum Teil neben der Bundesstraße 299 verlaufen wird, soll eine Gesamtlänge von 1,77 Kilometern haben und komplett asphaltiert sein. −Foto: Rieger

Beilngries/Paulushofen (DK) Während der Paulushofener Berg in den vergangenen Wochen für den Straßenverkehr gesperrt war, hat sich einiges getan. Die Arbeiten am neuen Geh- und Radweg, der zwischen Beilngries und Paulushofen verlaufen wird, sind weit vorangeschritten.

Pünktlich zum Volksfestauftakt ist die Sperre der Bundesstraße 299 zwischen Paulushofen und Beilngries ab sofort aufgehoben. Für die Verkehrsteilnehmer bedeutet das eine wesentliche Erleichterung, hatten sie in den vergangenen vier Wochen doch gehörige Umleitungen auf sich nehmen müssen. Jetzt herrscht wieder freie Fahrt – allerdings noch mit Einschränkungen. In den kommenden Monaten wird die Fahrbahn stellenweise verengt sein, an einigen Tagen wird auch eine Ampelschaltung nötig. Dies teilt Elena Merk, Baurätin und Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt, im Gespräch mit unserer Zeitung mit.

Bekanntermaßen legt der Bund zwischen Beilngries und Paulushofen einen neuen Geh- und Radweg an. Dieser wird – vom Tal kommend – zunächst parallel zur Bundesstraße verlaufen. Dann werden die Fußgänger und Radfahrer etwas in den angrenzenden Wald abzweigen, dazu wird ein bestehender Weg ausgebaut. Die gesamte Baulänge beträgt rund 1,77 Kilometer. „Der Weg schließt an das bestehende Radwegenetz der anliegenden Städte und Gemeinden an“, hatte Elena Merk in einer früheren Pressemitteilung als Begründung für die Maßnahme angegeben. Damit werde die Lücke in der Radwegeverbindung zwischen Beilngries und Paulushofen geschlossen. Radfahrer könnten sich auf dem neuen Weg wesentlich sicherer bewegen als auf der Bundesstraße, die täglich von unzähligen Autos und Lastwagen genutzt wird, so die Baurätin. Wie der Weg verlaufen wird, ist nun auch für den Laien sofort ersichtlich. Voraussichtlich im Oktober soll die Asphaltdecke aufgetragen werden – der Bautrupp wird sich dabei im Hang von oben nach unten arbeiten.

Eine wesentliche Veränderung bei den Planungen hat sich im Zuge des Hangabtrags ergeben. „Der Fels erwies sich als deutlich stärker zerklüftet, als vorab gutachterlich angenommen“, teilt das Staatliche Bauamt mit. Dies habe den Fortschritt im Erdbau „ungemein erleichtert“. Und weiter: „Die Beschaffenheit des anstehenden Hanges erforderte, den Bauablauf und die Konstruktion neu zu überdenken. Auf die ursprünglich vorgesehene, kostenintensive Stützmauer kann nun verzichtet werden. Die vorhandene Böschung wird nun mit Erosionsschutzmatten und Vernagelungen gesichert. Gleichzeitig erfolgt eine Begrünung des Hangbereichs, um einen möglichst zeitnahen Anwuchs der abgetragenen Böschung zu erzielen.“ 

Diese Planungsänderung hat zur Folge, dass man beim Staatlichen Bauamt inzwischen fest davon ausgeht, noch in diesem Jahr fertig werden zu können. Angepeilt ist Ende November, wie Elena Merk gegenüber unserer Zeitung mitteilt. Ursprünglich war man von einer Fertigstellung nicht vor Frühjahr 2018 ausgegangen. Begonnen hatte das Großprojekt mit einer Rodungsaktion zu Beginn des Jahres 2017, die eigentlichen Arbeiten starteten dann Ende Juli. Auch auf die Kosten wirkt sich die Planungsänderung aus. Bislang war man davon ausgegangen, dass die Bundesrepublik Deutschland als Baulastträger rund 1,9 Millionen Euro investieren muss. Nun dürfte das Vorhaben rund 500 000 Euro günstiger werden.