Töging
Dauerbrenner und neue Probleme

Ortsdurchfahrt bei Bürgerversammlung wieder Thema Diskussion über Notzufahrt zum Sportplatz

11.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:04 Uhr

Foto: Franz Stephan

Töging (rfs) Mit fast 60 Besuchern haben die Töginger großes Interesse an der Bürgerversammlung gezeigt. Nach dem allgemeinen Bericht über die Lage der Großgemeinde durch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) hatten die Töginger viele Fragen und Anregungen.

Stadtrat Karl Böhm (FW) eröffnete die Versammlung. Die Rathauschefin ging im allgemeinen Teil auf die Baumaßnahmen im Freibad und bei der Erweiterung des Kindergartens ein. Gerade für das Bad müsse wegen neu aufgetauchten Notwendigkeiten sehr viel Geld ausgegeben werden, betonte die Bürgermeisterin. "Wir werden sicher rechtzeitig zum Saisonbeginn 2017 fertig", war sie zuversichtlich. Die Nachfrage nach Krippen- und Kindergartenplätzen sei in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Mit dieser Erweiterung werde auch das in die Jahre gekommene ehemalige Schulhaus einer grundlegenden Erneuerung unterzogen. 1,6 Millionen Euro würden nicht nur in den Bau, sondern auch in die Sicherheit gesteckt. Die 600-Jahr-Feier, der Radweg nach Breitenbrunn, Baulandverhandlungen und die dringend notwendige Erdaushubdeponie waren weitere Themen. Der DSL-Ausbau verzögere sich etwas und werde erst im Frühjahr fertig. In Töging wurde dieser Ausbau bereits 2015 abgeschlossen, so dass alle Töginger bereits seit zwei Jahren die Möglichkeit haben, mit sehr schneller Geschwindigkeit ihre Daten zu versenden oder zu empfangen.

Nach fast vierjähriger Planungszeit ist der Biberspielplatz nun im Bau, die Geräte stehen bereits, die Informationstafeln werden im Winter angefertigt und im Frühjahr aufgestellt. Die Kosten belaufen sich auf 80 000 Euro. Ein Zuschuss der Stadt von 25 000 Euro und eine Leaderförderung von 40 000 Euro stehen zur Verfügung. Den Differenzbetrag müssen die Töginger selbst aufbringen. Die Bürgermeisterin dankte dem Organisationsteam für das große Engagement, mit den eingegangen Spenden seien zusätzliche Maßnahmen möglich. Konrad Leidl junior bedankte sich bei der Stadt für die konstruktive Zusammenarbeit.

Ein Töginger hatte Zweifel an den zusätzlichen Baumaßnahmen und den hohen Kosten. Ein anderer wünscht sich für die Schwimmer abgetrennte Bahnen im neuen Becken. Stadtrat Böhm nannte für den Ort drei Schwerpunkte, die einer Lösung bedürfen: zum einen fehlende Baumöglichkeiten, die marode Ortsdurchfahrt und ein Aufzug im Schloss. Die Bürgermeisterin verwies beim ersten Punkt auf die mangelnde Abgabebereitschaft von Grundstückbesitzern und appellierte an diese, jungen Leuten die Möglichkeit zu bieten, im Heimatdorf bauen zu können. Zur Ortsdurchfahrt konnte sie auf die bekannte Aussage des Straßenbauamtes verweisen. Der Ausbau sei zwar dringlich, aber ein Zeitplan stehe nicht fest. In diesem Zusammenhang lobte die Bürgermeisterin den Landkreis, der vorbildlich handle und gerade im südlichen Teil die Straßen Stück für Stück erneuere. So wurde heuer die Verbindung zwischen Zell und Wolfsbuch komplett ausgebaut.

Erhebliche Beschwerden gab es wegen der Nutzung der Eichelhoferstraße in Richtung Eichel- und Pfenninghof durch landwirtschaftlichen Schwerverkehr. Überbreite Fahrzeuge mit quietschenden Bremsen - und das auch bei Nacht - erregten die Gemüter. Die Straße werde erheblich in Mitleidenschaft gezogen, die von den Anliegern dann zu bezahlen sei, lauteten die Argumente. Auch wurde die Tragfähigkeit der alten Bahnbrücke infrage gestellt. Bürgermeisterin Braun konnte hier keine unmittelbare Besserung in Aussicht stellen. Sie werde versuchen, mit dem Nutzer zu sprechen.

Nachdem die Gestalteragentur aus dem Schloss ausgezogen ist, wollten die Bürger neue Nutzungsmöglichkeiten diskutieren. So könnte man über die Bücherei im Erdgeschoss oder einen Jugendraum nachdenken. Braun möchte zunächst eine Nutzung, die auch etwas Miete bringt, anstreben. Auch der neu mit der Bürgermeisterin ausgehandelte Belegungsplan wurde besprochen. Dieser ist bei der Stadtverwaltung einzusehen, kann aber auch über das Internet auf der Töginger Seite abgerufen werden. Belegungen sind dort einsehbar und buchbar.

Gefragt wurde nach einem Grillplatz an der Altmühl, einer besseren Ausschilderung des Panoramaweges durch den Ort und dem Container an der Ottmaringer Straße. Der ist immer voll, weil er gerne von vorbeifahrenden Fremden genutzt wird. Nach dem Leeren der Restmülltonnen sollten diese ordentlich von den Arbeitern zurückgestellt und nicht nur auf den Gehweg geworfen werden, wurde kritisiert. Angesprochen wurde auch die Radwegkreuzung in der Ottmaringer Straße, bei der es immer wieder zu sehr gefährlichen Situationen komme. Die Bürgermeisterin berichtete von Verkehrsschauen und der Anbringung eines Vorfahrtszeichens und einer Haltelinie. Dennoch würden diese Anordnungen immer wieder von Radfahrern übersehen. Eine zusätzliche Verbesserung erweise sich als kaum darstellbar.

Zu heftigen Meinungsverschiedenheiten kam es wegen einer neuen Notzufahrt in den Sportplatz. Diese ist notwendig, damit bei Krankentransporten mit dem Hubschrauber der Sanka auf den Platz kann. Für einige Sportler ist sie zu nahe an der Eckfahne und beeinträchtigt den Spielbetrieb. Auch hier, so Vizebürgermeister Oliver Kuhn (CSU), der die Diskussion leitete, werde sich eine Lösung finden lassen. Er nutzte seine Schlussworte zum Dank an alle, die ehrenamtlich tätig sind, sich um die Pflege gemeindlicher Flächen kümmern oder ganz einfach im Dorf da sind, wenn man sie braucht.