Töging
Das ganze Jahr für das gute Aussehen der Dörfer im Einsatz

Herbstversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Töging Vier Preise bei Landkreiswettbewerb eingeheimst

23.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Ausgezeichnet mit einem Preis des Landkreises wurde auch der Garten des Cafés in Grögling. Er punktete mit einem Hausbaum, dem offenen Zugang zur Natur und mit einem Erdkeller. - Foto: Stephan

Töging (rfs) Von einem sehr aktiven Vereinsjahr 2017 hat Marianne Lindl, die zweite Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Töging/Ottmaring/Grögling, bei der Herbstversammlung berichtet. Neben einem Referat von Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl zum Thema, "Die dreckigsten Kinder san die g'sündesten" stand ein kurzer Bericht über das Gartenjahr 2017 auf der Tagesordnung.

Lindl dankte allen, die sich das ganze Jahr bemühen, sowohl für die Gäste als auch für die Ortsbürger einen "Blickfang" zu gestalten. So wurden Palmbüschel gebunden, der Osterbrunnen gestaltet und der Erntedankaltar errichtet. Dank gab es für die Bepflanzung der Kriegerdenkmäler in Töging und Ottmaring. Alle Veranstaltungen und Aktion waren sehr gut besucht. Der Dank der Vizevorsitzenden galt auch den Gerätewarten Josef Neger, Robert Halbritter und Hans Mosandl, welche dafür sorgen, dass die Gerätschaften in gutem Zustand sind. Sie erinnerte an die Lehrfahrt des Kreisverbandes zur Bingenheimer Saatgut und zu einer Rosenschule, außerdem an den Stammtisch, jeweils am zweiten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Arzberg-Stüberl. Nachdem heuer beim Landkreiswettbewerb das Thema Garten mit Hausbaum im Mittelpunkt stand, hatte der Verein vier Teilnehmer gemeldet, die alle einen Preis bekamen. Es sind der Biergarten des Arzbergstüberls mit den alten Kastanien und der des Cafés Holzhaus in Grögling. Auch die Hausgärten von Hans Beckenbauer und Gabi Weiß wurden besonders hervorgehoben.

Im Anschluss versetzte Kreisheimatpfleger Rudi Bayerl viele der Zuhörer zurück in eine längst vergangene Zeit. Er stellte die Frage: "Wie lebten die Leute in den Dörfern vor 100 bis 150 Jahren"

Bayerl berichtete von den sogenannten Physikatsberichten, die 1860 vom Königlich Bayerischen Innenministerium eingeführt wurden. Grundlage war der schlechte Gesundheitszustand vieler junger Männer, die zum Militärdienst eingezogen wurden. Die Regierung wollte wissen, woran dies liegen könnte und forderte von den zuständigen damaligen Amtsärzten genau Beschreibungen der Orte und Lebensverhältnisse der Bevölkerung.

Aus diesen Berichten könnten noch heute die sehr unterschiedlichen Lebensverhältnisse der Bevölkerung abgelesen werden. Ein gravierender Unterschied herrschte zwischen den Dörfern auf der Hochebene und den Orten im Tal. Wasser war das ausschlaggebende Element, es war in den Flussläufen sowohl für die Menschen als auch für das Vieh vorhanden und war ausschlaggebend für Gesundheit oder Krankheit.

Auf der Hochfläche hingegen war man angewiesen auf Regen, auf verschiedene Tümpel mit Krankheitserregern und es herrschte auch Wassermangel. Das Wasser musste auf den Berg getragen oder mit Karren gefahren werden, Wasserleitungen gab es nicht. Dies war auch der Grund, dass schon vor etwa 100 Jahren Vereine zur Förderung von Wasser entstanden sind, die sich zum Ziel gesetzt hatten, Wasser auf die Hochflächen zu transportieren.