Töging
Bilder aus einem weit entfernten Land

Christian Thumann von der Nepalhilfe informiert Senioren über die Arbeit des Hilfsvereins

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Eine Spende von 500 Euro bekam Christian Thumann (von links) von Josefa Trifellner und Pfarrer Czeslaw Kubalski. - Foto: Stephan

Töging (rfs) Informationen zur Nepalhilfe Beilngries haben die Senioren aus Töging beim jüngsten Treffen im Schloss bekommen. Als Referenten begrüßte Josefa Trifellner, die Vorsitzende des Seniorenkreises, Christian Thumann von der Nepalhilfe.

Er ist einer der Mitbegründer des Vereins.

Thumann verstand es, den Besuchern nicht nur mit Bildern und Filmen das Land und die Mentalität der Leute, sondern auch die grandiose Natur dieser Bergwelt näher zu bringen. Wie der Referent betonte, ging die Gründung der Beilngrieser Nepalhilfe auf einen reinen Zufall zurück. Bei einem Wanderurlaub 1990 trafen Wanderer einen jungen Nepalesen, der gut deutsch sprach und fragte: "Könntet ihr in meinem Dorf eine Schule bauen" Nach Beilngries zurückgekehrt lies diese Frage keinen der Reiseteilnehmer mehr los. Die Nepalhilfe wurde gegründet, Geld gesammelt und die erste Schule 1995 gebaut. Der junge Verein wurde schnell bekannt und fand viele zusätzliche Unterstützer. Heute kann der Verein stolz sein auf 27 Jahre Tätigkeit, in denen 28 Schulen oder Heime gebaut wurden mit rund 20 000 Schülerinnen und Schülern. Der Dank des Referenten richtete sich an alle, die an diesem Erfolg beteiligt waren. Viele Künstler seien ohne Gage für die Nepalhilfe aufgetreten. Firmen und Behörden hätten sich immer wieder beteiligt.

Wie Thumann berichtete, spiele sich das Leben in Nepal in erster Linie im Freien ab. Zimmerer, Schreiner, Schlosser oder Steinmetze würden mit einfachsten Mitteln Erstaunliches leisten. Auch der Bau der Schulen, von denen der Referent viele Fotos zeigen konnte, erfolgt grundsätzlich und größtenteils in Handarbeit. Die Art des Bauens sei vergleichbar mit der bei uns in den 1950er-Jahren. "Das ganze Dorf hilft mit, um eine neue Schule entstehen zu lassen", so Thumann.

Der Referent erzählte, dass die Kinder bis zu zwei Stunden einfachen Schulweg in fast unwegsamem Gelände auf sich nehmen, um etwas zu lernen. Manche Schulen beherbergen bis zu 1000 Schüler.

Durch das Erdbeben im April 2015 wurden auch einige Schulen der Beilngrieser Nepalhilfe arg in Mitleidenschaft gezogen oder teilweise ganz zerstört. Der Schulbetrieb sei in provisorischen Hütten weitergegangen und die Gebäude zwischenzeitlich saniert oder neu aufgebaut worden. "Bei den Nepalesen gibt es kein Zurückschauen oder große Verärgerung, sondern ein nach vorne, einen großen Aufbruch", so Thumann. Er habe bei seinen Besuchen nur Freundlichkeit, Offenheit und Ehrlichkeit erlebt, meinte der Referent.

Auch in die Gesundheitsvorsorge investiert der Verein. Er unterstützt ein Krankenhaus in Kathmandu, das sich um alle Menschen kümmert, die eine Behandlung nicht bezahlen können. Wie Thumann betonte, wird sich der Verein auch weiterhin um die Bildung in Nepal kümmern, die örtlichen Akteure mit Tatkraft unterstützen. Die Spenden an die Nepalhilfe Beilngries werden von einem 15-köpfigen ehrenamtlichen Thema verwaltet und zu 100 Prozent zur Selbsthilfe in Nepal eingesetzt. In den vergangen 27 Jahren konnten bereits zwei Millionen Euro investiert werden. Auch die Töginger ließen ihn nicht mit leeren Händen weggehen. Thumann freute sich über eine Spende von 500 Euro.