Beilngries
Spuren hinterlassen in der Pfarrgemeinde

Die Beilngrieser verabschieden das Mesnerehepaar Kargl in den Ruhestand

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr
Ein Präsent zum Abschied: Die Beilngrieser sind am Sonntag in Scharen gekommen, um dem Mesnerehepaar Maria und Karl Kargl (rechts) für deren große Verdienste um die Pfarrgemeinde zu danken. −Foto: Hieke

Beilngries (DK) Meist unauffällig im Hintergrund hat er über elf Jahre dafür gesorgt, dass in der Kirche alles sauber ist und läuft. Am Sonntag bereitete die Pfarrgemeinde St. Walburga Beilngries ihrem Mesner Karl Kargl und seiner Frau Maria einen überaus herzlichen Abschied in den verdienten Ruhestand.

Zum Festgottesdienst um 10 Uhr führte eine große Schar Ministranten den Kirchenzug mit Domkapitular Josef Funk, Kaplan Christof Schaum und Ruhestandspfarrer Josef Bierschneider an. Musikalisch gaben die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors und des Chors Cantabile einzeln und als Projektgruppe ihr Bestes. Es dirigierten Melanie Altrichter und Peter Sillner, der auch die Orgel zum Klingen brachte.

In seiner Predigt ging Domkapitular Funk auf das kostbare Gut Freiheit ein und gab den Rat, sich an Gottes großer Geduld ein Beispiel zu nehmen, der Unkraut und Weizen bis zur Ernte wachsen lasse. An das Mesnerehepaar gewandt meinte er: „Für Sie beginnt mit dem heutigen Tag des Abschieds eine gewisse Erntezeit. Dankbar schauen wir alle auf die gemeinsamen Jahre zurück.“

Vor dem Schlusssegen würdigte Funk den unermüdlichen Einsatz der ,Mesnersleut’. Er erwähnte die vielen, vielen Handgriffe, die während eines Kirchenjahrs nötig seien, sprach von den kreativen und liebevoll gestalteten Erntedankaltären, Kerzenpräsentationen, von aufwendigem Blumen- und Christbaumschmuck. „Herr Kargl, Ihr ruhiges Vorgehen beim Vorbereiten für die Messfeiern, ihre freundliche Sorge um die Ministranten – vieles wurde nicht direkt gesehen, aber doch sehr wohl wahr genommen“, lobte der Priester und betonte: „Mesnerdienst ist Gottesdienst und kein Dienst nach Vorschrift, sondern Leidenschaft und Liebe zur Kirche. Dabei hatten Sie zum Glück auch Ihre Frau Maria an der Seite.“ Zusammen mit der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Elfriede Bruckschlögl gratulierte der Domkapitular und überreichte im Namen aller Pfarrangehöriger eine Orchidee, einen Gutschein für eine „Auszeit im Bayrischen Wald“ sowie ein Fotobuch.

Natürlich ließen es sich auch die Ministranten nicht nehmen, dem Mesner für die tatkräftige Unterstützung bei Gottesdiensten und Proben zu danken, „beginnend damit, dass Sie uns stets mit ihrem herzlichen Lächeln so freundlich begrüßt haben. Danke sagen Ihnen heute auch ein paar ehemalige Minis“, wie zu hören war. Daniel Opheys und Kristina Hoffmann schenkten als Sprecher einen kleinen Rucksack und einen Wanderführer, „damit Sie immer auf dem rechten Weg bleiben“, einen Essensgutschein „zur Stärkung“ und ein Bild von den Ministranten, „damit Sie uns nicht vergessen.“ Unter dem Applaus der Gottesdienstbesucher meine Opheys außerdem: „Normalerweise bekommen das Ministrantenkreuz eben nur Altardiener zum Abschied, aber Sie waren für uns auch fast ein Ministrant.“ Er wünschte dem Ehepaar Kargl „alles Gute für die Zukunft“.

Sichtlich gerührt über so viel Wohlwollen ergriff Maria Kargl ihrerseits am Ambo das Wort: „Wir freuen uns, dass sich heute so viele aufgemacht haben an diesem besonderen Tag“, meinte sie. „Abschied und Aufbruch gehören zum Leben. Es war eine erfüllende Zeit für uns, denn für die Mesner vergehen die Monate mit Vor- und Nachbereiten noch schneller“, erklärte Maria Kargl, stolz darauf, dass „immer alles so geklappt hat“. Es habe aber auch traurige Ereignisse gegeben wie den Kirchenbrand. „Aber wir haben einen guten Chef gehabt, der uns nicht ein einziges Mal geschimpft hat“, sagte sie mit Blick auf den Pfarrer. „Kommen Sie immer gern in diese schöne Kirche als lebendiges Haus aus lebendigen Steinen und unterstützen Sie das neue Mesnerehepaar“, bat Maria Kargl abschließend.

Vor dem Hochaltar wurde noch ein Gruppenfoto aufgenommen. Im Pfarrhaus standen Sekt und Knabbereien bereit. Sehr viele Gläubige nutzten die Gelegenheit, dem Mesnerehepaar auf vielfältige Art zu danken und „auf Wiedersehen“ zu sagen.

Den neuen Mesner, Ivo Dropulja, hatte Domkapitular Funk bei der Vorabendmesse am 15. Juli der Pfarrgemeinde vorgestellt. Der gebürtige Kroate wohnt mit seiner Familie in Hirschberg und ist nun schon eine gute Woche im Dienst.