"Schulden abbauen und die Kinder fördern"

Bürger aus der Region sagen, was der Staat mit den erwirtschafteten 21 Milliarden Euro Überschuss machen sollte

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Foto: Regine Adam

Maria Hofmann aus Plankstetten: „Ich fände es sehr sinnvoll, das Geld für die Zukunftssicherung unserer Bürger in Deutschland zu verwenden. Damit die Renten auf keinen Fall gekürzt, sondern regelmäßig den steigenden Kosten angepasst werden. Auch künftige Generationen sollen ihr sicheres Lebensauskommen haben.

Dazu gehört für mich, dass Ärzte, Medikamente, Krankenversicherungsbeiträge im Alter bezahlbar sind, keiner Angst haben muss, dass seine Rente nach dem Arbeitsleben nicht reicht für den Ruhestand. Deshalb sollte der Staat gut haushalten, wenn es zu Überschüssen kommt, und nicht sofort alles ausgeben.“

 

Walter Dittrich aus Marburg: „Da brauche ich nicht lange überlegen. Einmal sollte das Geld zur Konsolidierung des Staatshaushaltes verwendet werden, damit auch künftige Generationen ein sicheres Leben führen können. Und zumindest ein Teil des Geldes sollte den Bürgern wieder zugute kommen, indem sie bei den Steuern oder anderweitig entlastet werden. Auf keinen Fall dürfen die Belastungen für den Einzelnen weiter steigen, womöglich die Steuern sogar erhöht werden, damit beispielsweise die Zahlungen an Griechenland gedeckt werden können. Ein Überschuss sollte immer bedacht und mit Sinn verwendet werden.“

 

Gisela Wagner aus Beilngries: „Für mich ist wichtig, dass es meinen drei Kindern später gut geht. Deshalb wäre mein Vorschlag, dass das Geld verwendet wird, um die Schulden von Deutschland zu tilgen. Ich finde es unfair, dass wir Schulden machen und unsere Kinder oder Enkel irgendwann dafür gerade stehen müssen. Deshalb müssen wir jetzt selber schauen, wie wir möglichst viel davon abzahlen können, und dafür wäre ein Überschuss doch bestens geeignet, meine ich. Man könnte auch andere Dinge für Kinder fördern, Kindergärten- oder Ausbildungsplätze. Kinder sind unsere Zukunft und deshalb müssen wir gut für sie sorgen.“

 

Wolfgang Muschaweck aus Kottingwörth: „Wichtig ist, dass die Leute Arbeit haben – und das nicht nur in Großkonzernen, sondern auch in kleinen Firmen, in Handwerksbetrieben. Deshalb würde ich empfehlen, hier zu investieren, um das Handwerk aufzuwerten. Zum einen durch die Ausbildung von Jugendlichen. Es gibt oft geschickte Burschen, die schulisch keine Bestleistungen zeigen, aber in der Arbeit top wären, die muss man nur etwas mehr fördern. Und Handwerksbetriebe ganz allgemein sollten mehr Wertschätzung erfahren, durch finanzielle Hilfen, mit denen die enormen Lohnunterschiede zu Großbetrieben ausgeglichen werden.“

 

Renate Heitmann aus Beilngries: „Es wäre dringend Geld für unser Schulwesen nötig, dafür sollte man jeden Cent dieses Überschusses verwenden. Die schulischen Gegebenheiten müssen dem angepasst werden, was auf dem Papier steht. Das geht nur mit entsprechend ausgebildeten Lehrern. Ich bin Tierärztin und habe als Biologielehrerin gearbeitet. Dabei musste ich direkt erleben, welche enormen Unterschiede es gibt zwischen dem, was in den Lehrplänen steht, und dem, was in der Realität verwirklicht werden kann. Die Ausbildungsqualität in den Schulen kann nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln gut sein.“ Regine Adam