Plankstetten
Freude über ein Rekordjahr

Raiffeisenbank Plankstetten präsentiert positive Zahlen Bilanzsumme erstmals über 100 Millionen Euro

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Positive Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 haben die Vorstände der Raiffeisenbank Plankstetten - Walter Frank (links) und Elmar Weiß - am Donnerstag vorgelegt.

Plankstetten/Kevenhüll (HK) Die Raiffeisenbank Plankstetten hat erfreuliche Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegt. Die Vorstände Elmar Weiß und Walter Frank sprachen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sogar von einem "Rekordjahr".

"Wir sind in mancherlei Hinsicht etwas Besonderes." Mit dieser Aussage eröffnete Weiß das Bilanzgespräch zum abgelaufenen Jahr der Raiffeisenbank Plankstetten. So sei die Bank beispielsweise in einem sehr alten Gebäude beheimatet, das früher als Plankstettener Dorfschule gedient hat - kein alltäglicher Vorgang, wie Weiß betonte. Dass eine Bank in einem Dorf mit rund 350 Einwohnern überleben könne, sei ebenfalls eine Besonderheit. Dass sie dies ganz eigenständig, als Aktiengesellschaft und auch noch mit guten Geschäftszahlen tun könne, erfülle die Vorstände durchaus mit Stolz, wie sie am Donnerstag berichteten.

Im Jahr 2016 sei es gelungen, bei der Bilanzsumme erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke zu überschreiten. Weiß berichtete von einem Anstieg um 24 Prozent - von rund 85 Millionen Euro auf 105,96 Millionen Euro. Das Eigenkapital ist von 8,5 auf 11,5 Millionen Euro angewachsen. Zweistellige Zuwachsraten habe es auch beim Kredit- und Einlagengeschäft der Plankstettener Bank gegeben. Das Kreditvolumen ist auf über 97 Millionen Euro angestiegen, die Kundeneinlagen beliefen sich zum Jahreswechsel auf mehr als 73 Millionen Euro.

Man profitiere unter anderem von der starken Wirtschaft in der Region, so die Vorstände. An der Schwelle der Landkreise Neumarkt, Eichstätt und Roth bewege man sich in einem prosperierenden Raum mit sehr niedrigen Arbeitslosenzahlen. Zudem schwöre man auf kurze Entscheidungswege. Bei Kreditanfragen könne man - nach einem persönlichen Gespräch - innerhalb einer Woche eine verlässliche Antwort geben, versicherte Weiß. Das werde von den Kunden vielfach gelobt, erläuterte er weiter.

Als weiteren Grund für die guten Zahlen führte Weiß die sogenannte Cost-Income-Ratio an. Sie beschreibt, welchen Centbetrag eine Bank aufwenden muss, um einen Euro zu verdienen. Bei der Raiffeisenbank Plankstetten liegt dieser Wert bei 40,3 Cent. Der Durchschnittswert für Banken liegt bei 65,8 Cent.

Als Erfolgsgeschichte werteten die Vorstände auf Nachfrage den Rechtsformwechsel im Jahr 2010. Wie vielfach berichtet, wurde die Plankstettener Bank damals zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. Dieser Schritt wurde intensiv diskutiert und bisweilen auch harsch kritisiert. Die Entwicklungen der vergangenen Jahre hätten den eingeschlagenen Weg aber als richtig bestätigt, so das Vorstandsduo. 600 000 Aktien sind im Umlauf, es gibt 544 Aktionäre. Die Raiffeisenbank Plankstetten ist nicht börsennotiert, der Kurs wird nach einem sogenannten Ertragswertverfahren ermittelt. Bei der Ausgabe der ersten Aktien gab es für einen Euro Geschäftsguthaben eine Aktie. Inzwischen ist eine Aktie 10,45 Euro wert. "Das ist der bisherige Höchststand", so Walter Frank. Neue Aktien können derzeit nicht ausgegeben werden, es gibt eine Vormerkliste. Wer dann zum Zuge kommt, entscheiden Vorstand und Aufsichtsrat. In Letzterem sitzen Ulrich Zucker aus Beilngries, Ursula Gomringer aus Biberbach und Hans Schwärzli aus Abensberg.

Der Kundenstamm der Plankstettener Bank beläuft sich inzwischen auf rund 3000. Sie werden von 16 Mitarbeitern betreut. Es gibt den Hauptsitz in Plankstetten und eine Filiale im Beilngrieser Ortsteil Kevenhüll, die von einem Mitarbeiter in Form einer Halbtagsstelle betreut wird. Pläne, diese Filiale zu schließen, gebe es aktuell nicht, wie die Vorstände auf Nachfrage unserer Zeitung sagten. Solange die Zweigstelle im Beilngrieser Ortsteil wirtschaftlich zu betreiben sei, wolle man sie zumindest in der aktuellen Form mit einigen Öffnungsstunden pro Woche aufrecht erhalten. Auch etwaigen Fusionsüberlegungen schob Weiß einen Riegel vor. Davon könne überhaupt keine Rede sein, vor allem mit Blick auf die erfreulichen Zahlen im vergangenen Jahr: "Für eine Fusion gäbe es überhaupt keinen Grund."