Paulushofen
Hohe Ehre für sieben Männer

Auszeichnungen bei Versammlung der Kreisbrandinspektion Eichstätt in Paulushofen

28.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Paulushofen (DK) Auf großes Interesse ist die Inspektionsversammlung der Kreisbrandinspektion Eichstätt Bereich Mitte gestoßen. Rund 90 Kommandanten und Vorsitzende aus den verschiedenen Gemeinden hatten sich in Paulushofen eingefunden. Auch Ehrungen standen auf dem Programm.

Für 40 Jahre Dienst bedankten sich Kreisbrandrat Martin Lackner, Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster und der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger bei Josef Schmidt aus Kevenhüll, Franz Xaver Forster aus Biberg, Walter Lenz aus Amtmannsdorf, Franz Schmidtner und Albert Schmittlein, beide aus Eglofsdorf, sowie Johann Stark und Johann Grillmeier, beide aus Arnsberg. Die sieben aktiven Feuerwehrkameraden erhielten im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, Bau und Verkehr die Ehrenzeichen in Gold sowie Freiplätze im Erholungsheim Bayerisch Gmain.

Die Feuerwehrleute wollten bei dem Treffen nicht nur Neues über das Feuerwehrwesen erfahren, sondern auch die Vertreter für den Kreisfeuerwehrausschuss wählen. Kreisbrandrat Martin Lackner und Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster freuten sich, in der Runde auch den Sachgebietsleiter der Abteilung öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landratsamtes Eichstätt, Franz Heiß, den Leiter der Integrierten Leitstelle Ingolstadt, Roland Heß, und den Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger begrüßen zu dürfen. Der Versammlung wohnte ebenso Kreisbrandmeister Christoph Schermer aus Beilngries bei.

Den Worten des Bürgermeisters war zu entnehmen, dass ihm in Beilngries vor allem die große Anzahl an Fehlalarmierungen, überwiegend in der Unterkunft für Asylbewerber, Sorgen bereiten. "Wir werden gemeinsam mit den Verantwortlichen für die Unterkunft versuchen, die Fehlalarmierungen zu minimieren, da diese auch eine gewisse Frustration bei den Einsatzkräften auslösen", sagte das Stadtoberhaupt zu. Sorgen bereiteten nicht nur dem Beilngrieser Bürgermeister, sondern auch dem Kreisbrandrat die Fehlalarmierungen. Musste man 2015 noch 184-mal tatenlos abrücken, war dies 2016 sogar 255-mal der Fall.

Anetsbeger betonte, wie wichtig die Feuerwehren für die Großgemeinde Beilngries seien und dass sie sich "einer große Wertschätzung" sicher sein können. "Leider bleiben, vor allem was die Ausrüstung betrifft, oft Wünsche offen, die nicht sofort erfüllt werden können. Aber wir setzen uns ernsthaft mit den Anforderungen auseinander und versuchen, wo immer es möglich ist, die Probleme zu lösen", versprach er.

Lackner unterstrich, wie wichtig eine zweckmäßige, funktionale und bedarfsgerechte Ausstattung beziehungsweise Unterkunft der Feuerwehr, für den Schutz der Menschen und ihrer Sachgüter sei. "Die Anschaffung von zeitgerechten Einsatzfahrzeugen und modernen Gerätehäusern ist eine Wertschätzung unserer wichtigen und ehrenamtlichen Arbeit. Neben dem aktiven Dienst übernehmen unsere Feuerwehren auch einen nicht wegzudenkenden Beitrag am kulturellen Leben in unseren Gemeinden", betonte der Kreisbrandrat und Vorsitzende der Eichstätter Kreisfeuerwehr.

Danach nannte Lackner einige Zahlen im Bereich der Kreisbrandinspektion Eichstätt. Um 90 Personen gesunken ist die Anzahl der aktiv Dienstleistenden. Waren 2015 noch 6186 Aktive verzeichnet, so ging die Zahl im vergangenen Jahr auf 6096 zurück. Darin enthalten ist die Anzahl von 571 Frauen. Geringfügig von 1001 auf 1003 angestiegen ist hingegen die Zahl der Atemschutz-Geräteträger. Ein "riesiger Anstieg" konnte im Bereich der Jugendlichen verzeichnet werden. Leisteten noch vor zwei Jahren 926 Personen freiwilligen Dienst, so waren es 2016 mit 1050 um 124 Jugendliche mehr. Die Anzahl der Mädchen steigerte sich ebenfalls von 314 auf 344 Aktive.

Der Einsatzstatistik war zu entnehmen, dass die Anzahl an Brandeinsätzen leicht auf 263 (2015: 260) angestiegen war. Einen größeren Anstieg gab es bei den technischen Hilfeleistungen (einschließlich Firstresponder). 1605-mal (2015: 1536) mussten die Einsatzkräfte im Vorjahr ausrücken.

Einen enormen Anstieg verzeichnete die Kreisbrandinspektion im Bereich der geleisteten Einsatzstunden. Waren es 2015 noch 27 222, so stieg die Zahl um 7358 auf 34 580 Stunden. 2016 wurden für die Maschinistenausbildung 1604 Stunden aufgebracht.

Lackner ging auch auf den Feuerwehrbedarfsplan ein, den die Gemeinden, um eine optimale Aufgabenwahrnehmung durch die Feuerwehren zu gewährleisten, grundsätzlich aufstellen sollen. "Es wird empfohlen, den zuständigen Kreisbrandrat bei der Erstellung der Bedarfspläne zu beteiligen. Die Pläne sind fortzuschreiben und der Entwicklung in den Gemeinden anzupassen", so Lackner. Zum Schluss seiner Ausführungen warnte Lackner noch einmal eindringlich davor, belastende Bilder und Videos von Einsätzen in sozialen Netzwerken hochzuladen. "Absolut unangemessen ist ebenso das Einstellen ins Netz von Videos mit Funkaufzeichnungen. Über Digitalfunk empfangene Nachrichten an Dritte weiterzugeben ist strafbar", mahnte der Kreisbrandrat. "Bayern ist gut aufgestellt in Sachen Digitalfunk. Viele Bundesländer haben die Anzahl der Masten verdoppeln müssen. Seit Einführung vor sieben Jahren wurden 11 500 Fahrer in unserem Bundesland geschult", berichtete Michael Drätzl. Die Beschaffung von neuen Meldeempfängern verzögere sich allerdings etwas.

Über seine Arbeit in der Abteilung öffentliche Sicherheit und Ordnung am Eichstätter Landratsamt informierte Sachgebietsleiter Franz Heiß und Informationen über die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt gab deren Leiter Roland Heß. Zum Schluss der Versammlung wurden die Vertreter für den Kreisfeuerwehrausschuss Bereich Mitte gewählt. Als Vertreter der Kommandanten nimmt diese Aufgabe Manfred Mader aus Schelldorf und der Vorsitzenden Alexander Heger aus Kipfenberg wahr.