Paulushofen
"Ein frisches Element für den Ort"

Der Paulushofener Heimatverein hat zum 20. Geburtstag nichts von seiner Bedeutung eingebüßt

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Foto: Anton Patzelt

Paulushofen (DK) Der Heimatverein Paulushofen hat am Samstag gleich doppelten Grund zum Feiern gehabt: das 20-jährige Bestehen und die Segnung der restaurierten Vereinsfahne. An den Feierlichkeiten beteiligte sich auch eine Abordnung des Patenvereins Rundeck Erlingshofen.

Der Paulushofener Heimatverein zählt mittlerweile 381 Mitglieder. Die Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen begannen mit einem Gottesdienst in der geschmückten Pfarrkirche Pauli Bekehr. In seinen einleitenden Worten würdigte Pfarrer Edward Kabba, dass in Paulushofen die Pflege von Tradition und Brauchtum durch den Heimatverein aufrechterhalten werde. "Wir leben zwar in der Gegenwart, aber wir haben auch eine Geschichte - eine Geschichte, die Gott geschrieben hat", betonte der Ortsgeistliche.

Mit dem Kyrie eleison bat der Paulushofener Dreigesang den Herrn um sein Erbarmen. Antonella Gietl, Peter Gietl und Helga Liebold umrahmten auch den weiteren Gottesdienst mit ihren glasklaren Gesangsstimmen.

Die Festpredigt hielt der ehemalige Ortspfarrer und heutige Ruhestandsgeistliche Markus Harrer. Er war auch die treibende Kraft bei der Vereinsgründung vor 20 Jahren und wird nun als Ehrenmitglied geführt. Harrer bezeichnete den Heimatverein als "frisches Element für die gesamte Ortschaft" und freute sich darüber, dass sich die Mitglieder "bis heute nicht von der Pfarrei entfernt" hätten. Laut Harrer werde es immer schwieriger, einen Verein zu gründen oder auch weiterzuführen. "Es melden sich immer weniger Freiwillige", bedauerte der Geistliche. Daher sei der Satz "Fürchtet euch nicht" in der heutigen Zeit immer wichtiger. "Vertraut auf Gott und fangt einfach an. Stellt euch für die Gemeinschaft zur Verfügung - es kommt der Geist Gottes und seine Hilfe." Auch beim Heimatverein habe es Mutige gegeben. "Und es ist alles gut geworden." Danach forderte Harrer die Gläubigen auf, den Sonntag als den Tag des Herrn einzuhalten. "Er droht heute von Industrie und Sport aufgefressen zu werden. Dabei ist der Sonntag für uns Christen wie der Weinstock für die Reben", mahnte der Geistliche.

Bevor er gemeinsam mit Pfarrer Kabba dem restaurierten Vereinsbanner den kirchlichen Segen erteilte, hob er die Fahne als Zeichen der Gemeinschaft hervor: "Ihre Segnung gilt auch dem Geist der Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, die zu ihr und hinter ihr stehen und sich für eine Idee oder Aufgabe versammeln." Die schmucke Fahne möge mit ihrer Schönheit ein Zeichen der Wertschätzung der Vereinsziele und eine Krone der gesamten Gemeinde sein. Der Festgottesdienst endete mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne.

Den anschließenden Zug zum Festgelände, an dem sich auch der Patenverein aus Erlingshofen beteiligte, führte Hans Rösch aus Neuzell mit seinen Söhnen Michael, Martin und Jakob musikalisch an. Im Festzelt begrüßte das Vorstandsmitglied Peter Meier die vielen Gäste. Er bedankte sich bei den Fahnenträgern Helmut Lindner, Christian Liebold und Markus Zaigler, bei denen das "Herzstück des Vereins" in "besten Händen" sei. Der Verein habe über 6000 Euro in die Restaurierung der Fahne investiert. Mittlerweile seien rund 1500 Euro an Spenden eingegangen. "Auch wenn wir uns die Restaurierung aus Rücklagen leisten könnten, wollen wir trotzdem weiter versuchen, den Großteil der Kosten aus Spenden zu finanzieren. Grund dafür ist, dass wir das Geld für das zweite Heimatbuch zurückbehalten wollen, das spätestens zum 25. Geburtstag fertig sein soll", gab Meier bekannt. Zugunsten der Finanzierung des Vereinsbanners wurde auch ein spezieller "Fahnenschnaps" ausgeschenkt. Stadtrat und Ortssprecher Christian Gerner (CSU) überreichte Meier für den Verein zum runden Geburtstag ein Geldpräsent der Stadt Beilngries.

Auf einer Leinwand konnten die Besucher noch einmal die Ereignisse der vergangenen 20 Jahre betrachten und sich auch über die lange und durchaus abenteuerliche Geschichte der Vereinsfahne (wir berichteten) informieren. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Mitglieder der Gruppe Ziemlich beste Freunde. Natürlich war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.