Parsberg
Asyl, Türkei und Martin Schulz

Beim Politischen Aschermittwoch der Christsozialen in Parsberg geht es um aktuelle Themen

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Die Redner beim Politischen Aschermittwoch: Josef Bauer (v. l.), Alois Karl, Matthias Wittl, Jakob Wittmann, Franz Ehrnsperger und Jochen Zehender. - Foto: Sturm

Parsberg (DK) Die Anhänger der CSU scheinen sich noch nicht im Wahlkampfmodus zu befinden: Mit rund 70 Zuhörern war der Burgsaal beim Politischen Aschermittwoch der Christsozialen in Parsberg nicht voll. Einer der Redner war der Bundestagsabgeordnete Alois Karl.

"CDU und CSU haben keinen Grund sich vor einem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zu fürchten. Unter Kanzlerin Angela Merkel haben wir unser Land in den vergangen zwölf Jahren nachhaltig entwickelt und das gilt es jetzt offensiv darzustellen." Für diese Aussage erntete der Bundestagsabgeordnete Alois Karl viel Beifall in Parsberg.

Der Burgsaal war nicht voll an diesem Abend, was auch an der Übertragung des Pokalspiels des FC Bayern gelegen haben dürfte. Gekommen waren Vertreter der umliegenden CSU-Ortsverbände, zum Beispiel aus Lupburg, dem Hohenfelser Land und aus Kemnathen in der Gemeinde Breitenbrunn. Nach einem Fischessen stimmte der Parsberger Stadtverbandsvorsitzende Matthias Wittl die Besucher auf den Abend ein. Er sagte: "Bayern ist etwas Besonderes, Bayern ist ein Lebensgefühl und dafür steht die CSU wie keine andere Partei." Die besondere Stärke Bayerns sei nirgendwo anschaulicher als bei der Versorgung der Asylsuchenden. Hier habe man im vorigen Jahr eine glänzende Visitenkarte der Humanität abgegeben, erklärte Wittl. In Sachen Asyl habe die CSU eine zweifache Verantwortung: Gegenüber den Flüchtlingen, aber auch gegenüber der einheimischen Bevölkerung. "Gerade bei Wohnungen und Arbeitsplätzen darf keine Konkurrenzsituation entstehen und wir dürfen niemand etwas wegnehmen, um es anderen zu geben", sagte Wittl. Er kritisierte Aussagen der Grünen zum Einsatz der Polizei in Köln an Silvester 2016 und sagte: "Wir sagen unseren Polizistinnen und Polizisten ,danke'. Das ist der Unterschied zwischen Bayern und Nordrhein-Westfalen, der Unterschied zwischen CSU sowie SPD und Grünen." Dafür gab es viel Applaus. Die CSU ist laut Wittl auch die Partei "der kleinen Leute", die darauf achte, dass es gerecht zugehe.

Alois Karl ging auf alle aktuellen Themen der großen Politik ein und stellte unter anderem fest: "Unter Kanzlerin Merkel wurden die Arbeitslosigkeit halbiert und die Finanzen in Ordnung gebracht. Diese Erfolge brauchen wir uns von niemand kleinreden lassen." Man habe erreicht, dass es in Deutschland einen Wohlstand gebe, wie nie zuvor. Dieses Land dürfe man keinen Scharlatanen überlassen. Beim Thema Asyl landete er bei dem derzeitig nicht einfachen Verhältnis zur Türkei. "Der Vertrag mit diesem Land zur Zurückhaltung der Flüchtlinge funktioniert", sagte Karl und meinte: "Man muss mit denen handeln und agieren, die da sind und das gilt auch für Erdogan." Allerdings sei alles andere, was derzeit in der Türkei ablaufe, in keiner Weise zu unterstützen. Und weiter sagte er: "Wir können es uns nicht vorstellen, unsere Städte und Stadien für Wahlkampfveranstaltungen türkischer Politiker zur Verfügung zu stellen."

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gehöre zu den Vorreitern derer, welche die Türkei in Europa sehen wollen. "Das sind keine guten Voraussetzungen, wenn man in Deutschland Verantwortung übernehmen will."

Franz Ehrnsperger von der Neumarkter Lammsbräu war in seinem Vortrag unter anderem auf die Themen "Erschöpfung der Ressourcen", "Nachhaltigkeit" und "Klimawandel" eingegangen. In diesem Zusammenhang lobte er die Staatsregierung: "Es gibt kein Land in der Bundesrepublik, in dem in den letzten drei Jahrzehnten so wenig über den ökologischen Umbau gesprochen worden ist, wie in Bayern. Es gibt aber auch kein Land, das so viel für die ökologische Wende getan hat wie Bayern." Der Parsberger Bürgermeister Josef Bauer (CSU) sprach in seiner Funktion als Vizelandrat. "Es ist der CSU zu verdanken, dass Bayern sowie der Landkreis Neumarkt mit seinen Kommunen heute so gut dasteht", sagte er. Er fügte aber auch hinzu: "Es gibt viele Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, an denen die Wohlstandsentwicklung vorbei geht. Unsere Aufgabe ist es, die nicht zu vergessen, sondern ihre Anliegen sehr ernst zu nehmen." Das sei zum Beispiel ein Grund dafür, dass die Stadt Parsberg in den sozialen Wohnungsbau einsteige.