Parsberg
Niedrigster Stand seit zehn Jahren

Kriminalität sinkt im Bereich der Polizei Parsberg um 18,3 Prozent Steigende Zahlen nur in Dietfurt

17.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Die Kriminalitätszahlen 2016 haben Peter Gotteswinter (links) und sein Kollege Wolfgang Eichenseer vorgestellt. - Foto: Sturm

Parsberg/Dietfurt (swp) Im Bereich der Polizeiinspektion Parsberg, zu dem auch Dietfurt und Breitenbrunn gehören, können die Bürger sich sicher fühlen. Das hat die Vorstellung der Kriminalitätsstatistik eindeutig ergeben. In allen Bereichen gab es 2016 einen enormen Rückgang.

"Die Entwicklung der Kriminalitätsbelastungssituation unterstreicht, dass unsere Gemeindebürger in einer Region mit klar gefestigter öffentlicher Ordnung leben", sagt Peter Gotteswinter, Leiter der Polizeiinspektion Parsberg. In dieser Woche hat er zusammen mit seinem Stellvertreter Wolfgang Eichenseer die Kriminalitätslage 2016 erklärt.

Bei der Pressekonferenz teilten die beiden Führungskräfte mit, dass die Zahl der Gesamtstraftaten in nahezu allen Bereichen stark zurückgegangen sind. 18,3 Prozent weniger Delikte wie im Vorjahr bedeuten den niedrigsten Wert seit zehn Jahren. Zum Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Parsberg gehören neben Dietfurt und Breitenbrunn, Hohenfels, Lupburg, Parsberg, Seubersdorf und Velburg. Insgesamt waren 644 Kriminalfälle zu registrieren, im Vorjahr sind es 788 gewesen. Daraus ergibt sich eine Kriminalitätsbelastungsziffer von rund 18 Delikten auf 1000 Einwohner. Im Vergleich dazu liegt diese Häufigkeitsziffer im Kreis Neumarkt bei rund 27, im Regierungsbezirk Oberpfalz bei rund 41 und bayernweit bei rund 47. Die genannten Werte sind um ausländer- und asylverfahrensrechtliche Verstöße bereinigt, die laut Gotteswinter im Bereich der PI Parsberg mit acht relativ gering ausgefallen sind. 436 Straftaten wurden aufgeklärt. Das entspricht einer Quote von 67,7 Prozent. Zu den geklärten 436 Delikten wurden 394 Tatverdächtige ermittelt, wovon 232 Personen bereits polizeilich in Erscheinung getreten waren. Der Gesamtanteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren zeigt sich mit einem Wert von 70 (Vorjahr: 80) Personen rückläufig. Insgesamt 60 Verdächtige standen unter Alkohol-, 25 Tatverdächtige unter Drogeneinfluss.

Der Bereich der Diebstahlskriminalität mit 191 Fällen (Vorjahr 236) umfasst laut Gotteswinter mit 29,7 Prozent zwar den höchsten Anteil an der Gesamtkriminalität, verzeichnete dabei aber einen erkennbaren Rückgang um 45 Fälle oder 19,1 Prozent. Einige spektakuläre Fälle waren darunter, etwa der Diebstahl von Traktoren in Velburg. Auch bei den Wohnungseinbrüchen ist ein erfreulicher Rückgang von 20 auf zwölf Delikten zu verzeichnen. "15 dieser Einbrüche erfolgten tagsüber", so Eichenseer. "Da es sich bei den Wohnungseinbrüchen um direkte, schwerwiegende Eingriffe in die Privatsphäre und das Sicherheitsgefühl der Bürger handelt, die entsprechende monetäre aber vor allem auch psychologische Auswirkungen haben, liegt hier ein Schwerpunkt der örtlichen Polizeiarbeit", so Gotteswinter.

Durch präzise Ermittlungsarbeit, intensive Hinführung der Bürger an präventive Möglichkeiten sowie konkrete Fahndungsmaßnahmen werde hier vehement versucht, der aktuellen Entwicklung gegenzusteuern.

Der Bereich der Ladendiebstähle weist einen Rückgang um 53,3 Prozent auf 21 auf. Die Delikte des Fahrraddiebstahls im gesamten Dienstbereich sind im Berichtszeitraum um drei auf sechs Fälle zurückgegangen. Es hat 161 sonstige Straftaten gegeben wie Sachbeschädigungsdelikte, Hausfriedensbruch, Beleidigung, Umweltschutzdelikte oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Das ist ein Rückgang um 8,5 Prozent. 116 Rohheitsdelikte waren zu verzeichnen. Fälle von Körperverletzungen häufen sich laut Gotteswinter insbesondere im Zusammenhang mit Veranstaltungen wie Rocknächten, Faschingstreiben und Discobetrieb, aber auch im häuslichen Bereich.

Der Sektor der Vermögens- und Fälschungsdelikte zeigt sich mit 110 Fällen stark rückläufig. Mit einem geringfügigen Anstieg der Zahlenwerte des Vorjahres von 64 Delikten auf 71 Vorfälle nimmt der Bereich der Straßenkriminalität Rang vier an der Gesamtkriminalität ein. Im Sektor der Gewaltkriminalität (Tötungsdelikte, Raub, schwere Sexualstraftaten, aber auch gefährliche und schwere Körperverletzung) waren 25 Delikte zu verzeichnen, exakt so viele wie im Vorjahr. Bei den Delikten der Rauschgiftkriminalität ist mit 34 Delikten (Vorjahr: 26) eine ansteigende Tendenz zu erkennen, wobei es sich aber hier weitgehend um Kontrolldelikte handelt. Die Anzahl von Delikten gegen Polizisten wie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte blieb mit drei Straftaten gleich. Ein Beamter wurde dabei leichter verletzt. "Allgemein ist allerdings eine grundsätzliche Abnahme des Respekts vor Amtspersonen zu erkennen", so Gotteswinter. Eine Straftat gegen das Leben (Mord, Totschlag) wurde im Zuständigkeitsbereich der PI Parsberg im Jahr 2016 verübt. Die Anzahl der Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung blieb mit zehn Fällen in etwa gleich. An politisch motivierter Kriminalität wurden vier relevante Delikte geringerer Intensität aktenkundig.

In Breitenbrunn waren 2016 29 Straftaten (Vorjahr 35) zu verzeichnen. In Dietfurt 146 (132), in Hohenfels 45 (68), in Lupburg 27 (36), in Parsberg 253 (297) in Seubersdorf 63 (83) und in Velburg 81 (137). Abschließend zogen die Dienststellenleiter das Fazit: "Erfreulicherweise ist die allgemeine Sozialkontrolle im hier ländlichen Bereich stark ausgeprägt. Mit vielen Hinweisen und mitgeteilten Beobachtungen haben unsere Bürger zur Klärung von Straftaten beigetragen und so einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der örtlichen Sicherheitslage geleistet."