Parsberg
Gaukler, Barden und Stelzengeher

Beim Mittelalterfest präsentiert sich Parsberg von seiner bunten Seite

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Foto: Werner Sturm

Parsberg (swp) Zwei Tage lang sind die historische Burg Parsberg, ihr romantisch gestaltetes Umfeld sowie der angrenzende Stadtpark die Heimat für Ritter, Landsknechte, Gaukler, Handwerker, Tandler, Bierbrauer und allerlei fahrendes Volk gewesen. Der Ort stand ganz im Zeichen des Mittelalterfests.

Die erfassbare Geschichte von Parsberg beginnt im Jahr 1205 mit der frühesten urkundlich gesicherten Nennung der Burg. Das Hochmittelalter war die Blütezeit des Rittertums, des Lehnswesens und des Minnesangs. Das "Spectaculum Nordgavia" versetzte am Wochenende viele Besucher aus nah und fern mit einem spektakulären Rahmenprogramm zurück in diese spannende Zeit.

Auf der mächtigen Bühne im Burggarten kündigten Fanfarenklänge das Ereignis an. Stadtfürst Josef Bauer konnte Schultheiße aus vielen Gauen des Umlands willkommen heißen. Er eröffnete das Spektakel und stellte fest: "Unsere wunderschöne Burganlage ist ein hervorragender Ort für ein Mittelalterfest." Sein Dank galt den Organisatoren Andreas Pöller, Andreas Riepl und Florian Krotter sowie den Vertretern der Parsberger Vereine und Organisationen. "Was hier auf die Beine gestellt wird, zeugt von großem Zusammenhalt und ist einmalig", sagte der Stadtchef.

Mit Musik der "Weltenkrieger" begann das Mittelalterfest furios. Die Stadt Parsberg ist gerade dabei, den Stadtpark herzurichten. Deshalb wurde das Gelände mit einbezogen. Zusammen mit dem Burgareal und den -gärten bot der Stadtpark ein ideales Ensemble für das mittelalterliche Treiben.

Musik überall und zu jeder Zeit von den "Weltenkriegern" oder von "Pampatut" sorgte für Stimmung. Mehrere Lagergruppen marschierten auf, "Max Gaudio" spielte Theater für Groß und Klein, der Cirkusverein Neumarkt und "Mimikri" veranstalteten Feuerzauber, auf der Bühne im Burghof gab es Spaß und Gaukelei mit dem "Spaßkoffer". Das Angebot an Unterhaltung war schier unerschöpflich.

Herrliche mittelalterliche Tracht und Kleidung beherrschte die Szenerie, ja sogar Osmanen in leuchtenden Gewändern hatten sich eingeschlichen und verwöhnten die Gäste mit edlen Speisen. Überhaupt das Essen: Räubertopf, Saufleisch am Spieß, Met und dunkles Bier. Überall hatten es sich Handwerksleute gemütlich gemacht. Unzählige Gruppen sorgten für ein breites Spektrum an mittelalterlichen Darbietungen. Es gab viel zu erfahren über zeitgenössische Handwerkskunst, denn Lederer, Glasbläser, Schmiede, Kerzenzieher oder Töpfer gewährten Einblicke in ihre Arbeit.

"Lassen Sie sich mitreißen", lautete zwei Tage lang die Devise. Bogenschießen, Pferdereiten, Feuerzauber, Kinderritterturnier, mittelalterliche Gesänge, historische Instrumente wie Sackpfeifen, Schalmeien oder Drehleiern, Brettspiele aus längst vergangenen Zeiten und eben das ausgelassene Lagerleben sorgten dafür, dass der Besuch des "Spectaculum Nordgavia" ein tolles Erlebnis wurde. Dazu zählte auch das spektakuläre Open-Air "Spectaculum rockt". "Metusa" "Nachtgeschrei", "Rapalje" und "Russkaja" ließen die ehrwürdigen Burgmauern mit ihren fetzigen Klängen erschauern.