Ottmaring
Wichtiges Wissen zur Hofbewirtschaftung

Angehende Landwirte stellen sich auf Dietfurter Bauernhöfen dem Praxistest

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Ganz genau sah die Prüfungskommission mit Martin Mosandl, Martin Schmid und Johannes Völkl (v. l.) der künftigen Bäuerin Elisabeth Diepold auf die Finger, als sie das Viehfutter beurteilte. - Foto: Götz

Ottmaring (gtz) Auf den Bauernhöfen von Martin Mosandl und Ottmar Rösch haben angehende Landwirte die praktischen Prüfungen absolviert. Insgesamt 42 Auszubildende sind es derzeit im Kreis Neumarkt. In Ottmaring war Wissen zu den Themen "Pflanzen" und "Tierische Erzeugung" gefragt.

Bewertung und Auswahl der Aufgabenstellungen und Organisation lagen in Händen von Johannes Völkl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden. Nachwuchslandwirtin Elisabeth Diepold musste ihr Wissen im Anwesen der Mosandls zum Thema "Pflanzen" zeigen und Grassilage beurteilen. Nicht nur gründlich inspiziert wurde die Futterprobe von ihr, sondern auch zwischen den Fingern gerieben und daran gerochen. Auch beim Untersuchen von Maissilage und Heu machte sich die junge Frau eifrig Notizen. Dann galt es auszurechnen, welche Mengen an Leistungskraftfutter unter das heimische Getreide gemischt werden müssen, damit die Milch kräftig fließt. Dabei wurde allerhand Zusatzfutter gründlich gesichtet, bevor am Computer unter Einsatz von Parametern genau berechnet wurde, wie der Speisezettel für die Milchlieferantinnen gestaltet wird. Gründlicher Beobachter bei allen Aktionen und dem Gespräch war Landwirtschaftsmeister und Kreisobmann Martin Schmid, der eifrig seine Eindrücke notierte. Die Prüfer im Anwesen Rösch, wo es um das Thema "Zucht" ging, waren Michael Stiegler und Gerhard Schwarz.

Eine Kuh war zu beurteilen und Wissen zur Kälberaufzucht war gefragt. Im Fachgebiet "Pflanzen" war der sach- und fachgerechte Einsatz einer Sämaschine zu demonstrieren. Der Einsatz von Spritzmitteln stand zur Debatte im Hinblick auf Zulassung des Mittels, Grundwasser- und Bienenschutz. Auch rund um den Dünger wurde Fachwissen verlangt. Je nach Zustand von Pflanzen musste ein Düngeplan erstellt werden. Mit Vorbereitung, Ausführung und Dialog beanspruchte die Prüfung fünf Stunden. Nach Besprechung und Klärung offener Fragen wird die Note bestimmt.

Mit den nun folgenden schriftlichen und mündlichen Prüfungen in der Landwirtschaftsschule ist die dreijährige Berufsausbildung abgeschlossen. Die Qualifikation zum Landwirt kann auch über den zweiten Bildungsweg erworben werden, wenn die Landwirtschaft im Nebenerwerb betrieben oder nach Einheirat die Ausbildung angestrebt wird. Die Anforderungen an die Betriebsleiter steigen, so Johannes Völkl, weil immer mehr Bestimmungen zu beachten sind. Das Bemühen um Nachhaltigkeit und langfristige Planung im Betrieb sah Schmid als wichtige Strategie in der Landwirtschaft. Eine gute Ausbildung als Grundlage sichere auch eher das Überstehen schwieriger Phasen, stellte er fest.