Ottmaring
Landschaftsgärtner aus Leidenschaft

Jonathan Zimmer aus Ottmaring erzielt bestes Ausbildungsergebnis in der Oberpfalz

02.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Viel Freude an seinem Beruf hat Jonathan Zimmer aus Ottmaring. Der 19-Jährige hat die Ausbildung zum Landschaftsgärtner mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen, in der gesamten Oberpfalz war niemand besser - Foto: Hieke

Ottmaring (DK) Jonathan Zimmer hat die Ausbildung zum Landschaftsgärtner mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen. In der Oberpfalz war niemand besser als er.

Darüber hinaus ist der junge Mann ein leidenschaftlicher Musiker, er engagiert sich bei verschiedenen Gruppen in der Region. 19 Jahre jung und bester Landschaftsgärtnergeselle der Oberpfalz: Jonathan Zimmer aus Ottmaring ist glücklich. „Eigentlich hätte ich es mir schwerer vorgestellt“, so sein Fazit. Die große Freude an seinem Beruf habe sich letztlich auch in den Leistungen ausgedrückt. Der Spaß an der Tätigkeit ist ihm sozusagen in die Wiege gelegt worden und auch seinem Vater, Landschaftsgärtnermeister Peter Zimmer, nach vielen Arbeitsjahren noch anzumerken.

Jonathan hatte schon als Kind gern draußen gespielt, oft waren vertrocknete Regenwürmer in seiner Hosentasche zu finden. Doch zunächst zeigte die schulische Laufbahn in eine andere Richtung. „Durch eine befreundete Familie waren wir auf das Internat der Regensburger Domspatzen aufmerksam geworden“, berichten die Eltern im Gespräch mit unserer Zeitung. „Und weil Jonathan gerne sang und auch schon zwei Jahre Trompete gespielt hatte, schien das das Richtige zu sein.“ War es auch anfangs. Das Singen bereitete dem Zehnjährigen viel Freude. Er war einer der Wenigen, die es bis zum „hohen C“ schafften. Und nicht zuletzt die Inlandstouren im Nachwuchschor waren ein Erlebnis. Doch nach und nach wurde dem Naturburschen klar: „Das ist nicht mein Ding.“ Die Eltern trugen seine lange abgewägte Entscheidung mit, nach der zehnten Klasse vom Gymnasium abzugehen und beim Vater eine Lehre anzufangen. „Da hab ich was von meiner Mutter. Sie hat auch ihren Bürojob an den Nagel gehängt und gestaltet jetzt mit uns Gärten.“ Zusätzlich kaufte sich Jonathan noch zwei Bienenvölker und lernte das Imkern. Er freut sich über den ersten, selbst geschleuderten Honig.

Die Berufsschule war jeweils im Block zu absolvieren, die erste Klasse in Regensburg, die beiden nächsten in Höchstädt an der Donau. Dort galt es auch, die schriftliche Gesellenprüfung zusammen mit Landschaftsgärtnerlehrlingen aus ganz Bayern abzulegen. „Die praktische Prüfung fand im Juli in Weiden statt, da waren wir nur rund 30. Acht Personen bekamen je eine Fläche von zwei mal drei Metern zugewiesen, die in dreieinhalb Stunden nach Plan gestaltet werden musste. Übertragung und Genauigkeit wurden bewertet, natürlich auch der Gesamteindruck“, erklärt Jonathan, der in den drei Jahren auch fünf überbetriebliche Weiterbildungskurse belegt hatte. Aufgrund seiner guten Prüfung – Gesamtnote 1,68 – bekam er neben einer Urkunde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung auch Zugang zur Begabtenförderung beruflicher Bildung „Karriere mit Lehre“. Dabei werden alle Kurse, auch im Ausland, innerhalb von zwei Jahren mit 5100 Euro vom Staat gefördert.

„Ich habe ideale Voraussetzungen und bin sehr dankbar dafür, möchte aber nach der bestandenen Gesellenprüfung gerne noch einen anderen Betrieb kennenlernen“, gesteht der ehrgeizige Landschaftsgärtner, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. In der Region sei es schwierig, einen entsprechenden Arbeitsplatz zu finden. „Es gibt so gut wie keine Nachfrage nach Gesellen“, bedauert Jonathan Zimmer, obwohl mehr als genug Arbeit vorhanden sei. „Für die Meisterschule brauche ich erst zwei Jahre Berufserfahrung.“

Die Musik hat der ehemalige Domspatz nicht ganz an den Nagel gehängt. Nach wie vor spielt er leidenschaftlich gern Trompete in der Original Altmühltaler Blaskapelle Beilngries, die sein Vater leitet. Sein älterer Bruder Lukas bläst dort Tenorhorn und die Mutter Parforcehorn bei den Jagdhornbläsern, die wiederum Jonathan musikalisch leitet. Die Musik sei ein schöner Ausgleich zur körperlichen Arbeit, da ist sich die musikalische Familie einig.