Oberstimm
Der "Markth zu Stymm" und seine Anfänge

Pferde gehören schon lange zum Programm - die ersten Rennen fanden 1926 statt

25.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Foto: Max Schmidtner

Oberstimm (smd) Wenn sich der Sommer anschickt, langsam Abschied zu nehmen, ist die Zeit der herkömmlichen Jahrmärkte, von denen wohl der Barthelmarkt in Oberstimm von besonderer Bedeutung ist. Nach Schätzungen strömen über 250 000 Besucher in der letzten Augustwoche zum Oberstimmer Barthelmarkt.

Wohl in vorfränkischer Zeit, aus welcher das Bartholomäus-Patronat des Ortes Oberstimm stammen dürfte, hat der Markt seinen Namen "Barthelmarkt" erhalten.

Urkundliche Zeugnisse über den Markt vor dem 14. Jahrhundert sind nur spärlich vorhanden, erst aus der Zeit Ludwig des Bayern sind in den Archiven Aufzeichnungen zu finden, die von einem althergebrachten "Markth zu Stymm" berichten. Im Jahre 1354 verordnete auf Klage der Stadt München Hilpold von Stein als oberbayerischer Hauptmann, dass nur auf den "rechten Jahrmärkten" Vieh verkauft werden dürfe. Demnach verdankt der Barthelmarkt zum großen Teil seine Bedeutung dem Umstand, dass er im weiten Umkreis der einzige "rechte Markt" ist, der behördlich zugelassen war und unter landesherrlichem Schutze stand.

Der Barthelmarkt mit seinem einstigen großen Vieh- und Pferdemarkt Bayerns zählte zu den bekanntesten Festen dieser Art. Es gab wohl kaum einen Landwirt, dem der Name Oberstimm nicht bekannt war. Wenn auch der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 eine sechsjährige Marktpause und die nachfolgende Inflationszeit dem Barthelmarkt schwere Wunden schlugen, so brachte das Jahr 1924 mit seiner Währungsstabilisierung dem Markt einen ersten Aufschwung und die folgenden Jahre steigende Umsätze. Das im Jahre 1926 zum ersten Mal veranstaltete Pferderennen wird seither jedes Jahr durchgeführt und ist ein wesentlicher Bestandteil im Barthelmarkt-Programm. Erst in der neueren Zeit hat der Barthelmarkt ein modernes Gepräge und einen Volksfestcharakter bekommen.