Oberndorf
Die Oberndorfer brauchen Geduld

Sowohl beim Baugebiet als auch beim Spielplatz lassen die Lösungen auf sich warten

22.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Verbesserungen in Sachen Spielplatzausstattung wünschen sich die Oberndorfer seit Langem. - Foto: Fabian Rieger

Oberndorf (rgf) Die Fußballfans mit Zugang zum Bezahlfernsehen unter den Oberndorfern und den Stadträten dürften sich am Dienstagabend gefreut haben: Die Bürgerversammlung war bereits nach eineinhalb Stunden beendet, sodass es jeder noch rechtzeitig vor den Bildschirm schaffte, sofern er das wollte. Zu diskutieren gab es wenig bei der zweiten Bürgerversammlung des aktuellen Reigens.

Die Themen, die angesprochen wurden, hatten es aber durchaus in sich.

Schon bei der Begrüßung ging Stadträtin und Ortssprecherin Pauline Hirschberger (CSU) auf "unsere unendliche Geschichte" ein. Dass sie vom Wunsch vieler Oberndorfer nach Bauland sprach, hätte sie den Versammelten gar nicht mehr näher erläutern brauchen. Schon in den Vorjahren war dieses Thema auf den Tisch gekommen. Im Januar dieses Jahres, als sich den Oberndorfern zuletzt die Gelegenheit zur Aussprache mit dem Rathauschef bot, hatte dieser angekündigt, dass eine Lösung bevorstehen könnte. Seither habe man viele Gespräche mit diversen Beteiligten geführt, berichtete Pauline Hirschberger - und dabei auch einige Rückschläge hinnehmen müssen. Noch immer könne die Stadt in Sachen Grunderwerb keinen Vollzug melden. Sie und Bürgermeister Alexander Anetsberger würden aber nach wie vor alles dafür tun, dass ein Oberndorfer Baugebiet Realität wird. Derzeit sei auch "ein Licht am Ende des Tunnels" erkennbar, ließ Hirschberger wissen. Geprägt von den Strapazen der vergangenen Monate fügte sie aber hinzu: "Ich hoffe, dass es nicht wieder erlischt." Sollte dieser ungünstige Fall doch eintreten, müsse man das Thema Baugebiet wohl endgültig beerdigen.

Dem hatte Anetsberger nicht viel hinzuzufügen. "Es steht jetzt noch eine Option im Raum, bei der es nicht schlecht aussieht", machte er den Zuhörern - unter ihnen jede Menge junge Leute - etwas Hoffnung. Eine Prognose wolle er aber noch nicht wagen. Bis zum Jahresende soll das Thema wohl geklärt sein. "Und vielleicht haben wir dann Anfang 2018 eine gute Nachricht zu vermelden."

Das würde auch Bewegung in ein anderes Thema bringen, das den Oberndorfern seit Langem am Herzen liegt. Die jungen Familien, die im Ort wohnen, wünschen sich für ihre Kinder einen zeitgemäßen und attraktiveren Spielplatz. Der Bürgermeister hat die Erfüllung dieses Wunsches eng an die Frage des neuen Baugebiets gekoppelt. Sollte ein solches zustande kommen, würde die Stadt gerne dort einen Spielplatz anlegen, sofern das die Planungen und Grundstückszuschnitte hergeben. Daher sei es aktuell nicht sinnvoll, den bestehenden Spielplatz zu ertüchtigen, so der Rathauschef. Sollte das Thema Baugebiet allerdings zu keiner erfreulichen Lösung gebracht werden, rücke eine Sanierung des derzeitigen Spielareals doch wieder in den Vordergrund, sagte er zu.

Geduld brauchen die Oberndorfer auch in Sachen schnelles Internet. Ihr Ort ist der einzige im Rahmen des eigenwirtschaftlichen Ausbaus, bei dem die Arbeiten noch nicht über die Bühne gegangen sind. Inexio habe aber zugesichert, dass dies bis zum Jahresende geschehen werde, wussten Hirschberger und Anetsberger zu berichten.

Recht zügig abgehandelt waren die restlichen Fragen der Bürger. Ein Oberndorfer wollte wissen, wann sich beim geplanten Bau des neuen Wertstoffhofes in Beilngries etwas tut. Anetsberger antwortete, dass derzeit noch Verhandlungen mit der Firma Bachhuber, die das Areal anlegen und auch betreiben soll, laufen. Details könne er nicht nennen, Gleiches gelte in Sachen Zeitplan. Was er nach dem Stadtratsbeschluss vom vergangenen Donnerstag aber definitiv ankündigen könne, sei die Tatsache, dass die Grüngutanlieferung ab dem 1. Januar kostenlos erfolgen kann (wir berichteten). Ortssprecherin Pauline Hirschberger wollte in diesem Zusammenhang wissen, weshalb die Glascontainer im Landkreis ausgetauscht werden. Das liege daran, dass ein anderes Unternehmen den Zuschlag für die Altglasentsorgung erhalten habe, antwortete das Gemeindeoberhaupt.

Ein Bürger wollte schließlich noch wissen, ob in Oberndorf beide Regenrückhaltebecken saniert werden müssen. Dies sei der Fall, wusste Vizebürgermeister Anton Grad (CSU). Anetsberger betonte aber, dass dies keine speziellen Auswirkungen auf die finanzielle Beteiligung der Oberndorfer habe. Jeder Bürger in der Großgemeinde werde nach dem gleichen Schlüssel zur Kasse gebeten - völlig unabhängig davon, ob in seinem Ort tatsächlich Arbeiten anstehen.