Neumarkt
Rufbusse für mehr Mobilität

Kreis Neumarkt vergibt zudem Sanierungsarbeiten am Sonderpädagogischen Zentrum in Parsberg

11.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Mehrere Umbauarbeiten im Sonderpädagogischen Förderzentrum und an der Grundschule Parsberg wurden am Mittwoch bei der Sitzung des Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses des Kreises Neumarkt genehmigt. - Foto: Sturm

Neumarkt (DK) Das Rufbussystem in Berg, Pilsach und Lauterhofen bleibt trotz hoher staatlicher Zuschüsse weitere drei Jahre erhalten. Das beschloss der Wirtschafts-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Neumarkter Kreistages bei seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig.

"Wir wollen die Mobilität im ländlichen Raum bewahren", sagte Landrat Willibald Gailler (CSU). Der Kreis Neumarkt habe nicht weniger als 528 Orte. Es müsste aber für die Rufbusse noch mehr Werbung betrieben werden, meinten mehrere Kreisräte. Der demografische Wandel rechtfertige den Rufbus auch für die Zukunft.

Manche Fahrten können aber wegen des zu geringen Bedarfs gestrichen werden. In Berg werden die Rufbusse mit den Zielen Neumarkt und Altdorf in Zukunft vom Taxibetrieb Wendt aus Berngau betrieben. Dieser unterbreitete das günstigste Angebot. Im vergangenen Jahr nutzten in Berg rund 1700 Fahrgäste bei 1000 Fahrten den Bus. Der Rufbus Pilsach weist ähnliche Zahlen auf. Das Busunternehmen Hirschmann und der Regionalbus Ostbayern werden diese Linie weiter betreiben, ebenso wie die in Lauterhofen, wo im vergangenen Jahr rund 2000 Fahrgäste bei etwa 850 Fahrten in den Bus gestiegen waren.

Bisher hätten sich in etwa zu je einem Drittel der Landkreis, der Freistaat Bayern sowie die jeweiligen Gemeinden an den Kosten beteiligt, erläuterte Michael Endres, der zuständige Sachgebietsleiter im Landratsamt. Die Kreisräte waren sich einig, dass man weiterhin an einer Balance arbeiten müsse, zwischen einem vernünftigen Angebot und den Zuschüssen, die nicht ausufern dürften.

Die Marktgemeinden Pyrbaum und Postbauer-Heng wünschen sich ein Anrufsammeltaxi (AST). Beim AST ist vor allem an die S-Bahn-Nutzer gedacht, die nach Abendveranstaltungen in Nürnberg am Bahnhof Postbauer-Heng ankommen und hier keine Möglichkeit mehr haben, in ihre jeweiligen Heimatorte zu kommen. Angedacht ist eine Betriebszeit von 19 Uhr bis 1 Uhr an Wochentagen sowie am Wochenende ganztags, sofern kein anderes Nahverkehrsangebot besteht. Beim AST gilt nicht der allgemeine, sondern ein reduzierter Taxitarif. "Beim AST ist die Zielgruppe anders als bei den Rufbussen", sagte der Vize-Landrat Helmut Himmler (SPD), der auch Bürgermeister von Berg ist, wo bereits ein AST besteht, mit dem gute Erfahrungen gemacht wurden. "Vor allem junge Leute nutzen das AST", berichtete Himmler. Wie die Rufbusse wird die AST-Einrichtung bezuschusst. Der Ausschuss stimmte grundsätzlich der Einrichtung eines Anrufsammeltaxis zu und beauftragte die Landkreisverwaltung mit der Erarbeitung eines Konzepts dafür, bevor darüber erneut abgestimmt werden soll.

Bei den Straßenbaumaßnahmen beschlossen die Ausschussmitglieder, dass sich der Landkreis am Unterhalt für den künftigen Geh- und Radweg entlang der Kreisstraße NM 44 bei Pavelsbach in der Gemeinde Postbauer-Heng mit rund 5300 Euro beteiligt. Für die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer soll hier eine Überquerungshilfe gebaut werden.

Die Straßenbauarbeiten am Döllwanger Berg (Gemeinde Deining) sind zwar längst abgeschlossen, trotzdem gab es dazu eine erfreuliche Nachricht. Der alte Straßenbelag bestand zum Teil aus Hochofenschlacke, die stärker mit Schadstoffen belastet war als gedacht. Die Entsorgung pro Tonne verteuerte sich dadurch. Weil aber gleichzeitig insgesamt weniger Schlacke angefallen ist, ergaben sich unter dem Strich etwa 45 000 Euro weniger Kosten.

Desweiteren vergab der Ausschuss mehrere Sanierungsarbeiten am Sonderpädagogischen Zentrum und an der Grundschule in Parsberg. Die Gewerke betrafen den Rohbau, den Aufzug, Metall- und Verglasungsarbeiten, Zimmerer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten sowie den Gerüstbau. Die Räte vergaben nach den Ausführungen von Architekt Jürgen Schmidt die Arbeiten an das jeweils wirtschaftlichste Angebot. Bis zum Sommer kommenden Jahres möchte man mit diesen Planungen fertig sein.

An der Mädchenrealschule Neumarkt steht ein barrierefreier Zugang an. Zunächst wird bis Juni dieses Jahres ein Außenaufzug montiert, danach wird der nicht rollstuhlgerechte Aufzug im Inneren des Gebäudes entfernt und durch einen neuen ersetzt. Bis zu den Sommerferien soll alles abgeschlossen sein.