Mühlbach
Wertvolle Erkenntnisse

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Mühlbach (khr) Im zweiten Teil des Abends erläuterte Stefan Glaser die Bedeutung der Erforschung der Höhle für die Wissenschaft. So konnten seinen Worten zufolge im Bereich der Höhlenbiologie bereits viele Erkenntnisse über die Lebewesen in der Höhle gewonnen werden.

 "Lebewesen wie Höhlenspinnen, Schmetterlinge, Strudelwürmer oder Wasserasseln weisen auf eine außerordentliche Vielfalt hin." Ebenso würden die Gesteinsschichten der Wissenschaft wertvolle Informationen liefern. "Sinterformationen wie Tropfsteine geben Aufschluss über vergangene Zeiten, über Eiszeiten und Millionen Jahre der Erdgeschichte." Auch radioaktive Untersuchungen seien bereits erfolgt. "Das Höhlenwasser ist ein unglaublich geduldiger Präparator von Fossilien", so Glaser. Auch über die Hydrologie der Höhlengewässer könne man viel lernen. In Kooperation mit Universitäten und Instituten wurden viele Untersuchungen gemacht. Großangelegte Beprobungsaktionen wie die Messung des Nitratgehalts fanden statt, eigens entwickelte Datenlogger sollen Aufschlüsse über das Verhalten bei Hochwasser liefern.

Bei Karstwassermarkierungen wurden die Farbstoffe Uranin bei der Doline in Pfälzerhof sowie Eosin nördlich von Pestenrain ins Wasser eingebracht. Es habe nur zwei Tage gedauert, bis das Wasser von Pfälzerhof in Mühlbach eingetroffen sei, wusste Glaser.

Trotz ihrer Unzugänglichkeit würden touristische Ansprüche an die Höhle gestellt. Die Höhlenforscher versuchen, der interessierten Bevölkerung die Mühlbachquellhöhle so weit erlebbar wie möglich zu machen. Etwa zehn Führungen pro Jahr auf dem oberirdischen "Höhlenkundlichen Wanderweg" - angeleitet durch Experten - seien ein Beitrag, die Höhle Interessierten zu vermitteln. Hinzu kommen der Multimediavortrag und die Dauerausstellung im Stadel der Obermühle.